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FloraTropenhaus wird abgerissen – Rohbau-Start im Herbst

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Die Flora in Köln

Köln – Der Abriss des alten läuft – das ist die gute Nachricht. Die weniger gute: Der Termin für die Übergabe des neuen Gewächshauses in der Flora ist erneut nach hinten gerückt. Die Tropenpflanzen werden ihr neues Heim nicht vor 2022 beziehen können.

Abriss als langwierige Angelegenheit

Ursprünglich sollte der für 11,4 Millionen Euro geplante Neubau des Schaugewächshauses bereits im kommenden Jahr eröffnet werden. Doch schon der Beginn der Abrissarbeiten ließ auf sich warten. Hieß es im Sommer 2017 noch, im Winter würde abgerissen und im Frühjahr gebaut, kann der Rohbau jetzt erst im Herbst starten.

Dann sind auch die Stahlgerüste des alten und maroden Tropenhauses verschwunden, die jetzt noch auf die Abbruchfirma warten. Glas und Backstein wurden in den vergangenen Monaten sorgfältig entfernt – die Trennung der Wertstoffe machte aus dem Abriss eine langwierige Angelegenheit.

Das Tropenhaus mit seinen verschiedenen Gewächshäusern musste 2013 wegen Einsturzgefahr geschlossen werden. 2015 beschloss der Rat der Stadt Köln statt einer Sanierung den Neubau. Auf dem Grundriss des alten Tropenhauses werden nun neue Gewächshäuser gebaut, die statt fünf und zehn Meter in den Spitzen acht und 17 Meter hoch sind. Eine Orangerie wird zusätzliche Ausstellungsfläche schaffen, die damit von 2000 auf 3000 Quadratmeter steigt.

Bepflanzungsablauf hängt von der Jahreszeit ab

„Das Tropenhaus ist unersetzlich für einen Botanischen Garten“, sagt dessen Leiter Stephan Anhalt. Zur Umweltbildung gehöre es auch, Besuchern den Zugang zu tropischen Pflanzen zu gewähren, die sie sonst nicht zu sehen bekämen. 1,5 Millionen Besucher hat der Botanische Garten in der Flora jährlich.

Zurzeit werden die Pflanzen in Übergangsquartieren gepflegt. Wenn der Neubau bezugsfertig ist, wird es noch einige Zeit bis zur Eröffnung dauern – denn dann wird erst bepflanzt. Und wie schnell das geht, hängt auch von der Jahreszeit ab. „Ich brauche ein Gebäude mit funktionierender Heizung und Lüftungsklappen“, sagt Stephan Anhalt. Dann können Pflanzen einziehen. Aber nicht im Winter: Da ist es den tropischen Bewohnern des neuen Gewächshauses für einen Umzug zu kalt.

Mit Wissen bestäuben

Bildung in Sachen Umwelt betreiben in Köln viele Institutionen und Gruppen. Die Flora wirbt mit dem Slogan „Mit Wissen bestäuben“, der NABU arbeitet mit Erwachsenen, auf Gut Leidenhausen sind Termine für Kindergärten und Grundschulklassen für ein Jahr ausgebucht – um nur einige Beispiele zu nennen. Diese Bemühungen will die Stadt bündeln.

Kern ihres Umweltbildungskonzeptes, über das der Rat am 27. September entscheiden wird, ist eine Koordinierungsstelle als Anlaufpunkt für alle, die in Köln mit der Umweltbildung beschäftigt sind.

Die Stelle, die das Umweltamt mit Beginn des Jahres 2019 einrichten will, wird die Arbeit von Gruppen wie NABU oder BUND, Finkens Garten oder Freiluga koordinieren und sie vor allem bei der Antragstellung für Fördermittel oder im Marketing unterstützen.

50 000 Euro kann die Koordinierungsstelle jährlich für kleine, aber innovative Projekte vergeben. Ein Kriterienkatalog für Bewerbung wird das Umweltamt noch erarbeiten.

Ein weitere Neuerung: Auf Gut Leidenhausen hat die Stadt ein Umweltbildungszentrum eingerichtet. Dessen Geschäftsführer Robert Schallehn möchte eine neue Zielgruppe ansprechen: Bewohner von Seniorenheimen. Kinder sind auf der Anlage in Porz sowieso gerne zu Gast. Sie sollen bald der Eule, die im neuen Logo zu sehen ist, einen Namen geben. (sab)