Im „InnoDom“ an der Uni sollen Start-ups ein Zuhause finden – mit vielen Anregungen zum Austausch. Am Dienstag ist es eröffnet worden.
„InnoDom“ der UniDas ist die neue Brutstätte für Start-ups in Köln
In moderner und offener Umgebung arbeiten, Ideen reifen lassen – das ist das architektonische Konzept des „InnoDom Cologne“. Das Gründungszentrum der Universität zu Köln im Weyertal wurde am Dienstag feierlich eröffnet.
Auf fünf Etagen und knapp 4000 Quadratmetern soll viel Platz für Start-ups und Gründersein. Zudem zieht der seit 2015 bestehende Gründungsservice Gateway ein. Die Start-ups können einen Teil der insgesamt 164 Arbeitsplätze und 14 geschlossen Büros („Homebases“) anmieten. Mehrere Dachterrassen, etageübergreifende Räumlichkeiten („Like-it“) stehen für Außen- und Innenaktivität jeglicher Art zur Verfügung.
„Flämmchen der Begeisterung“
Zur Eröffnung kam unter anderem NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne). Sie sprach von einem „Begeisterungsflämmchen im Herzen von Köln“. Nutzer, die bereits im Haus sind, schwärmten von den offenen und lichtdurchfluteten Räumen. „Das macht das Arbeiten sehr modern,“ berichtet Dr. Robin Bayer vom Start-up „Detechgene“. Das Unternehmen hat Schnelltests in PCR-Qualität zur Ermittlung von Krankheitserregern entwickelt. Alle Angebote des Zentrums, inklusive Konferenzräumen für Besuch oder wichtige Besprechungen und einer Cafeteria, seien mit viel Weitblick auf die Anforderungen der Unternehmen ausgerichtet.
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Auch der Mitgründer von „The Oater“, Henrik Burger, ist von der modernen, arbeitsfreundlichen Atmosphäre fasziniert. Das Start-up habe nach einem neuen Büroplatz in Köln gesucht und den perfekten Platz im „InnoDom Cologne“ gefunden. „Die Mischung aus Rückzugsraum, der zur Verfügung gestellten Werkstatt und offenen Fläche war uns wichtig, insbesondere für das Business- und Marketingteam,“ sagt Burger. Die Möglichkeit, sich regelmäßig mit anderen Start-ups austauschen zu können, sehen sie auch als positiv.
„Das Gebäude mit Leben füllen“
Das 24 Millionen Euro schwere Projekt ist von der Universitätsstiftung finanziert worden. „Die Universität zu Köln konnte mit diesem Beispiel zeigen, dass sie unter nicht-öffentlichen Rahmenbedingungen noch besser im Bauen ist, als ohnehin schon,“ bemerkt der Rektor der Universität zu Köln Prof. Dr. Axel Freimuth. Das Projekt habe nicht nur den Zeitplan, sondern auch die finanziellen Rahmenbedingungen erfüllt.
Linda Leers aus der Projektleitung erklärt: „Wir haben versucht, ein zweites Zuhause zu schaffen, wo man nicht nur am Arbeitsplatz sitzen kann, sondern auch Aufenthaltsmöglichkeiten hat.“ Im Sommer 2019 haben sie angefangen, Nutzer nach ihren Wünschen für ein derartiges Gebäude zu fragen. Die Corona-Pandemie habe die Arbeit nicht gestoppt. „Es hat wahnsinnig gut geklappt, auch mit allen Fachplanungen, die in einem großen Team dazugehören.“
„Jetzt geht es darum, das Gebäude mit Leben zu fühlen“, sagt Christoph Kahl, der mit seiner Frau Ute Hauptspender des Innovationszentrums ist. Das Gebäude und die Möglichkeiten, die es bietet, erleichtere den Studierenden den ersten Schritt als Unternehmer in der Arbeitswelt. „Neben dem Gebäude sind auch die Personen vor Ort, die man ansprechen und fragen kann, wenn man eine Idee und Kenntnisse hat, aber keine Erfahrung in anderen wichtigen Bereichen, die man braucht, um loszulegen.“ Die Ansprechpartner dazu seien im Zentrum zu finden, erklärt Kahl. Das Ehepaar hat an der Universität zu Köln studiert. „Wenn man erfolgreich ist, möchte man etwas zurückgeben und ich hoffe, das durch dieses Projekt Menschen ermuntert werden, so zu tun,“ sagt Ute Kahl.
Kosten
4Jahre hat es gedauert, bis der Bau fertiggestellt werden konnte. 24 Millionen Euro wurden insgesamt dafür gebraucht, von denen 20 Millionen aus Privatspenden kommen.
Zusätzlich fördert das Ministerium für Wirtschaft des Landes NRW den Gründungsservice Gateway ESC der Universität zu Köln, der im Neubau angesiedelt sein wird, mit 24 Millionen Euro bis Ende 2024. (mfa)