Statt auf dem US-Markt könnten Produkte aus China jetzt vermehrt auf dem europäischen Markt landen. Einige entsprechen nicht den Sicherheitsanforderungen.
Schwemme wegen ZollkonfliktVerbraucherschutz warnt vor gefährlichen chinesischen Produkte

Für den US-Markt bestimmte Produkte aus China könnten jetzt vermehrt auf dem europäischen Markt landen.
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Im Zollkonflikt zwischen den USA und China warnt der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) vor einer Schwemme möglicher gefährlicher chinesischer Produkte in der EU und Deutschland. Eine große Anzahl dieser Produkte entspreche nicht den europäischen Sicherheitsanforderungen, sagte die Leiterin des vzbv-Büros in Brüssel, Isabelle Buschke, im Deutschlandfunk: „Zu hohe Chemikalienwerte, Brandmelder, die keinen Brand melden, Föhne, die in Flammen aufgehen, also wirklich gefährliche Produkte.“
Die Umleitung von für den US-Markt bestimmten chinesischen Produkten in den EU-Markt mache den Verbraucherschützern „die weitaus größte Sorge“, sagte Buschke. Es handle sich um „ganz alltägliche Verbrauchsgüter, die wir alle mittlerweile online kaufen“.
Trump hält hohe Produktstandards in der EU für Importhürden
Verbraucherschützer in Europa und in den USA fordern laut Buschke gemeinsam schon lange, dass die Online-Marktplätze, über die diese Produkte direkt aus China vertrieben werden, dazu verpflichtet werden, Händler und Produkte strenger zu kontrollieren. „Und wenn Produkte auffällig sind, dass die auch wirklich langfristig von den Online-Plattformen dann auch 'runtergenommen werden.“ In Tests zeige sich immer wieder, dass solche Produkte immer wieder auftauchen. „Und das kann natürlich nicht sein.“
Die Verbraucherschützerin wies die Argumentation von US-Präsident Donald Trump zurück, hohe Produktstandards in der EU seien Importhürden für ausländische Waren. In der EU gelte das Vorsorgeprinzip - es gehe darum, „proaktiv Risiken zu regulieren“. In den USA herrsche eher die Philosophie, erst im Schadensfall regulierend einzugreifen. Das seien sehr unterschiedliche Ansätze.
Die EU-Regeln seien keine „mutwilligen Handelsbarrieren“, sondern verbraucher- oder umweltschützende Vorschriften, betonte Buschke. Die gebe es in den USA auch - etwa strenge Sicherheitsnormen für Autos. (afp)