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100 Tage bis AschermittwochZülpicher Karnevalsprinz will Regentschaft voll auskosten

Lesezeit 3 Minuten
Mit weiteren Karnevalisten steht der Zülpicher Karnevalsprinz in seinem rot-weißen Prinzenkostüm auf der Bühne und grüßt ins Publikum.

Unter dem lautstarken Jubel seiner närrischen Untertanen wurde Prinz Basti I. (Schumacher) am Samstag zu Zülpichs Tollität für die Karnevalsession 2024/25 proklamiert.

Mit dem Vollblutkarnevalisten Prinz Basti I. steht den Jecken in Zöllech eine spannende und unterhaltsame Session 2024/25 bevor.

Die Sessionseröffnung am Zülpicher Rathaus hat Bastian Schumacher als willkommene Generalprobe angesehen, um am Samstag seinem ersten großen Höhepunkt als designierte Tollität zu feiern. „Es ist doch noch einmal etwas völlig anderes, im Prinzenornat vor so ein großes Publikum zu treten als mit der normalen Uniform der Prinzengarde“, berichtete der Vollblutkarnevalist. „Die Vorfreude ist einfach riesengroß, und die letzten Minuten, bis es endlich losgeht, sind wohl die schlimmsten.“ Doch auch diese Geduldsprobe meisterte Prinz Basti I. mit einem kühlen Bier in den Händen, bis ein lautstarker Jubel der Besucher im voll besetzten Zülpicher Forum seinen Einmarsch einläutete.

Schnell wurde das Kölschglas durch einen Strauß Blumen ersetzt, den der 84. Prinz der Stadt Zülpich sofort an sein närrisches Gefolge verteilte und dabei wohl am liebsten jeden Einzelnen mit einer herzlichen Umarmung begrüßt hätte.

Zülpicher Prinz ist seit der Kindheit im Karneval der Römerstadt aktiv

Zwar nahm Bastian Zimmermann an diesem Wochenende zum ersten Mal auf dem närrischen Thron Platz, dennoch ist er bereits seit Kindertagen fest mit dem Karneval verbunden. Von der Kindergarde führte sein Weg schnell zum Fanfarencorps, wo er erst als Trommler, später als Posaunist und mittlerweile als Leiter aktiv ist. Eine andere Wahl, als irgendwann einmal selbst als Tollität in eine Session zu gehen, habe es daher eigentlich gar nicht geben können, betonte Zülpichs Bürgermeister Ulf Hürtgen lachend.

„Die Liste der Personen vorzulesen, die in Bastians Familie und der Familie seiner Ehefrau Anke im Karneval aktiv sind und waren, würde sehr lange dauern“, so Hürtgen.

Sein Vater sei in der Session 1978/1979 als Prinz Willi III. mit von der Partie gewesen, und wenige Jahre später habe sein Schwiegervater als Prinz Theo I. auf dem Thron Platz genommen. Vom Großvater über den Vetter bis zu Ehefrau Anke Schumacher, die als Mariechen der Blauen Funken im Einsatz war, sei der gesamte Stammbaum fest mit dem Zülpicher Karneval verwoben. „Ich führe heute also eine langgehegte Familientradition fort“, stimmte Prinz Basti I. mit glücklichem Lächeln zu.

Genau 100 Tage von der Zülpicher Proklamation bis Aschermittwoch

Seit 1998 ist Bastian Schumacher als Mediengestalter für Bild und Ton beim WDR tätig. Während der Proklamationssitzung am Samstag waren es dennoch die begeisterten Zülpicher Närrinnen und Narren, die kräftig am Lautstärkeregler drehten, um ihre neue Tollität willkommen zu heißen. „Es ist ein atemberaubendes Bild, von der Bühne aus all die jubelnden Menschen zu sehen, die mit mir gemeinsam Karneval feiern möchten“, freute sich der frischproklamierte Regent.

Die enge Verbundenheit des gebürtigen Zülpichers mit der fünften Jahreszeit fand auch in seinem Sessionsorden Ausdruck. Neben den Farben aller vier in Zülpich aktiven Karnevalsgesellschaften finden dort mit dem Gardequartier am Münstertor und zahlreichen Instrumenten die Grundpfeiler seiner Leidenschaft für den Karneval Platz.

„Das Gardequartier ist meine karnevalistische Heimat, und die Liebe zur Musik begleitet mich ebenfalls von klein auf“, so Prinz Basti. „Bis Aschermittwoch sind es von heute an genau 100 Tage, und ich habe es mir zum Ziel gesetzt, jeden einzelnen dieser 100 Tage mit meinem närrischen Gefolge zu genießen und eine jecke und bunte Zeit zu erleben.“ Und dies alles getreu seinem Sessionsmotto „Musik es me Lääve mit Posaune un Trumm. De Takt dun ich jevve als echte Zölleche Jung. Dröm loss mer jetz fiere zesamme mir all. De Moment he jeneeße, denn dat es Karneval.“