ABBA begeistert seit fünf Jahrzehnten Fans auf der ganzen Welt, obwohl sich die Bandmitglieder längst getrennt haben. „Abbamania“ feiert die Band – auch in Köln.
Lanxess-Arena in Köln„Abbamania“ begeistert 50 Jahre nach dem Waterloo-Triumph
Es ist Samstag, der 6.April 1974. Über 500 Millionen Menschen sitzen vor ihren Fernsehern und sind live dabei, als ABBA mit „Waterloo“ weltweit bekannt wird. Es ist der Karrierestartschuss für die vier bis dato größtenteils unbekannten, schwedischen Künstlerinnen und Künstler.
Fast auf den Tag genau 50 Jahre später ist die Lanxess-Arena nahezu ausverkauft, wenn „Dancing Queen“, „Mamma Mia“ und „SOS“ aus den Lautsprechern dröhnen. „Abbamania“, eine Hommage an ABBA, tourt mit Band, Orchester und den vier Hauptakteuren durch Deutschland. Originalgetreue Kostüme, talentierte Imitatoren und mit Hingabe gespielte Musik lassen die Zuschauer fast vergessen, dass nicht Agnetha, Björn, Benny und Anni-Frid auf der Bühne stehen.
„Ich habe ABBA schon seit meiner Jugend gehört, leider aber nie live und in echt“, sagt Anne-Marie Schümmer. Das Konzert von „Abbamania“ sei eine gute Alternative. Dem stimmt auch Ehemann Ralf zu. Die Beiden sind extra aus Jülich angereist, weil die Leidenschaft für ABBA immer noch brennt. „Mit Waterloo hatten sie damals einen super Start und was danach kam, war einfach grandios“, schwärmt die 66-Jährige.
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Ist es die musikalische Kunst, die Erinnerung an längst vergangene Tage oder schlicht Nostalgie, weswegen die Faszination um die schwedische Pop-Band nicht abreißt? Wer glaubt, ABBA sei nur etwas für ältere Semester, hat weit gefehlt. Jungs und Mädels allen Alters, Pärchen, Freundesgruppen und Familien tanzten, sangen und klatschten am Sonntagabend in der Arena zu den Hits der schwedischen Gruppe.
Das bestätigen auch Andrea und Carolyna Köp. Das Mama-Tochter-Gespann genießt die Musik unabhängig vom Alter. „Ich bin damit großgeworden. Bei uns zuhause lief immer viel Musik, auch die von ABBA“, sagt Carolyna. Die 16-Jährige ist ein eingefleischter Fan, am liebsten würde sie ihren nächsten Geburtstag als ABBA-Mottoparty und in passenden Kostümen feiern. Das freut Mama Andrea. Die 54-Jährige ist im Gegensatz zu ihrer Tochter tatsächlich in den 70ern mit ABBA aufgewachsen. „Das war eine tolle Zeit“, erinnert sich Köp und lacht. Diese Freude ist auf die gesamte Familie übergeschwappt. „Normalerweise, wenn es nicht so spontan ist, gehen wir zu solchen Konzerten mit der ganzen Familie. Dann sind Opa, Oma, meine anderen Kinder und mein Mann auch dabei“, sagt die Kölnerin. Doch auch zu zweit haben sie viel Spaß, da sind sich beide einig.
Für die passende Stimmung haben die Veranstalter gesorgt. Discokugeln streuen das farbige Licht der Scheinwerfer in kleinen Punkten durch die Halle. Die Pailletten-Kostüme der Sängerinnen reflektieren das bunte Licht. Sie setzen Kontraste zur in weiß gehaltenen Band auf der einen Seite und dem Orchester in schwarz auf der anderen. Neben Blumenkleidchen- und Hemden blitzen auch im Publikum Pailletten auf.
Doch selbst die Flower-Power-Frohnaturen werden melancholisch, wenn „The winner takes it all“ durch die Halle schallt und Handylichter rhythmisch in der schwarzen Leere schwenken. Was zu ABBA Originalzeiten einmal Feuerzeuge waren, sind heute Handys. Der Stimmung tut das keinen Abbruch. Gänsehaut, Jubel und Gesang während der gesamten zweiteiligen Aufführung sprechen für die Performance der Künstler. „Es ist einfach super“, sagt Alma Mölder begeistert. Die 16-Jährige ist zusammen mit ihrer Freundin zu „Abbamania“ gekommen. Seit drei Jahren hören die beiden ABBA rauf und runter, ihre Textsicherheit beweisen sie während der Show eindrücklich. „Unsere Väter haben uns auf die Musik gebracht“, erklärt Mölder, seit dem kämen die beiden nicht mehr davon los. Die Musik der schwedischen Gruppe hinterlässt wohl auch bei jüngeren mächtig Eindruck Ein Glück für die, die nachrücken, dass „Abbamania“ im kommenden Jahr wieder auf Tour geht und Halt in Köln macht. Dann können Nachwuchsfans und alteingesessene ABBA-Anhänger wieder für ein paar Stunden in die Welt der 70er Jahre abtauchen und vielleicht ein bisschen nostalgisch werden.