McDonald's, Coca Cola und Co.Franchise-Unternehmen wegen Russland-Haltung unter Druck
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Während viele internationale Großunternehmen den Vertrieb in Russland einstellen und Verkäufe auf Eis legen, halten sich andere bislang mit solchen Schritten zurück – und geraten deswegen zunehmend unter Druck. Dabei sind es vor allem US-Unternehmen, die trotz des Angriffskriegs von Russland auf die Ukraine auf unternehmerische Maßnahmen verzichten, weiterhin ihre Produkte dort anbieten und somit auch in Russland versteuern.
Auf Twitter rufen Nutzer unter den Hashtags #BoycottMcDonalds und #BoycottCocaCola dazu auf, Filialen bzw. Produkte zweier Konzernriesen zu meiden, die bislang den Betrieb in Russland fortführen. „McDonalds macht in Russland weiter wie gewohnt Geschäfte, was bedeutet, dass die Unternehmens- und Umsatzsteuern, die dort gezahlt werden, DIREKT Putins illegalen und mörderischen Krieg in der Ukraine unterstützen“, schreibt eine Nutzerin.
Der Druck auf die westlichen Lebensmittel- und Getränkegiganten, sich aus Russland zurückzuziehen, wächst. Zumal andere global agierende Firmen längst Statements gesetzt haben. Ikea, Netflix, Elektronikriesen wie Samsung, Google, Automobilhersteller – Großkonzerne aus fast allen Branchen haben bereits Konsequenzen gezogen und das Geschäft in Russland eingestellt.
Bei Franchise-Unternehmen ist die Sachlage allerdings etwas komplizierter: Je nach Vertrag mit dem Konzern können Franchise-Unternehmer oft selbst entscheiden, ob sie Filialen schließen. Allerdings gehört die große Mehrheit der laut Unternehmensangaben 847-McDonald’s-Filialen in Russland Eigentümern aus den USA.
Ukraine-Krieg: Brief von Rechnungsprüfer an Franchise-Unternehmen blieb ohne Reaktion
Auch in den USA stehen die Unternehmen deswegen in der Kritik. Thomas DiNapoli, Rechnungsprüfer im Bundesstaat New York, schrieb laut Berichten der Nachrichtenagentur „Reuters“ einen Briefe an die genannten Unternehmen und forderte sie auf, ihre Geschäfte in Russland zu überprüfen, da sie mit „erheblichen und wachsenden rechtlichen, betriebsbezogenen, menschenrechtlichen und personellen Problemen“ konfrontiert seien. Geschehen ist seitdem nichts.
Die Unternehmen werden in den kommenden Tagen und Wochen abwägen müssen, inwieweit der zunehmende Imageschaden die Reputation der Marken insgesamt beeinflusst und ob ihr aktueller Standpunkt – unabhängig von ethischen Gesichtspunkten – auch wirtschaftliche Schäden zur Folge haben könnte. (pst)