Ausgangspunkt dieser Wanderung ist das schmucke Örtchen Königsfeld, dem Kaiser Ludwig von Bayern im Jahr 1336 sogar die Stadtrechte verliehen hatte. Ein kleiner Rundgang lohnt sich: Von der mittelalterlichen Glanzzeit zeugen stattliche Gemäuer und hübsche Fachwerkhäuschen, an vielen Gebäuden sind Tafeln mit Erläuterungen angebracht. Besonders sehenswert ist die Pfarrkirche St. Nikolaus mit ihrem spätromanischen Chor, dem stattlichen Turm und dem Ende des 15. Jahrhunderts erbauten gotischen Sakramentshäuschen links neben dem Altar.
Am Ortsrand geht es erst einmal über die wenig befahrene L 86 und dann sanft bergan, vorbei an Weiden und Feldern. Neben alten Wegkreuzen sind hier immer wieder moderne Skulpturen zu sehen, geschaffen vom Töpfer-Ehepaar Anja und Roland Lirk von Becker. Der Verlauf des Geopfads ist hier teilweise identisch mit der etwa vier Kilometer langen Königsfelder „Keramik- und Kreuzroute“.
Durch das Vinxbachtal
Eine historische „Grenzerfahrung“ bietet das Vinxtbachtal: Der rund 19 Kilometer lange Bach, der bei Rheineck in den Rhein mündet, war einst nicht nur die Grenze zwischen Ober- und Niedergermanien, sondern im Mittelalter auch die zwischen Kurköln und Kurtrier. Und auch eine Sprachgrenze markierte der kleine Bach: Nördlich von ihm wurde ripuarischer Dialekt gesprochen, südlich moselfränkisch. Infotafeln am Wegesrand geben immer wieder historische und geologische Einblicke. Eine der Besonderheiten ist das „Steinerbüschele“.
Vor etwa 15 Millionen Jahren drang hier Basaltlava aus dem Erdinneren an die Oberfläche. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie kurzzeitig von einem Unternehmen abgebaut. Wer gut hinschaut, kann noch Reste der Verladerampen erkennen.
Schöner Aussichtspunkt: Hütte Schauinsland
Ganz andere Ausblicke bieten sich den Wandernden kurze Zeit später an der 1985 oberhalb von Dedenbach errichteten Hütte Schauinsland, einem der schönsten Aussichtspunkte der ganzen Region. Rheintal, Westerwald, Siebengebirge und Laacher-See-Mulde sind von hier aus gut zu erkennen.
Durch Weideland und kleine Waldgebiete geht es langsam dem Höhepunkt der Route entgegen: Links vor dem Waldgut Schirmau führt ein schmaler Weg, „Philosophenpfad“ genannt, zum 475 Meter hohen Weiselstein hinauf. Oben steht inmitten der Wacholderheide ein hölzerner Aussichtsturm, von dem aus bei guten Wetterverhältnissen sogar schon Mal die Spitzen des Kölner Doms zu sehen sein sollen.
Bergab geht es wieder ins Vinxtbachtal, vorbei an einer mittelalterlichen Eisenverhüttung bis zum Ortsrand von Schalkenbach. Wer noch Lust und Kraft genug hat, kann sich hier auf der etwa zwei Kilometer langen Geopfad-Route-S noch über die Gewinnung von Lohe aus Eichenrinde informieren, die zum Gerben von Leder benötigt wurde. Die Geopfad-Route V dagegen führt durch Felder und Wiesen direkt wieder zurück zum Ausgangspunkt in Königsfeld.
Der Wanderweg: Geopfad-Route V
1. Vom Startpunkt am Bürgerhaus Königsfeld rechts bis zur Kreuzung, dort wieder rechts über die Hauptstraße an der Kirche vorbei bis zur Kreuzung Burgstraße. Diese queren, rechts halten und die erste Möglichkeit links gehen. Den Vinxtbach queren, an der ersten Kreuzung rechts auf asphaltierte Straße abbiegen, dieser ca. 150 m folgen. An der nächsten Gabelung links, dem Weg 350 m folgen bis zur Wegkreuzung mit Keramikkunst.
