Erstmals hat die Organisation Fridays for Future Köln am Donnerstag zu einer Demo gegen Rechts aufgerufen.
Gegen die AfDMehr als 500 Menschen folgen dem Aufruf von „Fridays for Future“ in Köln
Es sind nicht nur junge Leute, die sich gegen 15.30 Uhr in der Komödienstraße versammeln. Schätzungsweise rund 500 Menschen sind dem Aufruf von Fridays for Future Köln gefolgt. Erstmals hatten die Klimaaktivisten zu einer Demonstration gegen die AfD aufgerufen. Unterstützt wurde der Aufruf von linken Gruppen wie der MLPD oder der Antifaschistischen Aktion.
„Als Klimaaktivistinnen und -aktivisten müssen wir hinschauen, wenn unsere Demokratie derartig angegriffen wird. Nicht nur leugnet die AfD in wissenschaftsfeindlichen Positionen den menschengemachten Klimawandel und stellt sich aktiv gegen gerechte Klima- und Sozialpolitik. Sie ist eine antidemokratische Partei“, begründet Mitorganisatorin Enya (15) den Aufruf. „Wir halten den Widerstand laut, solange wir das Gefühl haben, dass das angemessen ist“, sagt sie mit Blick auf weitere Planungen.
Forderung: AfD-Verbot prüfen
Konkrete Forderung der Demonstranten: Es solle ein Verbot der AfD geprüft werden. „Die Fakten für ein Verbot häufen sich“, sagt eine Sprecherin, bevor der Demonstrationszug Richtung Deutzer Werft loszieht. „Zuviel steht auf dem Spiel“, schließt sie ihren Appell.
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Dass die Demokratie in Gefahr ist, befürchtet auch Liane Feldmann. Die 79-Jährige absolviert an diesem Nachmittag die dritte Demo ihres Lebens - und das alles innerhalb von wenigen Wochen, nachdem Inhalte des Treffens von Rechtsextremen und AfD in Potsdam öffentlich wurden. Unter anderem ging es dort um Pläne, Millionen von Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland zu vertreiben. „Ich bin schon als Kind sensibilisiert worden für Unrecht und mir ist es sehr wichtig, die Demokratie zu schützen“, sagt Feldmann.
Mit Parolen wie„ Ganz Köln hasst die AfD“ oder „Alle zusammen gegen den Faschismus“ zog der bunte Demonstrationszug über die Deutzer Brücke zur Deutzer Werft. Dort standen zum Ende der Versammlung Auftritte der Bands „Yu“ und „Arkaden“ auf dem Programm.
„Bei den Demos merkt man, dass viele Teilnehmende das gerade zum ersten Mal machen. Die letzten Erkenntnisse gehen ihnen zu weit. Sie werden laut und demonstrieren für Grundrechte, so sieht gelebte Demokratie aus“, sagt der 16-jährige Simon von Fridays for Future Köln. Aber der Widerstand müsse weitergehen. Am Freitag will die Gruppe Fridays for Future die KVB-Mitarbeitenden bei ihrem Streik unterstützen.