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Bauarbeiten der KVBSo läuft die Erneuerung der Schieneninfrastruktur am Ubierring

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Die Gleisarbeiten am Ubierring befinden sich auf der Zielgeraden.

Die Gleisarbeiten am Ubierring befinden sich auf der Zielgeraden.

Jedes Jahr tauschen die KVB bei mehreren größeren Baumaßnahmen kilometerweise Schienen aus. Am Ubierring investieren die KVB 3,5 Millionen Euro.

Am Ubierring gehen die Gleisarbeiten auf die Zielgerade zu. Die gröbste Arbeit ist erledigt, nun widmen sich die Schweißer und Signaltechniker den letzten Details, damit die Stadtbahnlinien 15 und 16 schon bald wieder wie gewohnt durch die Südstadt fahren können. Geht alles glatt – und danach sieht aktuell alles aus – sind die Arbeiten in der Nacht auf Montag abgeschlossen. Innerhalb von fünf Wochen haben die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) dann rund 1400 Meter Gleis (und somit 2800 Meter Schienen) erneuert, 3500 Tonnen Schotter und 2300 Schwellen ausgetauscht. Zehn Stunden pro Tag wurde auf der Baustelle geackert. Nur für die letzte Woche waren Nachtschichten eingeplant. „Die nutzen wir aber nur, wenn wir merken, dass es zeitlich kritisch wird“, erklärt KVB-Sprecher Stephan Anemüller. 3,5 Millionen Euro haben die KVB am Ubierring in die Hand genommen. 60 Prozent der Gesamtkosten übernehmen Bund und Land.

An der Haltestelle „Ubierring“ erneuerten die KVB die Bahnsteige.

An der Haltestelle „Ubierring“ erneuerten die KVB die Bahnsteige.

Dass die Bauarbeiten tatsächlich in den angekündigten fünf Wochen über die Bühne gehen, wird in der Südstadt zu Beginn der kommenden Woche möglicherweise für Verwunderung sorgen. Als die KVB am 21. September in der Südstadt aufschlugen, gab es nicht wenige Anwohner, die ihre Zweifel am Zeitplan hegten. „Wir sind mit unseren Baumaßnahmen meistens pünktlich“, sagt Anemüller. Eine seltene Ausnahme gab es im vergangenen Jahr bei den Sanierungsarbeiten auf der Kreuzung Aachener Straße/Gürtel. Der Regen war zu dieser Zeit so stark, dass der Beton unter den Weichen nicht richtig aushärten konnte.

KVB in Köln: Untergrund auf 750 Quadratmetern ausgetauscht

Neben den Gleisarbeiten nutzten die KVB die fünf Wochen ohne Bahnverkehr auch für weitere Maßnahmen im Bereich des Ubierrings. Die Arbeiter besserten Bahnsteigkanten aus, erneuerten Kanalschächte und nahmen Justierungen der Oberleitungen vor. Holzschwellen ersetzten sie durch Betonschwellen. Vereinzelt werden auch Schwellen aus einer Art Kunstholz getestet. Langzeiterfahrungen gibt es dabei noch nicht. In Fahrtrichtung Innenstadt hat die KVB direkt hinter der Haltestelle Ubierring den Untergrund auf etwa 750 Quadratmetern verbessert. An dieser Stelle befindet sich viel Wasser im Boden. Wenn die schwere Stadtbahn dort entlang fährt, drückt sie die Schiene leicht nach unten. Im Gegenzug wird Wasser nach oben gedrückt, wodurch die Schienen an Stabilität verlieren.

Am vergangenen Wochenende wurde es dann noch einmal laut. Denn die sogenannte Stopfmaschine rückte an. Damit die Schiene stabil bleibt, auch wenn eine tonnenschwere Bahn herüberrollt, stopft die wuchtige gelbe Maschine den Schotter fest. Sechs Wochen nach Abschluss kehrt sie noch einmal zum Nachstopfen zurück. Der gestopfte Schotter ist dann die Grundlage für eine weitere Maßnahme. Im kommenden Jahr wird die neue Gleisanlage mit Bewuchs als Grüngleis komplettiert.

In der letzten Woche der Sanierungsarbeiten kümmerten sich die KVB auch um die Signaltechnik.

In der letzten Woche der Sanierungsarbeiten kümmerten sich die KVB auch um die Signaltechnik.

Das Projekt am Ubierring ist eine von vielen Maßnahmen der KVB für eine langfristig funktionierende Infrastruktur. Warum immer wieder Erneuerungsmaßnahmen nötig sind, ist schnell erklärt: Das Rad einer Stadtbahn ist härter als die Schiene. Wenn die Stadtbahn über die Schiene fährt und bremst, dann verschleißt die Schiene nach und nach. Nach gut 20 Jahren muss Ersatz her. „Würde man die Schienen nicht austauschen, würde man Schienenbrüche riskieren“, erklärt Anemüller. Wenn Schienen im laufenden Betrieb brechen, muss der Bahnverkehr sofort gestoppt werden. „Das wollen wir vermeiden, indem wir Erneuerungen immer rechtzeitig planen“, erklärt Anemüller. Gut fünf Jahre im Voraus werde dabei etwa geplant.

Weitere Projekte in diesem Jahr: Mülheimer Brücke und Linie 4

340 Kilometer Schienen auf einer Strecke von 198,5 Kilometer umfasst das Netz der KVB. Neben dem Streckenabschnitt am Ubierring ist in diesem Jahr auch die Schieneninfrastruktur auf der Mülheimer Brücke dran, die im Rahmen der Generalinstandsetzung der Brücke ausgetauscht wird. Ein weiteres Projekt ist der rechtsrheinische Ast der Stadtbahn-Linie 4 von der Haltestelle „Am Emberg“ bis zur Endhaltestelle „Schlebusch“. Im kommenden Jahr stehen unter anderem Arbeiten auf einem längeren Abschnitt der Linie 15 von Longerich bis Chorweiler an. 2024 will die KVB eine Gleislänge von rund 7300 Metern erneuern, im kommenden Jahr stehen 4700 Meter auf dem Programm. Abseits dieser größeren Maßnahmen müssen immer wieder auch einzelne Schienen erneuert werden. Dadurch kommen weitere 1000 Meter Schienenwechsel pro Jahr dazu.

Trotz der Einschränkungen in der Südstadt habe es im Laufe der Arbeiten nur vereinzelt Beschwerden gegeben, sagt Anemüller. Die KVB hatte die Anwohner vorab mit einem Schreiben informiert und stand für Rückfragen jederzeit bereit. Im Austausch stellte die KVB vor allem fest, wie wichtig den Menschen in der Südstadt der Park am Ubierring ist, also der Grünstreifen zwischen den Bahnschienen. Luft nach oben ist dabei bei der Wegführung über die Straße. Ein Gesamtkonzept für diesen Bereich ist in Arbeit. Das ist dann aber nicht mehr die Baustelle der KVB.