Erneut fallen Spieler von Bessenich durch Disziplinlosigkeiten auf. Die beiden Roten Karten bleiben ohne Folgen für den Ausgang der Partie.
Fußball-BezirksligaNeun Bessenicher retten Sieg mit großem Kampf über die Zeit
SV Rhenania Bessenich – GW Brauweiler 1:0 (0:0). Man könnte das Negative hervorheben und sagen, dass die Gastgeber mal wieder zwei vollkommen überflüssige Platzverweise kassiert haben. Das würde jedoch der hervorragenden kämpferischen Leistung des restlichen Teams überhaupt nicht gerecht, das sich zu neunt und mit aller Macht gegen die wütenden Angriffe der Gäste stemmte und nicht unverdient die drei Zähler zu Hause behielt.
Mann des Spiels: Artur Mezler sieht eine Top-Teamleistung
„Ich möchte niemanden hervorheben, denn jeder einzelne Spieler hat gekämpft und dazu beigetragen, dass wir eine Top-Teamleistung geboten haben“, freute sich Trainer Artur Mezler, dessen Urteil man als neutraler Beobachter durchaus zustimmen konnte. Natürlich hatte Torjäger Nuri Yasar als Schütze des einzigen Treffers großen Anteil am Erfolg. Aber gleiches galt für die beiden Vorlagengeber Ozan Kesen und Nico Heuser, den unermüdlich rackernden Christian Tschibumb oder auch Rechtsverteidiger Samson Sayongo, der sich gerade noch in den Schuss eines Stürmers warf und damit das 1:1 verhinderte.
Angriff des Spiels: Nach 22 Sekunden in Halbzeit zwei fällt das Siegtor
Die Entscheidung zugunsten der Hausherren, was zu diesem Zeitpunkt natürlich noch niemand ahnen konnte, bahnte sich unmittelbar nach der Rückkehr auf den Kunstrasenplatz an. Exakt 22 Sekunden war die zweite Hälfte erst alt, da spielte Kesen einen hohen Ball in den Sechzehner, Heuser legte geschickt ab und Yasar knallte den Ball an Schlussmann Niklas Jurek vorbei in die Maschen.
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Diese Zielstrebigkeit beim Torabschluss ging dem Spitzenteam aus dem Rhein-Erft-Kreis über die gesamte Spielzeit ab, wobei fairerweise erwähnt werden muss, dass der perfekt vorgetragene Angriff auch der einzige der Bessenicher in dieser Kategorie blieb.
Aussetzer des Spiels: Toumi und Pindzo mit unnötigen Roten Karten
War die Rote Karte von Redouan Toumi, der nur wenige Augenblicke nach seiner Einwechslung laut Auskunft des Schiedsrichters im Zweikampf nachgetreten hatte, schon eine äußerst unclevere Aktion, wurde diese kurz darauf von Harun Pindzo noch getoppt. Obwohl die Szene nach einem harmlosen Foul des Bessenichers eigentlich bereits geklärt war, setzte der Mittelfeldakteur an der Außenlinie per Grätsche noch einmal nach und bekam völlig zu Recht ebenfalls Rot – zum Glück ohne Folgen für das Resultat.
Nicht nur in diesen Situationen lag das Gespann um Referee Moritz Weber übrigens richtig, auch ansonsten wirkte das Trio souverän und bewertete die meisten Zweikämpfe während der 90 Minuten korrekt.
Spielverlauf: Brauweiler hat mehr Ballbesitz, Bessenich kämpft
Brauweiler hatte über weite Strecken der Begegnung deutlich mehr Ballbesitz, spielte allerdings viel zu umständlich und traf in einigen Szenen die falschen Entscheidungen. Gelang es den Grün-Weißen dann doch einmal, sich in den gefährlichen Bereich durchzutanken, fehlte das Glück im Abschluss oder ein Abwehrbein stand dem Erfolg im Weg.
Die Bessenicher mussten nach der Führung noch mehr nach hinten arbeiten als zuvor, meisterten diese Aufgabe jedoch diszipliniert und kamen in der Schlussphase noch zum einen oder anderen Konter, da Brauweiler trotz der Überzahl keinen dauerhaften Druck ausüben konnte. Auch die mit sieben Minuten deutlich zu umfangreich ausgefallene Nachspielzeit überstand die Heimelf unbeschadet und durfte nach dem Abpfiff feiern.
Bergheims Torschützen spielten alle mal im Kreis Euskirchen
Hilal Maroc Bergheim – SC Wißkirchen 4:3 (3:0). Interessante Randnotiz: Alle Akteure der Gastgeber, die bei der bereits am Freitagabend ausgetragenen Partie zu den Torschützen zählten, haben bereits bei Vereinen aus dem Kreis Euskirchen gespielt. Valon Maloku, der zweimal traf, und Furkan Esenkar liefen in der Hinrunde der vergangenen Saison noch im Trikot von Rhenania Bessenich auf, Mohamed Dahas spielte zu Mittelrheinligazeiten von 2016 bis 2018 für den Euskirchener TSC.