2. Hinter den Kunstwerken nach links (Route V, Vinxtbachtal, Keramikroute) den breiten Wirtschaftsweg wählen. Zwischen Wiesen und Feldern bis zum Wegkreuz, weiter rechts, nächste Möglichkeit wieder rechts halten. Nach ca. 300 m rechts auf befestigten Weg abbiegen, nach ca. 100 m links dem Wiesenweg folgen.
3. Hinter dem Geoaufschluss Steinerbüschele weiter rechts (Hauptroute) gehen, an der nächsten Möglichkeit links dem asphaltierten Wirtschaftsweg bergan folgen. Hinter der Stele mit Bank links weiter bergan bis zum Panoramablick Schauinsland.
4. Hinter der Wanderhütte rechts bergan, nach ca. 150 m links halten, der Beschilderung folgen. An Hinweistafel Pflanzenfossilien vorbei bis Spielplatz, dahinter rechts, nach ca. 130 m wieder rechts. Dem Wanderweg bis zur Abzweigung Waldgut Schirmau folgen. An der Abzweigung links (Philosophenweg) laufen. Der Weg schlängelt sich hinauf zum Aussichtsturm Weiselstein.
5. Am Aussichtsturm bergab, die 1. Möglichkeit nach links und geradeaus den breiten Wirtschaftsweg weiter laufen. An der ersten Abzweigung nach rechts, den Wiesenweg ca. 150 m folgen, danach links halten. Am Eisenerzverhüttungsplatz vorbei der Beschilderung folgen. Der Straße in steilen Kurven hinab nach Schalkenbach folgen.
6. Der Dorfstraße folgen, rechts in Alte Straße abbiegen, nach ca. 180 m an Kreuzung links halten. Dem Weg ca. 300m folgen, an Abzweigung rechts, nächste Weggabelung links laufen. Hinter dem Totempfahl scharf nach links ca. 450 m laufen, am Brunnen vorbei den zweiten Weg rechts, danach links dem asphaltierten Weg Richtung Ortsmitte Königsfeld folgen. Am Sitzplatz links, die L 83 queren und rechts laufen. Nach ca. 30 m den Fußweg hinauf, hinter Wohnhaus rechts halten. Geradeaus den Ahornweg gehen, danach links Im Herrenfeld, rechts Lärchenweg, Marktweg und wieder rechts zur L 83. Nach ca. 190 m liegt rechts das Bürgerhaus, Ausgangspunkt der Wanderung.
Eifel-Wanderung von Königsfeld auf den Weiselstein
Start und Ziel: Parkplatz am Bürgerhaus Königsfeld, Burgstraße 4, 53426 Königsfeld.
Anfahrt:Auto: Über A 61, Ausfahrt Dreieck Bad Neuenahr-Ahrweiler, rechts auf A 573, an Ausfahrt Bad Neuenahr-Ahrweiler rechts auf B 267, nach 600 m wieder rechts, nach 150 m rechts auf L 84. Im Kreisverkehr Richtung Ringener Straße auf L 83 bis Königsfeld.
ÖPNV: Von Hbf Köln mit dem Zug bis Bad Breisig, von dort mit Buslinie 800 bis Königsfeld Burgstraße.
Weg: Rund 12,5 km Länge (mit Abstechern), etwa 3,5 Stunden.
Profil: Straße, teilweise asphaltierte/geschotterte Wirtschafts- und Waldwege, schmale Wald- und Wiesenpfade, festes Schuhwerk ist zu empfehlen, insgesamt ca. 364 Höhenmeter
Café Gutschenke „Remise“, Waldgut Schirmau, 53426 Schalkenbach, (derzeit nur an Wochenenden in Sommermonaten geöffnet). Näheres unterwww. waldgut-schirmau.de
Eine Menge zu sehen gibt es auf der Geopfad-Route V: Natur, Kunst und Geschichte verbinden sich auf der rund 12,5 Kilometer langen Strecke zu einem eindrucksvollen Gesamterlebnis.