Das auf den Namen „isi“ getaufte Ruf-Taxi wurde zu wenig genutzt und war letztlich zu teuer.
Zu teuer und zu wenig genutztDas London-Taxi der KVB ist Geschichte
Positiv ausgedrückt, hat sich das Ruf-Taxi (On-Demand) der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) mit britischem Understatement verabschiedet. Sang- und klanglos war am vergangenen Samstag der letzte Arbeitstag der elektrischen angetriebenen Fahrzeuge, die unter dem Begriff „London Taxis“ bekannt sind. Die KVB haben nach vier Jahren Pilotprojekt das Angebot nun eingestellt. Wie der Betrieb dem Verkehrsausschuss bereits im vergangenen August mitgeteilt hatte, wurde das auf den Namen „isi“ getaufte Ruf-Taxi zu wenig genutzt und war letztlich zu teuer.
Am 14. Dezember 2020 ging „isi“ an den Start – erst einmal in nur drei „Bedienungsgebieten“: Porz, Nippes und Ehrenfeld. Später wurde das London-Taxi auch in der Innenstadt zu den Wochenenden eingesetzt. Die Aufgabe von „isi“: an Orten und zu Zeiten ein Mobilitätsangebot anzubieten, wo sich Busse und Bahnen nicht mehr lohnen.
Viele Probleme im täglichen Betrieb
Die nackten Zahlen könnten vermuten lassen, dass dies gar nicht so schlecht gelungen ist. Seit Betriebsstart haben sich rund 18.500 Kunden registrieren lassen. Davon haben rund 4800 Nutzer mindestens eine Fahrtanfrage gestellt und rund 2350 Kunden mindestens eine Fahrt absolviert. An nachfragestarken Tagen nutzen über 150 Kunden mindestens einmal „isi“ für ihre Wege. In Summe wurden seit Betriebsstart rund 140.000 Fahrtanfragen gestellt. Weil „isi“ und die Kunden nicht immer zusammenfanden, kam es letztlich zu 76.500 Fahrten.
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Die Probleme, die sich hinter den Zahlen verbergen: Mit „isi“ kannibalisierte ihr eigenes Angebot, denn die Kunden nutzen oftmals das Ruf-Taxi nicht zusätzlich zu Bus und Bahn sondern stattdessen. Noch schwerwiegender dürfte allerdings die Unwirtschaftlichkeit des Angebotes sein. Der Kostendeckungsgrad von „isi“ lag gerade einmal bei 4,5 Prozent. Wegen der hohen Betriebskosten und des niedrigen Fahrpreises – für Inhaber eines Abo-Tickets fielen keine Zusatzkosten an, nur nachts wurde ein Zuschlag fällig – lag das Defizit bei jeder Fahrt im Durchschnitt bei 26,35 Euro. Da wäre selbst eine nur schwach frequentierte Buslinie unter dem Strich wirtschaftlicher zu betreiben gewesen. Und die Zahlen ließen sich auch damit nicht mehr schön rechnen, dass die KVB für die Pilotphase ein maximales Defizit von einer Million Euro einplante und „isi“ noch darunter blieb.
Damit nicht genug der Probleme: Die Fahrzeuge waren auch noch technisch unzuverlässig. Es kam häufig zu Defekten. Ersatzteile für die „Spezialfahrzeuge“ von der Insel waren schwer zu beschaffen. Ersatzfahrzeuge standen nicht bereit. Alles zusammengenommen sagten die KVB dann lieber „goodbye“ zu ihrem London-Taxi.