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Streit unter Rockern in KölnAnklage nach Schüssen auf Zoobrücke

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Bandidos

Symbolbild

Köln – Nach Auseinandersetzungen unter Rockern in Köln hat die Staatsanwaltschaft Hagen mehrere mutmaßliche Führungsmitglieder der „Bandidos“ angeklagt - unter anderem wegen versuchten Mordes. Vier der Männer sollen Anfang 2019 in Buchheim auf einen von Mitgliedern der rivalisierenden „Hells Angels“ besuchten Spielsalon geschossen haben, sagte ein Sprecher des Hagener Landgerichts am Donnerstag. Obwohl an dem Freitagabend mehrere Gäste in dem Spielsalon an der Johannes-Stumpf-Straße waren, gab es keine Verletzten.

„Die Menschen haben sich in großer Angst unter den Tischen versteckt“, sagte damals ein Augenzeuge. Die Schüsse sollen eine Vergeltung für den Angriff auf den damaligen Bandidos-Chef in der Kölner Innenstadt gewesen sein – mutmaßlich abgefeuert von einem „Hells Angel“. Ein fünfter Mann, ein 38-Jähriger, soll zu der Tat angestiftet haben und gilt als Mittäter. Das Gespräch zu dem Auftrag soll im Raum Hagen stattgefunden haben.

Schüsse auf fahrendes Auto

Der 38-Jährige soll außerdem Ende 2018 die Schüsse auf ein fahrendes Auto auf der Kölner Zoobrücke in Auftrag gegeben haben. Der Wagen wurde normalerweise von einem „Hells Angel“ genutzt. Am Tattag hatte sich jedoch ein unbeteiligter 21-Jähriger den VW ausgeliehen - er wurde getroffen und lebensgefährlich verletzt. Ein Beifahrer (16) kam bei dem Angriff wie durch ein Wunder ohne Verletzungen davon. Ein Mitglied der „Bandidos“ (27) ist in diesem Zusammenhang bereits vom Landgericht Köln zu vier Jahren Haft verurteilt worden.

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Der 38-Jährige und die vier weiteren „Bandidos“ werden zudem wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung und Waffendelikten angeklagt. Die Prozesstermine stehen noch nicht fest.In Köln hatten Streitigkeiten zwischen Rockerbanden in der Vergangenheit häufiger für Aufsehen gesorgt. Nach mehreren Vorfällen, bei denen auf belebten Straßen Schüsse fielen, hatte die Polizei Anfang 2019 die Rocker-Kriminalität mit Razzien in den Fokus genommen.