Die Stadt Köln hat in einer Mitteilung an den Hauptausschuss erste Details zur geplanten Fläche auf der Uniwiese veröffentlicht, die den Feierhotspot auf der Zülpicher Straße im Studentenviertel entlasten soll.
Karneval in KölnStadt veröffentlicht Details zu Feiern im Studentenviertel
Die Ausweichfläche, die den Feierhotspot auf der Zülpicher Straße an Weiberfastnacht entlasten soll, erstreckt sich zwischen Luxemburger Straße und Zülpicher Straße auf rund 25 000 Quadratmeter.
Nördlich der Zülpicher Straße nutzt die Stadt nur einen kleinen Bereich als Entlastungsfläche. Große Teile der nördlichen Uniwiese werden abgesperrt und nicht genutzt. Das geht aus einer Mitteilung der Verwaltung an den Hauptausschuss hervor.
Stadt Köln: „Wiese zwingend erforderlich“
„Die Entscheidung, Teile des Inneren Grüngürtels im Rahmen der Gefahrenabwehr zu nutzen, geschieht unter Abwägung aller Argumente und Alternativen“ heißt es in der Mitteilung. Die Stadt öffnet die Fläche – bespielt mit einem DJ und Getränkeangebot – wenn der Andrang auf die Zülpicher Straße zu groß wird. „Letztendlich hält die Stadt Köln die Nutzung für zwingend erforderlich, weil bei Überlastung des Zülpicher Viertels nur so der Schutz der körperlichen Unversehrtheit von Anwohnenden und Feiernden gewährleistet werden kann“, sagte Stadtdirektorin Andrea Blome.
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Neben der Uniwiese hat die Stadt 14 weitere mögliche Standorte für eine Ausweichfläche geprüft, darunter etwa auch den Chlodwigplatz, den Parkplatz am Südstadion, den Neumarkt oder die Poller Wiesen. „Die Verwaltung und ihre Sicherheitspartner sind sich in der Bewertung einig, dass eine Ausgleichsfläche für das Kwartier Latäng in unmittelbarer Nähe liegen muss“, heißt es in der Mitteilung.
Das Viertel habe bei den Feiernden zwischen 16 und 30 Jahren eine zu große Anziehungskraft. Das Gegenargument gegen die Entlastungsfläche auf der Uniwiese ist bekanntermaßen der Status als Landschaftsschutzgebiet. Ein „professioneller Rasenschutz“ reicht der Stadt dafür als „Kompensationsmaßnahme“.
Veranstaltung, Sicherheitsmaßnahme oder beides?
Bei dem Konzept handele es sich um eine Maßnahme der Gefahrenabwehr, betont die Stadt. Es sei keine Veranstaltung, die im Landschaftsschutzgebiet nicht erlaubt wäre. Kritiker, unter anderem die Naturschützer des BUND, sehen das anders.
Auch das Bündnis Innenstadt, ein Zusammenschluss aus 18 innerstädtischen Bürgerinitiativen, kritisierte die Pläne am Freitag: Die „festivalähnlichen Bespielung“ führe auch mit Blick auf den kommenden Elften Elften zu einer „weiteren erheblichen Zunahme der Besucherzahlen“.
Ausschlusskriterium für eine Ausweichfläche auf dem Hohenzollernring, die viele Kritiker der Grüngürtel-Lösung vorschlagen, ist laut Stadt der „erhebliche“ Eingriff in den Verkehr.
Ausweitung des Glasverbots
Die Ringe müssten mehrtägig für den Verkehr gesperrt wegen, auch weil die Stadt „Wanderbewegungen aus dem Zülpicher Viertel“ erwartet. Ein Risikopotenzial ergebe sich auch durch die bereits aufgebauten Tribünen für die Schull- und Veedelszöch auf den Ringen.
Die Entlastungsfläche solle laut Mitteilung auch die Funktionsfähigkeit der KVB gewährleisten. Die Probleme seien entstanden, weil die Feiernden keine ausreichenden Flächen zur Verfügung hatten. Dies habe dazu geführt, dass die Menschen in den Bereich der Luxemburger Straße ausgewichen sind. Dort verläuft die Stadtbahnlinie 18.
Ein zweiter Einlasspunkt zur Zülpicher Straße soll wie berichtet ebenfalls den Zugang im Bereich der Unimensa entlasten, zu dem die Massen am Elften Elften vor allem über die Luxemburger Straße geleitet wurden.
Eine weitere Maßnahme ist die zeitliche Ausweitung des Glasverbots im Kwartier Latäng. Ein von einigen gefordertes stadtweites Glasverbot sei aus rechtlichen Gründen nicht umsetzbar.