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Interview mit Thomas BrauckmannDie Narren-Zunft darf erstmals das Dreigestirn stellen

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Bis jetzt fehlte der „Kölner Narren-Zunft“ immer ein Prinz zum Dreigestirn, dieses Jahr war es dann soweit. Der Verein konnte das Kölner Dreigestirn stellen.

Köln – Thomas Brauckmann leitet ein Bauunternehmen und ist Bannerhär der Kölner Narren-Zunft, die das Dreigestirn stellt.

Wann wussten Sie: Die drei Herren kommen als Dreigestirn infrage?

Ich versuche seit Jahren, meine Mitglieder zu motivieren, das Dreigestirn zu stellen. Mit Bauern und Jungfrauen hätten wir vier Dreigestirne füllen können, es fehlte aber stets der Prinz. Er ist der Mittelpunkt, auf ihm liegt das Hauptaugenmerk. Dann habe ich Stefan Jung gefragt.

Sie waren selbst einst Prinz. Hat Sie einer der drei Herren mal um Rat gefragt?

Nein, wenn feststeht, wer das Dreigestirn stellen darf, beginnt eine Rundumbetreuung durch das Festkomitee. Da war mein Rat nicht mehr nötig.

Die Narren-Zunft darf das Dreigestirn stellen. Wie hat sich das im Verein ausgewirkt?

Das hat sich unheimlich positiv ausgewirkt. Wir hatten Senatsabend an jenem Tag vorigen Sommer, als das Dreigestirn bekannt gegeben wurde. Da herrschte bei uns eine unfassbare Euphorie. Ich habe heute noch Gänsehaut. Da ging ein großer Ruck durch unsere Gesellschaft, viele wollten helfen und unterstützen.

Finanziell?

In erster Linie finanziell, ja. Gespürt haben wir das auch am Kartenverkauf für die Sessionseröffnung. Die blaue Montagssitzung ist eine schöne Tradition, bleibt vom Termin her aber schwierig. Dieses Mal haben wir statt 1000 aber rund 1200 Karten verkauft, also auch mehr. Für einen Montag ist das super.

Dreigestirn zu werden ist eine Kostenfrage. Niemand spricht offen darüber, welche Summen aufgebracht werden müssen. Wie haben die Drei reagiert?

Das ist eine der ersten Fragen, die potenzielle Kandidaten stellen. Da gab es erstmal große Augen, als ich ihnen mitgeteilt hatte, wie viel das kostet. Aber es gibt Unterstützung im Verein.

Sind Sie als Ex-Prinz zufrieden mit den Dreien?

Sehr zufrieden. Die machen das tiefenentspannt und wirken sehr glücklich.

In dieser Session ging es auch um Politik, weil der Karneval im April zum AfD-Parteitag für Toleranz demonstriert. Muss der Karneval politischer werden?

Karneval war immer politisch, es fanden sich immer Anspielungen auf die Machthaber und deren Politik. Wir werden uns als Verein an der Kundgebung beteiligen, die Details müssen noch geplant werden.