Die nummerierten Westen des Personals sollen beim Schichtwechsel nicht mehr getauscht werden - auch um etwaige Schmiergeldzahlungen eindeutig zuordnen zu können.
Karneval in KölnStadtdirektorin äußert sich zu Security-Mängeln - „Wollen auf Qualität setzen“
Dass der gleiche Dienstleister wie in den vergangenen Jahren auch am Elften Elften das Sicherheitskonzept umsetzen wird, war schnell klar - trotz der vom Rechnungsprüfungsamt aufgedeckten Unregelmäßigkeiten. Die Zeit, einen neuen Dienstleister zu finden, war schlichtweg zu knapp. An einigen Stellschrauben hat die Verwaltung für den in gut zweieinhalb Wochen stattfindenden Sessionsauftakt nun aber gedreht. „Die Beanstandungen, die sich um die Vertragsabwicklung ranken, werden nicht mehr eintreten“, versprach Stadtdirektorin Andrea Blome am Dienstag im Rechnungsprüfungsausschuss. Ob der Dienstleister auch in den kommenden Jahren den Zuschlag erhält, ist noch offen. „Wir wollen auf Qualität setzten und bei zukünftigen Vergaben vermutlich nicht nur auf den Preis achten“, kündigte Blome an.
Wie die Rundschau berichtete, kritisiert der Prüfbericht unter anderem, dass das Ordnungsamt im Straßenkarneval der Jahre 2018 bis 2023 Sicherheitskräfte ohne Zuverlässigkeitsprüfung einsetzte. Weiter soll der beauftragte Dienstleister Tariflöhne nicht gezahlt haben, ebenso sei gegen Arbeitszeitgesetze verstoßen. Das Ordnungsamt habe zudem überhöhte Rechnungen bezahlt, auf zugesagte Rabatte verzichtet und sei Dokumentationspflichten nicht nachgekommen.
Unregelmäßigkeiten bei Security: Ämterübergreifende Task Force
Um die richtigen Ableitungen für die Zukunft zu erarbeiteten, bildete die Stadt ein ämterübergreifende Task Force. Neben dem Ordnungsamt, dem Rechnungspüfungsamt und dem Rechtsamt ist mit Blick auf die im kommenden Jahr stattfinde Fußball-Europameisterschaft auch das Sportamt vertreten. Ziel sei die Abarbeitung sämtlicher Beanstandungen, die der Prüfbericht bemängelt. „Dinge, die im Nachhinein noch abzurechnen waren, haben wir abgerechnet“, versicherte Blome.
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Für den Elften Elften habe die Verwaltung „intensivste Gespräche“ mit dem beauftragten Dienstleister geführt. Dieser wird für den Sessionsauftakt eine neue Software einsetzen, um den Melde- und Eincheck-Vorgang des Security-Personals „erheblich zu verbessern“. Rund 1000 Sicherheitskräfte werden in einem Zweischichtsystem im Einsatz sein, der Großteil davon rund um die Zülpicher Straße im Studentenviertel. Laut Prüfbericht war der aktuelle Vertrag hinsichtlich des Schichtsystems unkonkreter und benannte keine Schichten.
Neu ist auch: Jeder eingesetzte Mitarbeiter bekommt ein eigenes Armbändchen und eine nummerierte Weste. In den vergangenen Jahren gab es diese Westen zwar auch, beim Schichtwechsel wurden sie aber weitergegeben. Das wird nun nicht mehr der Fall sein. „Wenn irgendjemand etwas macht, das er nicht darf, kann die Person direkt zugeordnet werden“, sagte Ordnungsamtsleiterin Athene Hammerich bereits bei der Vorstellung des Sicherheitskonzepts in der vergangenen Woche.
Externe Prüfung des Einsatzes
In Echtzeit könne nun besser kontrolliert werden, an welchen Orten einzelne Mitarbeiter stehen dürfen und für welches Sicherheitsunternehmen sie arbeiten, sagte Blome. In dieser Frage war die Situation an den Karnevalstagen zuletzt oft unübersichtlich. Der Prüfbericht hatte Nachunternehmensketten bis in die vierte Ebene festgestellt. „Dieses Mal soll in der Ebene der Nach-Nach-Unternehmen Schluss sein“, sagte Blome. Externe Prüfer sollen den Einsatz am Elften Elften begleiten. Im Nachgang soll mit Blick auf den Straßenkarneval im Frühjahr ein Soll-Ist-Abgleich durchgeführt werden.
Um Personalknappheit am Einsatztag zu vermeiden, plant die Stadt mit zehn Prozent Reservepersonal. Blome: „Es darf unter allen Umständen nicht passieren, dass wir zu wenig Leute haben, weil wir dann das Zweischichtsystem nicht ordentlich durchführen können.“