Köln – Sie haben ein bisschen gezaudert, ein bisschen Bedenken geäußert – wie es halt so ist, wenn eine neue Idee auf einen etwas schwerfälligen Apparat trifft. Doch jetzt haben sie sich doch bewegt, die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB). Zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember fliegen die alten, eckigen und auch wenig übersichtlichen Netzpläne aus den Schaukästen an den Haltestellen raus. Rein kommt dafür der runde Netzplan nach den Entwürfen des Kölner Designers Benedikt Schmitz. Denn seine Vorteile sind augenfällig: Köln erschließt sich mit dem konzentrischen Plan auf den ersten Blick.
Schon 2018 kam der Plan auf den Tisch
Benedikt Schmitz hatte sich für seine Bachelor-Arbeit mit der Kundenfreundlichkeit des KVB-Designs beschäftigt – und ist am Netzplan hängen geblieben. Der hatte bisher wenig bis gar nichts mit dem Kölner Stadtgebiet zu tun, so wie es sich auf einem Stadtplan darstellt. Wer also nachschaute, wie er vom Barbarossaplatz am besten nach Porz kommt, der musste sich mit dem Finger auf dem Netzplan und dem Stadtplan im Hinterkopf orientieren.
Ganz anders bei dem runden Plan von Schmitz. Da ist Köln wie es ist: rund und mittendurch der Rhein. So hatte er es schon 2018 zu Papier gebracht. Doch es brauchte Zeit und kleine Schubser: Der Jungdesigner hatte seinen Plan Anfang des Jahres 2020 groß am Ebertplatz aufgehängt. Die Resonanz der Fahrgäste war durch die Bank gut. Die Rundschau schrieb über „die runde Sache“. Leser zeigten sich in Briefen und in Netz-Kommentaren begeistert.
Workshop mit dem Kölner Designer
Schließlich beantragte die FDP in der Juni-Sitzung des Verkehrsausschusses, der Betrieb solle den Plan übernehmen. Die Antrag wurde einstimmig angenommen.
Daraufhin führte die KVB mit Benedikt Schmitz einen Workshop durch. Am Ende hat das für den Verkehrs-Betrieb arbeitende Designer-Büro „die Informationsdesigner“ einen runden Plan auf Basis von Schmitz’ Entwurf und nach den Bedürfnisse der KVB fertiggestellt.
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„Seit Anfang des Jahres hat meine Idee immer mehr Aufwind bekommen. Ich freue mich sehr, dass es jetzt klappt und der konzentrische Plan nun endlich ausgehängt wird“, sagt Benedikt Schmitz. Ralph Sterck, Fraktionschef der FDP: „Wir sind geradezu begeistert, dass das so schnell nach dem Beschluss passiert ist, denn das sind wir sonst gar nicht gewohnt. Anscheinend haben die KVB selbst Handlungsbedarf gesehen.“
Ein Sprecher des Betriebs bestätigt der Rundschau: „Der konzentrische Plan wird zum 12. Dezember an den Haltestellen alle bisherigen Netzpläne ersetzen. Findet er weiterhin gute Resonanz, wird er auch in den Bussen und Bahnen aufgehängt.“