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Allee an der A4Viele Bäume des Jahres sind vertrocknet

Lesezeit 2 Minuten

Diese Weißtanne ist wie viele andere „Bäume des Jahres“ schon abgestorben. Sie hat den trockenen Sommer 2018 und die diesjährige Trockenheit nicht überlebt.

  1. 250 Pflanzen stehen in der Allee „Bäume des Jahres“. Doch eine Vielzahl der Pflanzen ist vertrocknet.
  2. Das Projekt aus dem Jahr 2014 hat 250.000 Euro gekostet und schon damals wurde Kritik laut.
  3. Die Bäume hätten kaum überlebenschance, weil sie zu nah an der straße stünden. Das scheint sich nun zu bewahrheiten

Kerpen-Buir – Rund 250 000 Euro gaben Land und RWE gemeinsam dafür aus, 2014 entlang der damals neuen A-4-Trasse auf der Höhe von Buir die Allee „Bäume des Jahres“ anzulegen. Alle 200 Meter wurde ein Schild mit der Jahreszahl und dem Namen des dazu passenden Baum des Jahres aufgestellt – etwa Trauben-Esche, Wild-Apfel, Ross-Kastanie oder Sand-Birke. Gleich fünf Exemplare der jeweiligen Baumsorte wurden auf jeder Autobahnseite auch gepflanzt.

Ziel des Projektes war es, auf der hier aufgrund der Tagebauplanung über eine Strecke von rund zehn Kilometern schnurgerade verlaufenden Autobahn etwas Abwechslung zu schaffen, damit Autofahrer ob der Eintönigkeit dort nicht ermüden.

A4-Bepflanzung Thema im Landtag

Rund 250 Bäume dürften gepflanzt worden sein. Doch nun zeigt sich, dass viele von ihnen die trockenen Sommer dieses und des vergangenen Jahres nicht überstanden haben: Bei den Weißkiefern etwa sind in Fahrtrichtung Aachen zwei von fünf Bäumchen vertrocknet. Bei der Schwarzerle sind es wohl gleich vier von fünf Exemplaren.

Schnurgerade verläuft die Autobahn 4 über zehn Kilometer bei Buir. Die Allee „Bäume des Jahres“ soll deshalb für etwas Abwechslung sorgen, damit Autofahrer angesichts der Eintönigkeit nicht ermüden.

Das Thema beschäftigte jetzt den Landtag: Dort hat die SPD-Abgeordnete Inge Blask eine Kleine Anfrage gestellt: Eine „Vielzahl“ der Bäume sei abgestorben, berichtet die Sauerländerin, die dies bei einer Fahrt über die Autobahn festgestellt hatte. Daher stelle sich die Frage, was das Land zur Pflege der Bäume unternommen habe und ob die abgestorbenen Bäume ersetzt würden. Blask erinnert daran, dass es schon frühzeitig Kritik an dem Projekt gegeben hatte. „Experten und Lokalpolitiker bemängelten seinerzeit, die Bäume hätten kaum Überlebenschancen, weil sie zu nahe an der Trasse gepflanzt wurden.“

Pflege der Bäume im Oktober 2018 beendet

Das scheint sich nun zu bestätigen: Wie viele der rund 250 Bäume abgestorben sind, weiß auch der Landesbetrieb Straßen noch nicht, der für die Autobahn zuständig ist. Pressesprecher Bernd Aulmann berichtet aber, dass die 2014 neu angepflanzten Bäume im Rahmen der Gewährleistungspflicht die ersten Jahre auch regelmäßig gewässert wurden. Noch 2015 etwa dreimal im Jahr mit rund 100 Litern Wasser pro Baum.

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26 abgestorbene Bäume seien 2018 ersetzt worden. Dann sei im Oktober des vergangenen Jahres die Pflege und Wässerung für die übrigen Bäume ausgelaufen. Wie viele davon noch leben, weiß man nicht: Aulmann sagt, dass auch anscheinend vertrocknete Laubbäume wieder austreiben könnten, wenn die Wurzeln wieder Feuchtigkeit aufsaugten.

„Im Nachhinein gesehen, wäre mehr Gießen aber besser gewesen“, räumt er ein. Es habe eben zwei „extrem trockene Sommer“ gegeben, da seien auch in vielen Gärten und Wäldern Bäume abgestorben. Klar sei jedenfalls, dass die abgestorbenen Bäume ersetzt würden.