Köln-Nippes/Bilderstöckchen/Neuehrenfeld – Die Situation rund um die Escher Straße am Rande des Nippeser Sechzigveedels als „schwierig“ zu bezeichnen, wäre fast schon untertrieben. Der Durchgangs-Schleichverkehr zwischen Ehrenfeld und der Zoobrücke wälzt sich durch die enge Straße – darunter auch zahlreiche Lastwagen. Denn tagsüber, bis 22 Uhr, darf man nicht von der Hornstraße im Gewerbegebiet Neuehrenfeld links auf die Innere Kanalstraße abbiegen, von der Escher Straße aus dagegen schon. Dementsprechend lang sind zu Hauptverkehrszeiten die Rückstaus vor der Ampel. Rund um den S-Bahnhof Nippes wiederum, dessen Aufgang im Tunnel liegt, sind zahlreiche Passagiere zu Fuß von und zur Bahn unterwegs.
Krezung liegt auf dem Schulweg vieler Kinder
Neben zwei Buslinien der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), die hier entlangführen, durchqueren zudem immer mehr Menschen die Kreuzung auf dem Rad – nicht zuletzt Kinder und Jugendliche, die über Escher und Liebigstraße zur Schule oder zum Sport fahren. Die Sichtverhältnisse an der Kreuzung Escher Straße/Sechzigstraße/ Hartwichstraße / Liebigstraße sind recht schwierig; man muss höllisch aufpassen.
Seit Jahren ist die Problematik rund um die Escher Straße ein politisches Thema; bereits Ende 2021 hatte die Bezirksvertretung Nippes auf FDP-Antrag hin beschlossen, die Escher Straße zwischen Menzelstraße und Innerer Kanalstraße zur Einbahnstraße zu machen. Doch passiert ist noch nichts. Das soll sich nun schleunigst ändern: Bei einem in diesen Tagen stattfindenden Ortstermin mit Bezirksvertretungsmitgliedern, Ämtern der Stadt sowie der KVB wollen Verwaltung und Politik nach Lösungen suchen, wie sich die Lage verbessern lässt.
Insbesondere die Einrichtung der Einbahnstraße, Verbesserungen für den Radverkehr sowie das Absenken von Bordsteinen stehen dabei im Mittelpunkt. Zudem ist denkbar, die das Blickfeld verengende Litfaßsäule auf der Mittelinsel Ecke Hartwichstraße / Escher Straße zu entfernen oder zu versetzen. Der entsprechende Beschluss für den Ortstermin erfolgte einstimmig.
Gleich mehrere Bürgeranträge, darunter von einer Gruppe aus der Nachbarschaft sowie den Schulpflegschaften von Albertus-Magnus-Gymnasium und der Katholischen Grundschule Osterather Straße, hatten Abhilfe an der Gefahrenkreuzung und entlang der Escher Straße gefordert.
Mehrere Bremsmanöver erlebt
„Ich spreche für viele Schulen, Familien mit Kindern, die täglich über diese Kreuzung hin- und zurück müssen“, appellierte eine der Petentinnen in der Sitzung. „Wenn die Busse aus der Sechzig- auf die Liebigstraße abbiegen, stehen sie mitten auf der Straße und blockieren alles. Wenn man mit dem Rad nach links in Richtung der Autofreien Siedlung abbiegen will, steht man wie Freiwild da. Und Autos, die nach rechts von der Liebig- auf die Escher Straße abbiegen, haben freie Fahrt. Ich habe an der Stelle schon mehrere heiße Bremsmanöver erlebt, und man hört regelmäßig ein Scheppern. Die Kreuzung ist einfach überlastet, die Sichtbeziehungen sind schlecht, und es wird ein zu hohes Tempo gefahren. An der Kreuzung herrscht ein heilloses Chaos“, fasste sie die Misere zusammen.
Eine weitere Petentin kritisierte die Verkehrsführung über die Escher Straße, anstatt die Hornstraße. „Man hat auf Escher Straße gezielt Wohnraum geschaffen für Familien, und ich kann nicht nachvollziehen, dass zwar auf der Escher Straße eine Linksabbieger-Möglichkeit besteht, nicht aber tagsüber auf der Hornstraße. Es ist fast schon eine Zumutung für die Anwohner.“
Die politische Runde war sich schnell einig, dass sich dringend etwas ändern muss. „Ich fände an dieser Stelle einen Ortstermin ganz gut“, warb Grünen-Fraktionschef Max Beckhaus. „Ich kann es bestätigen, da ich zweimal die Woche dort mit dem Rad zum Sport fahre. Es ist wirklich eine ganz schlimme Stelle an der Kreuzung, und die Gefahr zieht sich von der Escher Straße bis zur Inneren Kanalstraße durch“, unterstrich Daniel Hanna (CDU). „Der Lkw-Verkehr wird die falsche Straße entlang geführt.“ Und Ulrich Müller (SPD) summierte: „Die Kreuzung schreit nach einem Beschluss.“ Auf den Beschlussvorschlag der Nippeser Bezirksbürgermeisterin Diana Siebert (Grüne) hin will man nun vor Ort in ganz großer Runde nach Verbesserungen suchen.