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Ausflüge für die Ferien6 Ideen und Orte für Mikroabenteuer mit Kindern um Köln

Lesezeit 7 Minuten
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Mit der Siegfähre können Ausflügler den Fluss noch wie in alten Zeiten überqueren.

Köln – Für Familien gibt es kaum etwas Schöneres, als zusammen, ohne Zeitdruck und stressige Termine im Hinterkopf, Zeit zu verbringen. Am besten im Freien. Das geht an Wochenenden oder sogar Feiertagen besonders gut. Kinder freuen sich, wenn eine abenteuerliche Entdeckertour ansteht. Und Abenteuer sind überall. Auch gleich um die Ecke. Man kann Vieles zum Anlass nehmen, um sich auf Entdeckertour zu begeben: Der höchste Berg, das nächste Gewässer, Tiere, Spiele, Zufälle. Außerdem gibt es um Köln herum genug Natur mit Erlebnispotenzial. Ob ein Ort oder eine Aktivität im Vordergrund steht – jede Idee dient bei Mikroabenteuern nur der Inspiration. Das Meiste soll sich von selber ergeben und auch Planänderungen sind bei den kleinen Abenteuern erlaubt, ja sogar erwünscht.

Falls die Ideen wirklich mal fehlen sollten, haben wir im Folgenden sechs Tipps und Orte für das nächste Abenteuer rund um Köln zusammengestellt.

Eine Hilfestellung: Um die kleinen Abenteuer in den Alltag zu integrieren sollte man konkrete und regelmäßige Wünsche und Ziele formulieren, raten die Experten Jana und Patrick Heck, ein Paar, das im Bereich Mikroabenteuer viel Erfahrung gesammelt und daraus sogar ein Buch entwickelt hat: Ausgebüxt. Klare Wünsche können beispielsweise sein: Einmal die Woche ein Abendessen draußen ausrichten oder jeden Samstag ein paar Stunden im Wald verbringen. Wenn sich die Regelmäßigkeit einmal eingeschlichen hat, sollte die Motivation kaum mehr ein Thema sein.

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Für Einsteiger schlägt Christo Foerster, Wegbereiter des Mikroabenteuers in Deutschland, das einfachste Mini-Abenteuer überhaupt vor: Das Zelten im Garten. Für seine eigenen Abenteuer hat er drei Regeln aufgestellt. Das Ereignis soll mindestens acht, maximal 72 Stunden dauern und ohne Auto oder Flugzeug erreichbar sein. Falls es die Nacht über dauert, schläft er ohne Zelt draußen. Sich langsam zu steigern, ist aber für Einsteiger ein guter Ratschlag.

Kniffe, um Abenteuer zu finden

Einen Trick, um Mikroabenteuer zu finden, hat er auch parat: Einfach das Nächstbeste machen – also beispielsweise im nächsten Wald, am nächsten See, Bach starten. Superlativen wie der höchste Berg gehen natürlich auch. Außerdem kann man sich von Zufällen leiten lassen, kleine Spielchen und Aktivitäten können inspirieren und motivieren. Familie Heck nimmt dafür beispielsweise einen Löffel, der auf einer topografischen Karte fallengelassen wird und damit zeigt, wo es hingeht.

Christo Foerster schlägt weiterhin vor, den Würfel entscheiden zu lassen – das bietet sich zum Beispiel beim Zug-Gleis oder der Himmelsrichtung an, die dann per Würfel ausgemacht wird. Auch der Wille, Gutes zu tun, kann einen in neue Sphären bringen. Beispielsweise an einen unbekannten Strand, den man vom Müll befreit. Möglichkeiten gibt es genug. Denn wie gesagt: Abenteuer sind überall.

Als Inspiration können die folgenden sechs Vorschläge für Mikroabenteuer dienen.

1. Schätze der Erde finden

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Wo der Rhein breiter ist, das Wasser langsamer fließt und weniger Kraft hat, bleibt mehr Gestein liegen.

Schon im Sandkasten sind Kinder wahre Buddelmeister. Dem Entdeckerdrang sind kaum Grenzen gesetzt. Warum also nicht die Geologie als Anlass für ein Abenteuer nehmen? So können die Kinder zu Schatzsuchern am Rheinufer werden. Dazu braucht es eine kleine Ausstattung an Eimern und Hämmern. Dann geht's los nach Langel in den Auwald am Ufer (am Ende der Frongasse). Der Bereich ist schön breit, so dass hier jede Menge Rheingerölle angespült werden, vor allem Quarzsteine und Basalte. Eine geführte Exkursion ist auch möglich.

Ein weiteres geologisches Abenteuer können Familien im Brohltal bei den Trasshöhlen angehen. Auch dort ist der Hammer ein guter Begleiter, denn hier kann man Bimsstein abklopfen. Der Höhlen- und Schluchtensteig Kell führt an den Trasshöhlen vorbei. Ausgangspunkt: Jägerheim im Brohltal.

2. Wilde Tiere auf Wiesen beobachten

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Im Naturschutzgebiet Thürer Wiesen leisten Karpatische Wasserbüffel einen Beitrag zum Natur- und Landschaftsschutz.

