Trend zu GeländewagenFord verabschiedet sich vom Mittelklassemodell Mondeo
Köln – Ford lässt sein Mittelklassemodell Mondeo auslaufen. Die Fertigung des Fahrzeug, das im spanischen Valencia vom Band lauft, werde am 31. März 2022 eingestellt, teilte Ford am Donnerstag mit. Ford verweist auf verändertes Kundenverhalten. Gefragt seien sportliche Geländewagen. Insgesamt machten SUV und Crossover-Fahrzeuge 2020 rund 39 Prozent des Pkw-Absatzes von Ford in Europa aus – acht Prozentpunkte mehr als noch 2019. Die beiden anderen in diesem Segment angesiedelten und ebenfalls in Valencia gebauten Modelle – der Ford S-Max und der siebensitzige Ford Galaxy – werden weiterhin produziert. Für diese beiden Baureihen seit kurzem auch Vollhybrid-Varianten lieferbar.
Ford setzt bereits seit 2019 auf sportliche Geländewagen. Die Führung des US-Konzerns hatte damals europäische Modelle heftig als kritisiert. „Cars“, wie klassische Limousinen in den USA heißen, aber auch die in Europa beliebten Kombis oder Kompaktwagen stehen in der Ford-Zentrale in Dearborn nicht hoch im Kurs. Der in Saarlouis produzierte Kompakt-Van C-Max wurde in der Folge bereits eingestellt.
Auch das Schwestermodell des Mondeo auf dem US-Markt, der Fusion, ist schon nicht mehr im Angebot. Damit hätte der Mondeo allein vergleichsweise hohe Entwicklungskosten für ein Nachfolgemodell schultern müssen. Das dürfte den Wagen unwirtschaftlich machen, hatten Autoexperten anlässlich der Einstellung des Fusion bereits gesagt.
Gleichzeitig kündigte Ford an, in die Elektrifizierung seines spanischen Standortes Valencia zu investieren. Das dortige Motorenwerk wird ab Ende 2022 einen neuen 2,5-Liter-Duratec-Hybridmotor bauen, der im Kuga Plug-in Hybrid (PHEV sowie in den Vollhybrid-Varianten (FHEV) des sportlichen Geländewagens Kuga sowie der Vans S-Max und Galaxy zum Einsatz kommt. Bis 2030 will Ford die komplette PKW-Flotte elektrifiziert haben und setzt dabei auf batterie-elektrisch Antriebe.
Ford kündigte heute außerdem an, weitere 5,2 Millionen Euro in den Ausbau der Batteriemontage-Kapazität in Valencia zu investieren. Im September 2020 war dort die Batterieproduktion aufgenommen worden, nachdem das Unternehmen zuvor 24 Millionen Euro in diesen Bereich investiert hatte.
Der Mondeo feierte sein Debüt im Jahre 1993 und war das erste Ford-Fahrzeug, das als „Weltauto“ gefeiert wurde. Seit seiner Einführung in Europa, wo er damals den Ford Sierra ablöste, wurde der Mondeo rund fünf Millionen Mal produziert.