Der erste Rosenmontagszug im Rheinenergie-Stadion ist noch nicht gelaufen, da ist das neue Format „Karneball“ schon in trockenen Tüchern. Zwei Jahre lang haben Jochen Gasser von „Jeck im Sunnesching“ und Wolfgang Pütz von „Bonn steht Kopp“ an dem „Jecktakel“ getüftelt.
Einen Tag vor Weiberfastnacht 2022 stellten sie zusammen mit Vertretern einiger der Bands, die auftreten werden, die geplante „größte Karnevalsparty am Rhein“ in der Geißbock-Lounge vor. Und gaben den Startschuss für den Vorverkauf der 50 000 Karten.
Ein sicherer Raum zum Feiern
Kritikern, die „einen Keil zwischen den ehrenamtlich organisierten und den kommerziellen Karneval treiben“, so Pütz wörtlich, nahm er den Wind aus Segeln. „Wir suchen den Schulterschluss“, versicherte der Veranstalter. „Die Stadt sagt, sie findet unser Konzept hervorragend, weil wir von den 300.000 Menschen, die von außerhalb kommen, um in Köln Karneval zu feiern, 50.000 in einen sicheren Raum nehmen“, versicherte Pütz. Walter Passmann, der sich als Vertreter des ehrenamtlichen Karnevals sieht, unterstrich, dass ein gemeinsamer Weg gesucht werde. Allein von seiner Traditionsgesellschaft Rote Funken würden bis zu 1400 Mitglieder und Freunde zum Karneball kommen wollen, weiß Passmann. Der hauptberufliche Informationslogistiker setzt auf Innovation und Vertrauen in Marktmechanismen auch beim Brauchtum. „Entweder wir passen uns an, oder wir sind Geschichte“, so der Kölner Karnevalsprinz 2004/2005.
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Ob das Dreigestirn der künftigen Session im Programm sein wird, ließ sich Jochen Gasser noch nicht entlocken. „Wir werden nach Rosenmontag das Gespräch mit dem Festkomitee weiterführen“, so Gasser lächelnd. Auf jeden Fall sollen Garden, Spielmannszüge und Tanzgruppen fest in das siebenstündige Programm einbezogen werden. Wenn zum Beispiel der Frontmann einer der elf Bands mitten im „Wohnzimmer“ des 1. FC Köln singt, sollen aus allen vier Kurven die Korps einziehen. Fest engagiert sind Stand jetzt Brings, Kasalla, Querbeat, Cat Ballou, Bläck Fööss, Höhner, Paveier, Klüngelköpp, Miljö, Lupo und die Grüngürtelrosen. „Es wird Zeit, dass wir wieder vor vielen Tausend spielen“, meinte Fööss-Sänger Mirko Bäumer. Er ist zuversichtlich, dass der Karneball gefeiert werden kann, auch wenn die Corona-Pandemie immer noch nicht vorbei sein sollte.
Der Karneball im Rheinenergie-Stadion beginnt an Weiberfastnacht, 16. Februar 2023, um 10.30 Uhr. Karten kosten zwischen 17,90 und 57,90 Euro. Mindestalter: 16 Jahre. Das Mitbringen von Essen und Getränken ist nicht gestattet.