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Ärger bei Kunden in KölnDarum fahren die KVB-Bahnen immer noch nicht nach Fahrplan

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Bahnhaltestelle mit wartenden Menschen.

Normalbetrieb gibt es bei der KVB seit über elf Monate schon nicht mehr.

Seit August 2022 kann die KVB ihren regulären Fahrplan nicht mehr erfüllen. Und das wird auf unbestimmte Zeit auch so bleiben. Denn obwohl er zurzeit keine Krankheitswellen gibt, ist die Krankenquote in dem Betrieb hoch.

Die Corona-Welle? Abgeebbt. Die darauffolgende Erkältungswelle? Längst im Sande verlaufen. Die Krankheitswelle bei den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB)? Die ist immer noch ungebrochen. Mit der Konsequenz, dass der Fahrplan weiterhin ausgedünnt ist. Seit März hat der Betrieb offiziell zehn Prozent seines Angebots gestrichen. Und das wird wohl auf unbestimmte Zeit auch noch so bleiben.

Krankenquote weiterhin höher als geplant

Krankenquote weiterhin höher als geplant „Die Krankenquote ist jahreszeitgemäß rückläufig, liegt jedoch in der Summe der vergangenen Monate immer noch über dem Planansatz für das Gesamtjahr 2023“, sagt KVB-Sprecher Matthias Pesch. Einen gewissen Krankenstand plant der Verkehrs-Betrieb ein. Diese Quote basiert auf den Erfahrungen der vorangegangenen Jahre. Die Prozentzahl nennt die KVB nicht. Doch intern ist zu erfahren, dass der Krankenstand noch deutlich über der Planzahl liegt. Hoch genug, dass es kein Zurück gibt zum vollen Leistungsumfang. „Für die Wiederaufnahme des regulären Fahrplans ist uns eine stabile Personalsituation wichtig, da wir unseren Fahrgästen wieder ein anhaltend zuverlässiges Angebot liefern wollen.“

Ausnahmezustand seit elf Monaten

Das gelingt dem Betrieb nunmehr seit August 2022 nicht mehr. Jedenfalls wurde damals erstmals auffällig, dass es ein Personalproblem gibt. Die KVB reduzierte Teile des Busangebotes. Doch in den Wochen danach entstand ein unhaltbarer Zustand. In Spitzenzeiten fielen 25 Prozent der Fahrten aus. Schlimmer noch: Für die Kunden war das nicht mehr planbar. Oftmals erfuhren sie erst an der Bahnsteigkante, dass ihre Stadtbahn nicht kommt. Nicht selten vielen gleich zwei Stadtbahnen einer Linie hintereinander aus. Die Kritik an dem Zustand wurde immer lauter. Aufsichtsratsmitglieder forderten den Betrieb öffentlich dazu auf, den Fahrplan zu stabilisieren. Mitte Januar ging Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks in die Offensive. Sie kündigte für Februar erste Ausdünnungen an. Für März folgte dann die Reduzierung um zehn Prozent. Die Hoffnung dabei: Ein zwar verringertes Angebot, das dafür aber stabil ist.

Weiterhin Unregelmäßigkeiten

Hat sich die Hoffnung erfüllt? Wird die Aussage dazu von KVB-Sprecher Pesch auf die Goldwaage gelegt, muss die Antwort wohl „Nein“ lauten. „Der vorübergehend angepasste Fahrplan im Stadtbahnbereich, den wir Anfang März in Kraft gesetzt haben, hat zu einer deutlich höheren Stabilität bei der Betriebsqualität geführt. Die Zahl der ungeplanten Fahrtausfälle aufgrund der angespannten Personalsituation ist gegenüber den vorangegangenen Monaten deutlich gesunken.“

Es gibt also deutlich weniger ungeplante Ausfälle, aber es gibt sie – und das trotz eines reduzierten Angebots. Unter Personalmangel leiden Verkehrs-Betriebe bundesweit. Fahrerinnen und Fahrern sind kaum zu kriegen, werden mittlerweile wo immer möglich abgeworben. Aber haben auch alle Betriebe Probleme mit einem über so viele Monate anhaltendem Krankenstand? Auch die Berliner Verkehrsgesellschaft fährt nach einem reduzierten Fahrplan. Doch wie ein Sprecher bestätigt, liegt das alleine am Personalmangel. „Die Krankenquote hat sich eingependelt“, heißt es aus der Hauptstadt.