Das „Festmahl am Hofe“ fand am Freitagmorgen im Staatenhaus statt. In Sorge ist man indessen im Dreigestirn, denn die Jungfrau ist verletzt.
Karneval in KölnSo lief das Prinzenessen mit dem „Zweigestirn“
Die Kopfbedeckungen von Prinz und Bauer liegen einsam auf zwei Stühlen des Staatenhauses, während die Mezzo-Sopranistin Maya Gour und der Tenor Young Woo Kim aus dem Ensemble der Kölner Oper hingebungsvoll singen. Zu Ehren des Bauern tragen sie eine Passage aus Pietro Mascagnis Werk „Cavalleria Rusticana“ vor, für den Prinzen haben sie „Dein ist mein ganzes Herz“ aus dem „Land des Lächelns“ von Franz Lehár einstudiert. Für die Jungfrau folgt die „Seguidilla“ aus Carmen. Doch der Platz der Jungfrau bleibt leer beim traditionellen Festmahl am Hofe des Dreigestirns.
Die Hüftprobleme haben sich bei Jungfrau Frieda am Weiberfastnachtstag derart zugespitzt, dass aus dem Dreigestirn mindestens bis Sonntag ein Zweigestirn wird. Sogar der Rosenmontagszug ist für die Jungfrau in Gefahr. „Es ist traurig. Er hat sich wirklich gequält. Er wollte für die Jecken da sein und seinen Traum leben“, sagt Prinz Sascha I., sein Sohn. Doch schon in den vergangenen Tagen sei er nach manchem Auftritt „mit schmerzverzerrtem Gesicht“ ins Auto gestiegen. Beim Training im November hatte Friedrich Klupsch einen Muskelfaserriss in der Hüfte erlitten. Die Verletzung brach nun wieder auf.
Weil das Motto „Wat e Theater – Wat e Jeckespill“ den Fokus auf die Bühnen der Stadt richten soll, hat das Festkomitee das Staatenhaus als Ort des Dreigestirnessens auserkoren. Etwa 200 Gästen aus Stadtgesellschaft und Karneval wird Kalbsfilet im Kräutermantel, Spinat und Trüffel-Kartoffelstampf serviert. „Ihr seid ein Dreigestirn der Herzen, ihr habt die Säle gerockt. Und ihr seid ein sehr emotionales Dreigestirn, das zeichnet Euch aus“, lobt Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn. Das Essen ist stets Gelegenheit, Bilanz zu ziehen.
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Und Prinz Sascha Klupsch ist so offen, wie es lange keine Tollität mehr in der traditionellen Ansprache war. „Mein Leben lang wollte ich nichts mehr, als irgendwann hier stehen“, bekennt er und erzählt von seinem kindlichen Schwärmen für den Prinzen im Rosenmontagszug. Und er erzählt, dass er sich mit seinem Vater und seinem Onkel Werner, dem Bauern, bereits im vergangenen Jahr als Dreigestirn beworben hatte, jedoch nicht genommen wurde. „Das war gut. Ich hatte noch ein Jahr Zeit an mir zu arbeiten“, sagt der Prinz, der in der Session seinen 30. Geburtstag gefeiert hat.
Er hoffe nun, sagt er sehr berührt, „die Jecken nicht enttäuscht zu haben“.