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Inthronisierung des Kölner DreigestirnsDiese Künstler sollen bei der Proklamation für Quote sorgen

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Bekanntes Fernsehgesicht: Gudio Cantz wird mit dem Ensemble des Musicals „Himmel un Kölle“ bei der Proklamation im Gürzenich auftreten.

Bekanntes Fernsehgesicht: Gudio Cantz wird mit dem Ensemble des Musicals „Himmel un Kölle“ bei der Proklamation im Gürzenich auftreten.

„Wat e Theater - Wat e Jeckespill“ lautet das Sessionsmotto in Köln. Spürbar wird das auch bei der Proklamation des Dreigestirns, denn auf der Bühne soll jede Menge Theater geboten werden.

Zu den schillerndsten und umstrittensten Persönlichkeiten, die der Karneval in Köln hervorgebracht hat, gehört ohne Zweifel der Schauspieler und Redner Horst Muys. Oberbürgermeister Theo Burauen verließ während eines Auftritts von Muys einst empört den Saal, das Festkomitee strafte den Künstler mit einem Auftrittsverbot ab. Muys starb schon 1970 im Alter von 45 Jahren, doch wenn am 5. Januar das neue Dreigestirn feierlich im Gürzenich proklamiert wird, gehört auch Muys zum Bühnenprogramm. Verkörpert von Jörg P. Weber.

Schon bei der Gala des Festkomitees zum Jubiläum des Kölner Karnevals war Weber vorige Session in die Rolle des unbequemen und meinungsfreudigen Redners geschlüpft, nun wird eine Wiederholung folgen. „Die Rolle gefällt mir sehr, weil ich fast ich selbst sein darf. Aber mir kann niemand etwas übel nehmen, weil ich ja eine Rolle spiele“, sagt Weber. Die obligatorische Festrede vor den mehr als 1300 geladenen Gästen wird Bernd Stelter halten.

Neues Kreativteam soll Kölner Proklamation beleben

Mit dem Sessionsmoto „Wat e Theater - wat e Jeckespill“ will das Festkomitee den kleinen Bühnen und Theatern der Stadt Aufmerksamkeit widmen. Schon bei der Proklamation, die sozusagen den galahaften Prolog zur Karnevalssession bildet, lösen die Verantwortlichen dieses Versprechen ein. Der Comedian Guido Cantz darf im Gürzenich den kölsch-sächsischen Taxifahrer spielen, den er derzeit auf der Theaterbühne im Musical „Himmel und Kölle“mimt. Und das Ensemble des Scala-Theaters wird als "Findungskommission“ auf jecke Suche gehen.

Nach dem Ausscheiden von Festkomitee-Vorstand Dr. Joachim Wüst als Programmgestalter hat ein „Kreativteam“ diese anspruchsvolle Aufgabe übernommen. Etwa 340.000 Menschen hatten in diesem Jahr die im WDR-Fernsehen ausgestrahlte Proklamation des Kölner Dreigestirns eingeschaltet und dem Sender eine Quote von durchschnittlich 5,7 Prozent Marktanteil beschert - ein mäßiges Ergebnis. Nun unternehmen die Karnevalisten Ralf Schlegelmilch und Dennis Hille sowie Christoph Wittig (WDR) und Stefan Neumann von der Produktinsfirma Riverside den Versuch, die Saalveranstaltung fernsehgerecht zu gestalten, um die oft konträren Bedürfnisse von Live-Publikum und TV-Zuschauenden zu vereinen.

Cat Ballou, Höhner und Bläck Fööss werden spielen

Die Moderation der Prolamation obliegt traditionell Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn, auch er gehört zum neuen Kreativteam. Die Herausforderungen bei der Gestaltung der Veranstaltung hat er im Rundschau-Interview kürzlich wie folgt beschrieben: „Bei der Proklamation des Dreigestirns im Gürzenich versuchen wir eine Veranstaltung zu präsentieren, die einer Dramaturgie folgt und einen roten Faden hat“, so Kuckelkorn In den vergangenen Jahren sei dies „nicht immer gelungen“, stellte er selbstkritisch fest. „Wir wollen das Kölner Gefühl transportieren, so dass es auch in Nord- oder Süddeutschland verstanden wird. Das ist eine große und schwierige Herausforderung“, so der Festkomitee-Präsident.

Den Reigen der Redner wird bei der Proklamation der Kabarettist Fatih Çevikkollu komplettieren. Dramaturgischer Höhepunkt ist die Proklamation von Prinz Sascha I., Bauer Werner und Jungfrau Frieda von der KG Treuer Husar, dem ersten Familiendreigestirn im Kölner Karneval, denn alle haben den selben Nachnnamen. Die Musik war schon in diesem Jahr ans Ende der Gala gerückt, um einen Partyteil zelebrieren zu können, dieses Mal werden Cat Ballou, Bläck Fööss und Höhner auftreten.