Köln-Worringen – Erst vor ein paar Wochen hatte die gemeinnützige Gesellschaft für urbane Jugendarbeit (GUJA), die das Jugendzentrum im Krebelshof betreibt, bekannt geben müssen, dass der Standort für sie nicht mehr zu halten sei: Die nötigen Instandsetzungsarbeiten an dem geschichtsträchtigen Gebäude würden das Budget deutlich überschreiten, daher müsse das Angebot am Ende des Jahres eingestellt werden. Die Nachricht hatte einiges Aufsehen erregt und gerade unter Ortsansässigen eine Welle der Solidarität ausgelöst.
Das hatte die Verantwortlichen Hoffnung schöpfen lassen, dass vielleicht doch noch nicht alles verloren sei – weitere Möglichkeiten sollten ausgelotet werden. Wie vor gut einem Monat bei einem ersten Treffen vereinbart, hatten die Geschäftsführer der GUJA, Almut Gross, Hans-Josef Saxler und Ralf Krep, Anwohner, Lokalpolitiker und Interessierte nun erneut zu einem Treffen unter freiem Himmel in den Hof eingeladen, um über den aktuellen Stand der Bemühungen zu berichten.
Der lässt sich wie folgt zusammenfassen: Gerettet ist der Krebelshof nicht – aber Silberstreifen am Horizont geben Anlass zur Zuversicht. Zurzeit stehe die GUJA in Verhandlungen mit einer Stiftung, die Immobilien von sozialen Einrichtungen betreut, gab Almut Gross bekannt. Dabei habe man bereits sehr positive Signale erhalten, doch noch sei man mitten in den Verhandlungen.
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Darum sahen die drei Geschäftsführer auch davon ab, die Stiftung beim Namen zu nennen. „Wir sind hoffnungsvoll, aber es sind viele Faktoren, die nun zusammenspielen müssen, es können immer noch Fehler passieren“, sagte Gross. Es seien nun andere, die rechnen, planen und Informationen einholen müssten. „Wir sind allerdings eingeladen, mit über ein zukünftiges Konzept nachzudenken, andere soziale Einrichtungen einzuladen und Aktivitäten zu entwickeln.“
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Denn klar ist auf jeden Fall, dass die GUJA, die zurzeit die einzige Mieterin des im städtischen Besitz befindlichen Gebäudes ist, dieses in Zukunft nicht allein bespielen können wird. „Es geht nun darum, Partner zu finden und auszuloten, bei welchen Einrichtungen oder Initiativen es Sinn ergeben würde, sie mit in das Gebäude zu nehmen“, sagte Saxler. Auch dabei sei man schon Schritte weiter, sagte Ralf Krep: So habe sich etwa bereits Sönke Geske, Geschäftsführer der NABU-Naturschutzstation dahingehend geäußert, dass er sich einen Standort des NABU im Krebelshof gut vorstellen könne.
Karnevalsvereine als mögliche Partner
„Den Hof zu einem Ort nachhaltigen Naturerlebens zu machen, liegt in der Tat nahe“, sagte Krep. Kaspar Dick, Vorsitzender des Worringer Bürgervereins, brachte die Worringer Karnevalsvereine als mögliche Partner ins Spiel, mit denen er bereits Gespräche geführt habe. „Sie sind bereit, sich zu engagieren und hätten etwa Interesse, hier ihre Wagenbauhalle einzurichten“, so Dick.
Interessante Hintergrundinformationen hatte auch die CDU-Politikerin Birgitta Nesseler-Komp zu berichten, die lange Zeit Mitglied des Kölner Stadtrates gewesen war: So habe der Rat Anfang 2017 Gelder in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro für eine Renovierung des Krebelshofes beschlossen. Diese Gelder seien im Haushalt der Stadt zwar eingestellt gewesen, aber nie abgerufen worden. „Es waren Dinge geplant, die nicht durchgeführt wurden“, so Nesseler-Komp, „da muss man auch die Stadt einmal an den Hammelbeinen fassen.“