Die Reisende gab an, die Gepäckstücke sowie deren Inhalt für 2000 Euro in Istanbul gekauft zu haben. Rechnungen konnte sie keine vorlegen.
Fahnder hören immer wieder Ausreden140 Plagiate bei Passagierin auf dem Weg von Istanbul nach Köln entdeckt
Die Zollfahnder im Kölner Flughafen kann nicht mehr viel überraschen: Immer wieder finden die Ermittler Drogen in ungewöhnlichen Verstecken. Regelmäßig berichtete das Hauptzollamt über die aufwendigsten Funde und kuriosen Tarnungen – so auch am Dienstag. Eine Reiserückkehrerin aus Istanbul, kontrolliert im grünen Zollausgang für anmeldefreie Waren am Flughafen Köln/Bonn.
„Die 34-jährige Niederländerin gab an, nur für wenige Tage in der Türkei zum Einkaufen gewesen zu sein. Das war nicht gelogen, denn in ihren drei Gepäckstücken fanden wir mehr als 140 T-Shirts, Hosen, Gürtel, Jacken, Trainingsanzüge, Schuhe und Handtaschen in verschiedenen Größen und Farben. Allesamt Fälschungen zahlreicher bekannter Luxusmarken“, berichtet Jens Ahland, Sprecher des Hauptzollamts Köln.
Die Reisende gab an, die Gepäckstücke sowie deren Inhalt für 2000 Euro in Istanbul gekauft zu haben. Rechnungen konnte sie keine vorlegen und erklärte, nicht zu wissen ob es sich bei der überwiegend originalverpackten Kleidung um Produktfälschungen handelt.
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Sichergestellte Fälschungen werden vernischtet
Diese Ausführungen bei den Kontrollen kennt der Zoll. „Dass die Sachen nur Geschenke für die Kinder, Freunde und Bekannten sind, ist der Klassiker der Ausreden“, ergänzte Ahland. Gegen die Frau wurde ein Steuerstrafverfahren eingeleitet und die Plagiate als Beweismittel sichergestellt. „Außerdem drohen der Frau kostspielige zivilrechtliche Verfahren der Markeninhaber“, so Ahland weiter. Die sichergestellten Fälschungen werden später vernichtet.
Beschlagnahmte Fälschungen und die spätere Zerstörung sind beim Zoll an der Tagesordnung. Immer wieder werden auch die modernsten Handys am Flughafen entdeckt — nur es sind Fälschungen. Der Zoll warnt vor gefährlichen Fälschungen: Billige Medikamente im Internet zu bestellen, könne zu schweren Nebenwirkungen führen, heißt es.