Die FC-Frauen besiegen den SC Freiburg 2:0 und können nun mit einer weiteren Saison in der Bundesliga planen.
FrauenfußballSelina Cerci lässt den 1. FC Köln mit einem Doppelpack aufatmen
Anders als die Männer können die Fußballerinnen des 1. FC Köln mit einer weiteren Saison in der Bundesliga planen: Dem Team von Trainer Daniel Weber ist mit dem 2:0-(0:0)-Heimerfolg vor über 2000 Zuschauern im Franz-Kremer-Stadion eine Vorentscheidung im Kampf um den Klassenerhalt gelungen.
Da der Rivale aus Nürnberg tags zuvor in Frankfurt verlor, bauten die Kölnerinnen den Vorsprung in der Tabelle auf sechs Punkte aus. Bei nur noch drei ausstehenden Partien und zusätzlich dem besseren Torverhältnis dürfte der Ligaverbleib faktisch gesichert sein für die FC-Frauen. Entsprechend groß war die Freude bei der Mannschaft nach dem Abpfiff auf dem Rasen. Auch der einsetzende Schneeregen-Schauer konnte die Laune nicht mehr trüben.
„Das war heute ein richtiger Brustlöser. Ein Riesenkompliment an die Mädels, sie haben hinten unfassbar gut verteidigt“, lobte FC-Trainer Weber. „Druck ist von allen abgefallen, von der ganzen Mannschaft, vom ganzen Verein.“
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Weber vertraute derselben Start-Elf, die sechs Tage zuvor überraschend ein 1:1 bei der TSG Hoffenheim erspielte. Dies bedeutete im Umkehrschluss: Mit Sharon Beck und Manjou Wilde saßen beide etatmäßige Kapitäninnen nur auf der Ersatzbank. Um Sharon Beck, deren Vertrag nach dieser Saison ausläuft, ranken sich Wechsel-Gerüchte. Zuletzt meldete das für gewöhnlich gut informierte Portal „Soccerdonna“, dass die israelische Nationalspielerin vor einem Wechsel zum Liga-Rivalen Werder Bremen stehe.
Selina Cerci kommt nach der Pause ins Spiel
Statt Wilde oder Beck führte Anna Gerhardt das Team erneut als Spielführerin aufs Feld. Adriana Achcinska stand erstmals seit ihrer auskurierten Fuß-Verletzung wieder im Kader und feierte in der Schlussphase ihr Comeback nach mehr als vier Monaten.
Die Partie bot bei blauem Himmel und Sonnenschein im ersten Durchgang ein überschaubares Niveau. Die Freiburgerinnen, bei denen die Ex-Kölnerin Ally Gudorf auf dem rechten Flügel spielte, präsentierten sich offensiv völlig harmlos. Die Kölnerinnen waren bemüht, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken, jedoch fehlte es an Ideen, gefährlich in den gegnerischen Strafraum eindringen zu können. Carlotta Wamser traf aus spitzem Winkel nur das Außennetz (13.). Die beste Chance besaß Dora Zeller. Meike Meßmer hatte den Ball am Sechzehner quergelegt zu ihrer Sturm-Kollegin, doch Zellers Schuss aus zehn Metern halblinker Position flog nur an den Außenpfosten (34.).
Weber wechselte zur zweiten Hälfte Selina Cerci für Meike Meßmer ein und hoffte damit auf mehr Durchschlagskraft in der Offensive. Der Schachzug des Trainers ging schon nach wenigen Momenten auf: Sara Agrez schlug den Ball aus dem Mittelfeld hoch nach vorne zu Cerci, die die Kugel noch über Freiburgs Abwehrspielerin Janina Minge hob und danach kontrolliert und unbedrängt zum 1:0 einschoss (47.). „Es freut mich für Selina, dass sie der Game Changer war“, sagte Weber.
Selina Cerci entscheidet das Spiel in der Schlussphase
Beide Teams lieferten sich danach einen offenen Schlagabtausch ohne viele Torraum-Szenen. Die Entscheidung gab es erst kurz vor Schluss: Die eingewechselte Marleen Schimmer spielte den Ball im Mittelfeld zur ebenfalls eingewechselten Sharon Beck. Diese wollte in den Sechzehner durchstecken zu Adriana Achcinska. Der Freiburger Klärungsversuch landete bei Cerci, die den Ball trocken ins kurze Eck zum 2:0 schob (84.). Der Rest war Kölner Jubel.
1. FC Köln: Pal – Gerhardt, Hechler, Agrez, Wiankowska – Wamser (65. Schimmer), Degen (88. Wilde), Vogt (82. Achcinska), Zeller – Bienz (65. Beck), Meßmer (46. Cerci). - Tore: 1:0/2:0 Cerci (47./84.). - Zuschauer: 2070.