Fortuna Köln hat 29 Teams im Ligabetrieb, für Training und Spiele stehen aber nur ein Kunstrasen und ein Aschenplatz zur Verfügung.
Platznot des Südstadtclubs Fortuna KölnKrisengipfel bei der Stadt - das sind die Ergebnisse
Für die Nachwuchsabteilung des Südstadt-Clubs Fortuna Köln zeichnet sich eine Lösung bei der Suche nach zusätzlichen Trainingsmöglichkeiten ab. Dies ist das Ergebnis eines Gesprächs der Fortuna-Führung mit Verantwortlichen der Stadt im Bezirksrathaus Rodenkirchen. „Zum ersten Mal erkenne ich einen Fortschritt und Bewegung in der Sache“, resümierte Fortuna-Präsident Hanns-Jörg Westendorf. Ab Spätherbst könnte die Fortuna mit einigen ihrer 29 Teams auf einen anderen Platz im Stadtbezirk ausweichen, die Einzelheiten müssen noch geklärt werden.
„Zeit zur Überbrückung“ nennt Westendorf die temporäre Mitnutzung einer anderen Platzanlage. Parallel plant der Club den sofortigen Umbau des eigenen Aschenplatzes im Jean-Löring-Sportpark in einen Kunstrasenplatz. Auch das würde helfen, weil die Asche witterungsbedingt ab Herbst oft nicht genutzt werden kann. Ein Antrag zum Platzneubau soll in der nächsten Sitzung des Sportausschusses nach der Sommerpause gestellt werden. „Hiermit würde eine deutliche Entspannung der Platzsituation eintreten“, meint der Ausschussvorsitzende Oliver Seek (SPD).
Den Platzneubau müsste Fortuna Köln jedoch aus eigenen Mitteln finanzieren, denn in der städtischen Prioritätenliste zur Umwandlung von Asche in Kunstrasen taucht der Fortuna-Platz nicht auf. Nun will der Club Landesmittel beantragen, die Fördersumme beträgt im Falle einer Bewilligung 87,5 Prozent der Gesamtsumme, maximal aber 600 000 Euro. Die Umbaukosten liegen nach Schätzungen der Fortuna je nach Zustand der Drainage zwischen 600 000 und einer Million Euro.
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Viele Vereine in Köln leiden unter Platzmangel
Eile ist nicht nur wegen der angespannten Platzsituation auf dem Trainingsgelände neben dem Südstadion geboten. Die Umgestaltung des Sportparks ist bereits beschlossene Sache, hierzu gehört ohnehin der Bau von drei Kunstrasenplätzen für die Fortuna. Doch das dauert. Zunächst soll eine neue Sechsfach-Sporthalle gebaut werden, als frühestmöglichen Termin für den Baubeginn nennt die Stadt das Jahr 2028. Wenn anschließend die alte Halle abgebrochen worden ist, soll mit der Gestaltung der umliegenden Fläche begonnen werden. Um Platz zu sparen, soll das Vereinsheim in die neue Halle integriert werden.
Fraglich ist, wie lange die Fortuna ihren neuen Kunstrasenplatz nutzen könnte. Laut Stadt vergehen vom Planungsbeginn über Baugenehmigung und Ausschreibung im Schnitt drei Jahre. Auf eine Ausschreibung könnte die Fortuna als nichtstädtischer Bauherr verzichten. „Unsere Hoffnung ist, es schneller hinzubekommen“, sagt Hanns-Jörg Westendorf.
Die Bemühungen der Politik, die jüngst die Sitzung des Sportausschusses auf das Fortuna-Gelände verlegt hatte, um sich vor Ort ein Bild der Lage machen zu können, wird auch von anderen Vereinen genau beobachtet. Denn unter Platznot leiden eine ganze Reihe von Vereinen in der Stadt. Vielfach müssen sich Mannschaften für ihr Training mit einer Platzhälfte oder gar einem Platzviertel begnügen.