Netflix und Amazon Prime Video habe ihre Tücken: Wann wird der Film oder die Serie aus dem Programm genommen? Gibt es den Film nur in Originalsprache?
Es gibt einige Tricks, um solche Probleme zu lösen und seine Profile übersichtlicher zu gestalten.
Unser Technikexperte Steffen Haubner klärt auf.
Köln – Die Kinos sind geschlossen, doch zum Glück gibt es ja Filme und Serien per Streaming. Doch insbesondere beim Marktführer Netflix fällt die Orientierung oft schwer, da sich die angezeigten Inhalte danach richten, was man zuletzt angeschaut hat.
Als kleiner Trick bietet es sich an, mehrere Profile anzulegen, auch wenn diese von der gleichen Person genutzt werden – etwa eines für Action und Komödien, ein anderes für Komödien und Liebesfilme. Dann kann man je nach momentaner Laune wechseln. Bis zu fünf Profile pro Konto sind möglich. Um sie zu verwalten, loggen Sie sich über den Browser ein und klicken rechts oben auf das Profilbild, „Profile verwalten“, „Profil hinzufügen“ und folgen den Anweisungen. Durch Auswahl von drei Titeln kann die grobe Richtung vorgegeben werden.
Netflix-Profile anpassen
Sie können auch bereits erstellte Profile anpassen, um bessere Empfehlungen zu bekommen. In der Hauptübersicht fahren Sie dazu mit dem Mauszeiger über eine der Kacheln und wählen „Daumen hoch“ oder „Daumen runter“. Damit dokumentieren Sie, ob Sie mehr Filme und Serien dieser Art angezeigt bekommen möchten oder nicht.
Die Personalisierung lässt sich später manuell verfeinern, und zwar über „Konto“. Unter „Profile und Kindersicherung“ klicken Sie auf den Pfeil rechts. Unter „Titelverlauf“ und „Anzeigen“ lassen sich einzelne Einträge über das Symbol ganz rechts löschen. Im Menü „Bewertungen“ kann man sein Urteil über Inhalte nachträglich anpassen.
Bewertungen von IMDB integrieren
Um zusätzliche Unterstützung durch die Netz-Community zu bekommen, muss man eine Browser-Erweiterung installieren. In Google Chrome klicken Sie dazu auf die Menü-Schaltfläche (die drei Punkte oben rechts), dann auf „Weitere Tools“ und „Erweiterungen“. Links oben klicken Sie dann auf die drei Striche und ganz unten auf „Chrome Web Store öffnen“. Geben Sie „Trim“ in das Suchfeld ein und installieren Sie die gleichnamige Erweiterung. Nun werden auf Ihrer Netflix-Startseite bei jeder Kachel die Bewertungen der Filmdatenbank „Internet Movie Database“ angezeigt.
Bewertungen aktueller Netflix-Sendungen bietet auch die tolle Gratis-App „WhatsOnFlix“ für iOS und Android, die trotz des englischen Namens in deutscher Sprache ist. Hier erfährt man auch, welche Inhalte bald aus dem Programm genommen werden. Das verhindert, dass eine gerade begonnene Serie plötzlich nicht mehr verfügbar ist.
Das Amazon Prime Profil durchstylen
Bei Amazon Prime Video ist es noch schwerer, den Überblick zu behalten. Das liegt daran, dass sich hier auch Kaufangebote und „Channels“ wie „StarzPlay“ oder „Filmtastic“ tummeln. Dahinter verbergen sich bestimmten Themenkomplexen gewidmete Abos, die extra Geld kosten. Klicken Sie auf der „Prime Video“-Menüleiste auf „Channels“ und „Channel-Guide“, können Sie sich anschauen, ob ein Inhaltspaket für Sie in Frage kommt. Haben Sie einen „Channel“ versehentlich gebucht, können Sie über „Einstellungen“ ganz rechts, dann „Mein Konto“, „Prime Video Channels“ und „Meine Prime Video Channels verwalten“ stornieren. Wenn Sie in der „Prime Video“-Menüleiste auf „Für mich kostenlos“ klicken, werden Ihnen nur Inhalte angezeigt, für die Sie als Prime-Kunde nichts extra bezahlen.
Auch Prime Video können Sie „trainieren“. Setzen Sie dazu Serien und Filme auf Ihre „Watchlist“, indem Sie auf das Plus-Symbol bei interessanten Inhalten klicken. Der Software ist es egal, ob Sie etwas tatsächlich geschaut haben – Ihre Wahl fließt in das für Ihr Profil vorgeschlagene Programm ein. Inhalte, die Ihnen gar nicht zugesagt haben, sollten Sie aus dem Amazon-Gedächtnis löschen. Wieder führt der Weg über die „Einstellungen“. Wählen Sie diesmal ganz rechts „Wiedergabeverlauf“. Dort können Sie Fehlgriffe entfernen, Bewertungen vornehmen und damit klare Zeichen für künftige Videoabende setzen.
Um sich Enttäuschungen zu ersparen, sollten Sie auch beachten, dass es viele Filme und Serien in mehrfacher Ausführung gibt. „OV/OmU“ bedeutet, dass es sich um die untertitelte Originalfassung handelt – ohne deutschen Ton, bei „dt./OV“ hat man die Wahl zwischen der Synchronisation und der Tonspur des Originals. Und schließlich gibt es SD und HD für Standardauflösung und die höhere High-Definition-Auflösung, sowie HDR und 4K, für die man einen mit diesen Formaten kompatiblen Fernseher braucht. Es lohnt sich, genau hinzuschauen, denn meist sind Inhalte in geringerer Bildqualität und ohne Originalton günstiger oder sogar ganz kostenlos, während man für Extras bezahlen muss, die man eventuell gar nicht nutzt.