Generell stellen die Bergheimer – nicht abwertend gemeint – so etwas wie eine Auffangstation für ehemalige Kicker aus der Region, überwiegend aus Bessenich, dar. Neben den Genannten haben auch Aykut Esenkar, Halil Göksu, Murat Poliku, Ahmet Argin, Athanasios „Saki“ Noutsos, Valdon Halimi und Kevin Ngangala beim Zülpicher Stadtteilverein gespielt, Beqir Vatovci ist wie Dahas ebenfalls zwei Jahre lang in Euskirchen aktiv gewesen.
Sechs von ihnen standen gegen Wißkirchen in der Startformation der Heimelf, die nach kurzem Schreckmoment zu Beginn der Partie – Ben Deckers erfolgreicher Abschluss zählte wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht – so richtig ins Rollen kam. Nach etwas mehr als einer halben Stunde hieß es 0:3 aus Sicht des Aufsteigers, der gegen die starken Individualisten des Gegners laut Coach Kevin Greuel in der Rückwärtsbewegung viel zu schläfrig agierte. „In der ersten Hälfte hätten wir baden gehen können, aber zum Glück lief der zweite Durchgang ganz anders“, kommentierte der sportliche Leiter.
Nachdem Deniz Isitmen verkürzt hatte, kamen die Gäste dem Kontrahenten durch das 2:3 von Maurice Platz 15 Minuten vor Schluss bedrohlich nahe. „Ein Punkt wäre am Ende verdient gewesen. Sogar ein Dreier lag im Bereich des Möglichen, weil Bergheim konditionell nicht den besten Eindruck machte“, berichtete Greuel. Auf das vierte Tor der Platzherren antwortete Decker im direkten Gegenzug mit dem 3:4, das allerdings trotz weiterer Chancen für den SCW den Endstand bedeutete.
Defensive der JSG Erft 01 Euskirchen hatte Taner Yalcin im Griff
SC Elsdorf – JSG Erft 01 2:2 (2:1). Aufgrund einer desolaten Anfangsphase lagen die Gäste durch Tore von Daniel Dogan und Onur Gültekin verdient mit 0:2 hinten. „Ab der 30. Minute war es dann unser Spiel“, konstatierte JSG-Coach Stephan Reimer, dessen Elf nach Foul an Offensivmann Ben Bungart einen berechtigten Elfmeter zugesprochen bekam. Luke Reimer verwandelte zum Pausenstand, der sich im zweiten Abschnitt für die Gäste weiter verbesserte, als Joker Arber Jashanica seinen fünften Saisontreffer erzielte.
„Es war wichtig, dass wir nach dem Rückstand eine Reaktion gezeigt haben. Der Punkt ist aus meiner Sicht hochverdient, weil von Elsdorf nach dem Seitenwechsel nichts mehr kam“, lautete das Fazit von Reimer. Erfreulich für den Trainer war auch der Umstand, dass Toptorjäger Taner Yalcin bei seinen Innenverteidigern Tom Neukirch und Mika Werner in den besten Händen war. Weniger glücklich war Reimer darüber, dass ein möglicher Elfmeterpfiff kurz vor dem Abpfiff ausblieb.
Spieler des SV Nierfeld freuen sich über einen freien Tag
Rhenania Lohn – SV SW Nierfeld abgesagt. „Wir sind am Freitagmorgen darüber informiert worden, dass die Stadt Eschweiler den Rasenplatz für das Wochenende gesperrt hat. Nach den Regenfällen der letzten Tage kam die Absage nicht überraschend“, erklärte Nierfelds Coach Dirk Scheer, der mit seinem Team gerne angetreten wäre.
Als neuer Termin wurde der Samstag vor Totensonntag, 25. November, (Anstoßzeit: 15 Uhr) festgelegt. Aufgrund des straffen Programms gab der Übungsleiter seinen Spielern frei, während er selbst die Gelegenheit nutzte, sich den kommenden Gegner SV Weiden anzuschauen.
Manuel Macherey, der Mathys Tel des TuS Chlodwig Zülpich
SV Weiden – TuS Chlodwig Zülpich 0:7 (0:3). Dirk Scheer sah bei seiner Beobachtung einen ziemlich auf verlorenem Posten stehenden Aufsteiger, der gegen die Römerstädter eine ähnlich deutliche Pleite kassierte wie seine eigene Mannschaft am fünften Spieltag (1:7). Der erneut rotierende TuS-Coach David Sasse registrierte mit großer Genugtuung, dass die Zülpicher durch den Kantersieg die 60-Tore-Marke überschritten haben – nach 13 absolvierten Partien ein klarer Fingerzeig an die Konkurrenten.
Verantwortlich dafür war unter anderem Mittelfeldakteur Jonas Hohn, der mit drei erfolgreichen Abschlüssen hervorstach. Ebenfalls den Weg ins Ziel fanden vor der Pause Devin Nickisch und Dominik Spies (jeweils per Strafstoß, beide herausgeholt von Luca Ohrem); nach dem Seitentausch trafen erneut Nickisch und Manuel Macherey, dessen Tore-Serie anhält. „Er ist unser Mathys Tel, weil er aus wenig Einsatzzeit viel machen muss“, zog Sasse den Vergleich zum Toptalent des FC Bayern heran.