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Ford in KölnMontage des Fiesta ruht wegen Chip-Mangel

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Ford Logo Köln dpa

Ein Schild mit dem Ford-Logo steht vor dem Werk in Köln.

Köln – Der Chip-Engpass trifft jetzt auch die Fiesta-Montage in Köln. In diesem März ruht die Fertigung deshalb insgesamt an 15 Tagen, wie Betriebsratschef Martin Hennig sagte. Auch am Montag und am Dienstag werden keine Fiesta gebaut. Sechs Kurzarbeitstage waren bereits geplant wegen der Corona-Pandemie und des Brexit, die die Nachfrage haben einbrechen lassen. Der Chipengpass sorgt für weitere Kurzarbeit. „Nach wie vor ist die Lage auf dem globalen Halbleiter-Markt angespannt und es ergeben sich immer noch Lieferengpässe“, teilte Ford auf Anfrage mit. Aufgrund dieser volatilen Situation werde das Unternehmen die Produktionsplanung für das Kölner Werk in den nächsten Wochen laufend anpassen und kurzfristig einige Kurzarbeitstage einplanen müssen. Die ausgefallene Produktion werde Ford bestmöglich aufholen. Dabei würden bereits bestellte Fahrzeuge vorgezogen.

Ford arbeitet ohnehin in Köln kurz. In der Regel ruht freitags die Arbeit. Wegen fehlender Chips sind jetzt weitere elf Arbeitstage im März ausgefallen, so Ford. In Köln-Niehl werden im Zwei-Schicht-Betrieb etwa 960 Fahrzeuge am Tag montiert. Möglich wäre die Fertigung von 1400 Fahrzeugen pro Tag. In der Corona-Pandemie und auch wegen des Brexit, Großbritannien ist Fords wichtigster Markt in Europa, ist die Nachfrage aber deutlich gesunken.

Auch in Saarlouis wird nicht produziert

Wegen fehlender Chips hatte Ford bereits die Fertigung in Saarlouis vom 18. Januar bis 19. Februar angehalten. Hier wird der Focus von 5000 Mitarbeitend für alle europäische Märkte gebaut. Der Fiesta war damals nicht betroffen, weil hier andere Chips verbaut wurden. Auch in Montagewerken von Ford in den USA fallen Schichten aus wegen der Teileknappheit. Und Ford ist keineswegs allein mit diesem Problem. Zahlreiche Autobauer und auch Zulieferer berichten seit Jahresanfang über Lieferengpässen bei Chips und mussten die Produktion drosseln. Einzelne VW-Modelle werden in der kommende Woche auch nicht gefertigt.

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Während des Lockdowns und des Absatzeinbruchs bei Autos im Frühjahr 2020 hatten viele Chiphersteller ihre Produktion etwa auf Unterhaltungselektronik umgestellt. Chips werden außerdem in der Telekommunikation oder bei der Haushaltsautomatisierung benötigt. Als das Autogeschäft dann wieder - stärker als erwartet - anlief, kam es weltweit zu Engpässen. Die Hersteller hätten nicht schnell genug auf die wachsende Chipnachfrage reagieren können, weil die Produktion solcher Bauteile Vorlaufzeiten von mehreren Monaten hat, heißt es in der Branche. Teils können auch die Lieferanten der Chiphersteller nicht genug Vorprodukte liefern. Die fertigen Chips werden dann wieder in komplexere Bauteile etwa in der Autoindustrie eingebaut.