AboAbonnieren

Zum in die Luft gehenNichts für schwache Nerven – Urlaubsstart am Flughafen Köln/Bonn

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Eurowings-Kunden brauchten gute Nerven: Flieger fielen aus oder starteten verspätet.

Köln/Bonn – Ausgefallene Flüge, fehlende Koffer, verspätete Flieger, gestresste Passagiere und für den Flughafen Köln/Bonn noch nie dagewesenen Warteschlangen: Am Freitag mussten die Passagiere auf mehreren hundert Metern anstehen, von Terminal 1 bis an das Ende des Terminal 2.

Am Sonntagmorgen gab es ein ähnliches Bild: „Diesmal ging die Megaschlange von Terminal 2 bis Terminal 1 zurück“, betonte Verdi-Sprecher Özay Tarim. Die Passagiere hätten bereits um 3.50 Uhr im Terminal 2 gestanden.

Der Verdi-Sprecher nannte es ein „Desaster mit Ansage“ und forderte, dass die Verantwortlichen der Airlines, Sicherheitsfirmen und Bundespolizei Konsequenzen aus dem Versagen ziehen. Tarim erwartet, dass es während der gesamten Sommerzeit weiter zu massiven Problemen kommen wird. Die Leidtragenden seien die Reisenden, die sich nach Monaten der Entbehrungen auf eine erholsame Zeit gefreut hätten.

Ausnahmezustände am Freitag

„Wenn man so viele Flüge verkauft, muss man auch darauf achten, dass die Menschen diese auch antreten können“, sagen Andreas und Eva Maria Vogt genervt. Sie stehen am Flughafen Köln Bonn und warten. Es ist ihr zweiter Urlaubstag, den sie nun am Flughafen verbringen. Ursprünglich wollte das Paar am Samstagmorgen, 25. Juni, nach Palermo fliegen.

Um längere Wartezeiten am Samstagmorgen zu vermeiden, haben sich die beiden bereits am Freitag von Paderborn auf den Weg nach Köln gemacht. Sie wollten vom Vorabend Check-In Gebrauch machen und standen dafür am Freitagabend vier Stunden in der Schlange. Nur um am Samstagmorgen zu erfahren: Der Flug ist gecancelt. Eine Alternative? Gibt es noch nicht. Wann es die gibt? Weiß keiner. Also hieß es für die Vogts weiter warten.

Das einzig Positive: Auf das Chaos zum Beginn der Sommerferien konnten sich die Reisenden nach den letzten Tagen einstellen. Am Freitag, dem letzten Schultag in NRW, herrschten Ausnahmezustände am Flughafen Köln/Bonn: scheinbar endlose Schlangen an Check-In-Schaltern und Sicherheitskontrollen und viel Frustration bei Reisenden.

Im Vergleich zum Vortag schienen die Verhältnisse am Samstagmittag etwas gemäßigt: Es gibt zwar Schlangen an den Check-In-Schaltern und den Sicherheitskontrollen. Dennoch waren die Reihen der Fluggäste in Bewegung.

Viele Reisende kamen sehr früh

Viele Reisende haben sich an die Empfehlungen des Flughafens und der Airlines gehalten und sind mit einem ordentlichen Zeitpuffer angereist. Die Stimmung unter den Wartenden am Samstag war weitestgehend gelassen. Immerhin waren die Schlangen um einiges kürzer als am Tag zuvor. Mehr Personal sei an den Sicherheitskontrollen jedoch nicht eingesetzt worden, so eine Mitarbeiterin einer Sicherheitsfirma.

Lediglich die Stimmung in einer Wartereihe war sehr gedrückt. Es ist die, für Umbuchungen, in der auch die Vogts standen. „Wir wissen noch nicht, wie es weiter geht“, erzählt Andreas Vogt. Auch Eda Ak wollte mit ihren Freundinnen verreisen. Nach Venedig sollte es gehen. Nachdem die drei durch den Check-In, die Sicherheitskontrollen und den Duty-Free-Bereich gelaufen und beim Gate angekommen sind, werden sie enttäuscht: Der Flug war überbucht, es gab keinen Platz mehr für die Freundinnen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Also heißt es für sie: Zurück ans Terminal und nach Alternativen fragen. Die Laune war am Boden. „Ich verstehe das nicht“, sagt Ak. „Jetzt müssen wir entweder in eine andere Stadt fliegen oder von einem anderen Flughafen aus los. Im schlimmsten Fall fliegen wir erst morgen.“ Warum die Airlines ihre Flüge überbelegen, konnte ihnen niemand erklären.

Auf eine Anfrage der Rundschau sagte ein Unternehmenssprecher von Eurowings, der Ferienstart an den Flughäfen in NRW sei besser angelaufen, als gemeinhin erwartet. Von Annullierungen betroffene Gäste würden schnellstmöglich umgebucht. Auf die Anfrage, wieso und in welchem Umfang, Flüge überbucht würden, reagierte das Unternehmen nicht.