Auch Tiere können als Inspiration für das nächste Abenteuer dienen. Rehe kann man im Wald beobachten, Hasen auf großen Wiesen suchen, Bienenvölker bei Imkern bestaunen. Oder, wenn es ein bisschen größer sein darf, geht man Wasserbüffel beobachten. Und zwar nicht in Asien, sondern quasi um die Ecke: Im Naturschutzgebiet „Thürer Wiese“ in der Osteifel. Manchmal können die großen Tiere im hohen Schilf verborgen sein, dann heißt es Geduld. In der Zwischenzeit kann man die Landschaft erkunden, Wasservögel beobachten oder sich treiben lassen. Auch Störche kommen gelegentlich vorbei. Und der Bienenfresser, der sein Zuhause eigentlich in Afrika hat, übernachtet hier. Abends fällt ein ganzer Schwarm mit lautem Gekreische ein. Ein Verweilen kann sich also lohnen. Eine Stunde Auto-Fahrtzeit sollte man für dieses Mikroabenteuer von Köln aus einrechnen, mit der Bahn sind es knapp zwei nach Thür.

3. Den Berg erklimmen

Klettern in mal mehr, mal weniger beängstigenden Höhen ist prädestiniert für ein Abenteuer. Auch kleine Berge sind laut Christo Foerster nicht zu verachten. Orientiert man sich von Köln am nächsten und größten „Berg“ , stößt man auf den Monte Troodelöh im Königsforst. Mit seinen 118,04 Metern ist er der geografisch höchste Punkt von Köln. Mit Gebirge hat das wenig zu tun. Als Einstieg für junge Bergsteiger ist es aber ein schönes Ziel. Wer mag, trägt sich im Gipfelbuch ein und liest die lustigsten Einträge vor. Ohne weitere Ablenkungen kann man sich von hier oben weiter treiben lassen. Eine Rast auf dem Gipfel oder auf einer Lichtung im Wald kann ebenso Teil des Abenteuers sein wie eine Barfußtour im Fluss und Wassertretbecken. Vom Wanderparkplatz an der Friedrich-Offermann-Straße in Bensberg zum Monte Troodelöh sind es knapp 3 km. Anfahrt mit der Linie 9.

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4. Gewässer erforschen und befahren

Sieg mit Kindern Mikroabenteuer Foto Reiche

Ob Urlaub oder Abenteuer – es zieht die Menschen oft ans Wasser. Ideen für Abenteuer gibt es viele. Ein Anstoß können die Bewohner von Tümpeln und Teichen sein. Oder Sehenswürdigkeiten wie die Skybrücke am Biggesee. Oder ein Fluss, der ein tolles Rundumpaket bietet – wie die Sieg. So kann neben einer Wanderung in der naturreichen Siegaue auch das Schiffsmuseum in der Nähe besucht werden, wenn einem die Puste ausgeht. Beliebt bei Kindern ist die kurze Überfahrt mit der „Siegfähre“, was einen sogar auf das Wasser bringt. Zeit zum freien Spiel à la Schiffchen-Rennen, Floßbauen oder Angelrouten basteln – die Sieg zählt mit über 40 Fischarten zu Deutschlands fischreichsten Flüssen – sollte auch noch bleiben. Am Abend lohnt sich ein Picknick am Ufer. Als Ausgangspunkt: Zur Siegfähre 7, 53844 Troisdorf-Bergheim

5. Der Münze im Wald folgen

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Wilde Tiere im Wald: Ein Fuchs steht am Ufer eines Baches. (Symbolbild)

Für ein Abenteuer ist der Wald der ideale Ort. Für Familien mit kleineren Kindern ist der Thielenbrucher Wald ein tolles Ziel für ein Tages-Abenteuer. Diesen erreicht man auch mit der KVB. (Endstation Thielenbruch mit der Linie 18). Dank smart platzierter Wegweiser geht man hier auch ohne Handy nicht verloren. Spaßig für Kinder ist es, eine Münze für die Richtungsweisung zu werfen, da es in Wäldern viele Gabelungen gibt. Bei Kopf geht es nach rechts, bei Zahl nach links. Findet man ein schönes Plätzchen am Strunder Bach, können die Kleinen den Bachlauf erkunden und Staudämme bauen. Kescher, Eimer und Becherlupen sind gute Begleiter. Wer Pflanzen liebt, kann sich jetzt im Frühling aber auch im Knechtstedener Wald (30 Minuten mit dem Auto) auf Bärlauch-Suche begeben. Das Naturschutzgebiet ist sehr wild – ein Paradies für spannende Abenteuererfinder und Naturliebhaber.

6. Das große Abenteuer Dunkelheit

nacht fledermaus-dpa

In der Dunkelheit unterwegs zu sein ist für Kinder immer spannend. Selbst Zelten im Garten kann zum Abenteuer werden.

Kaum etwas ist so abenteuerlich für Kinder, wie nachts unterwegs zu sein. Gegen die Angst vor der Dunkelheit anzukämpfen. Womöglich sogar im Freien zu schlafen. Dafür gilt es aber, Mut aufzubringen und einige Regeln zu beachten. Zum Beispiel kann man in Deutschland nicht einfach wahllos draußen zelten. Vor einer Übernachtung sollte man sich vorher schlau machen. Aber es gibt auch andere Nachtabenteuer. Zum Beispiel in der Abenddämmerung auf dem Westfriedhof in Ehrenfeld die Fledermäuse bei der Insektenjagd beobachten. An der Wiese neben der Trauerhalle hängen einige Fledermauskästen und das Beet dort wurde extra mit Futter für deren Beutetiere – den Nachtfalter – angelegt (Venloer Str. 1132, mit den KVB-Linien 3 und 4 bis Westfriedhof). Eine andere Idee ist eine Taschenlampenwanderung zu einer offenen Wiese oder einem freiliegenden Hügel wie dem Herkulesberg in Köln, um dort die Sterne zu beobachten. Wer noch harmloser anfangen möchte, kann eine Taschenlampenführung im Kölner Aquarium buchen, um nachtaktive Tiere zu beobachten.