Bad Münstereifel – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist am Dienstag zu einem Besuch nach Bad Münstereifel gereist. Scholz wollte sich ein Bild vom Stand des Wiederaufbaus in der vom Juli-Hochwasser des vergangenen Jahres besonders betroffenen Region machen. Begleitet wurde der Bundeskanzler von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU).
Scholz hat sich zunächst im Rathaus mit Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian und Landrat Markus Ramers zusammengesetzt, bevor er anschließend von der Flut betroffene Stellen in der Stadt besuchte.
Anschließend Besuch im Hochwassergebiet Ahrtal
Unter anderem hat sich Scholz eine Kunst-Galerie und einen Gastronomiebetrieb angesehen. Auch ein Gespräch mit Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften des St.-Angela-Gymnasiums stand auf dem Plan. Die Schule wurde bei der Flut massiv zerstört. Die Schadenssumme beläuft sich auf rund 6,5 Millionen Euro. „Am schlimmsten war, dass wir mit niemandem darüber reden durften und deshalb auch niemandem sagen konnten, warum wir so nervös waren“, sagte Johanna Kastl nach dem Gespräch.
Doch Bundeskanzler Olaf Scholz stellte sich als sehr angenehmer Gesprächspartner heraus, wie die restlichen SV-Vertreter Julian Hollender, Maren Gassen, Emma Hens, Paula-Maria Schnichels und Lukas Hoever unisono bestätigten. „Er hat Fragen zur Flut, zum Wiederaufbau und zum Zusammenhalt gestellt“, erzählten sie. Er habe die Schüler auch gefragt, wie es ihnen gehe. „Er war sympathisch, humorvoll und authentisch“, sagten die SV-Vertreter. Auch Schulleiter Bernhard Helfer beschrieb Scholz als „unprätentiös auftretenden und zugewandten Gesprächspartner“. Scholz’ Besuch im Gymnasium fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Hendrik Wüst: „Das nötigt hohen Respekt ab“
„Wir waren gemeinsam hier, um von den Menschen zu erfahren, wie sie sich fühlen und wie sie die letzten Monate empfunden haben“, sagte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst bei dem Besuch in Bad Münstereifel. „Es nötigt hohen Respekt ab, mit welcher Gemeinschaftleistung hier wieder aufgebaut wird.“
Im Anschluss fuhr der Kanzler in das benachbarte Ahrtal, das ebenfalls immer noch sehr schwer von den Folgen der Flut betroffen ist.
Nach dem Besuch von Olaf Scholz im vergangenen Jahr in Schleiden hatte Landrat Markus Ramers ihn dazu eingeladen, in diesem Jahr erneut den Kreis zu besuchen. „Er hatte mir bei seinem damaligen Besuch als Bundesfinanzminister wenige Wochen nach der Flutkatastrophe versprochen, dass er wiederkommt, wenn er Kanzler wird“, so Ramers.
„Gerade jetzt ist sein Besuch ein wichtiges Zeichen: Trotz Krieg in der Ukraine und neuer Krisen sind die Flutkatastrophe und die vielen betroffenen Menschen im Kreis Euskirchen nicht vergessen.“
In Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hatte extremer Starkregen im Juli 2021 verheerende Überschwemmungen ausgelöst. In Nordrhein-Westfalen gab es 48 Tote, in Rheinland-Pfalz kamen 133 Menschen ums Leben.