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Studie zu E-AutosUmweltprämie kommt dem Gebrauchtmarkt zugute

Lesezeit 3 Minuten
Ladesäule E-Fahrzeug

Eine Ladesäule für Elektro-Fahrzeuge

Köln – Wer in den Gebrauchtwagen-Börsen im Internet nach E-Autos sucht, findet mehrere zehntausend Fahrzeuge. Manch einem Ex-Besitzer dürfte das Fahrzeug im Nachhinein wenig Freude gemacht haben. Denn Fahrzeuge, die vor der Umweltprämie gekauft wurden, sind mit einem hohen Wertverfall konfrontiert, wie der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer unterstreicht. Wer sich aber jetzt ein Elektroautokauft, dürfte besser fahren, wie er in einer Studie ermittelt hat.

E-Autos haben dank Förderung die Nase vorn

„Die Vollelektrischen sind die Wertstabilsten“, so Dudenhöffer. Für die Analyse des CAR-Institut wurden die Leasingraten von insgesamt 60 Neuwagen mit deren aktuellen Listenpreisen verglichen. Untersucht wurden die 30 meistverkauften Neuwagen im abgelaufenen Jahr mit Verbrenner (also

„Die Vollelektrischen sind die Wertstabilsten“, so Dudenhöffer. Er hat die Restwerte bei Leasingfahrzeugen verglichen. Untersucht wurden die 30 meistverkauften Neuwagen im abgelaufenen Jahr mit Verbrenner – also Benziner und Diesel, die 15 meistverkauften Plug-In Hybride und für die meistverkauften voll[1]elektrischen Pkw. Basis der Rechnung waren Leasingverträge ohne Anzahlung, 24 Monate Laufzeit und 30.00 Kilometer Gesamtfahrleistung. Wichtiger Grund dafür, dass die reinen E-Autos die Nase vorn hatten, sind die staatlichen Umweltprämien, so Dudenhöffer. Die verbilligt den Stromer für den Käufer um bis zu 9000 Euro.

Die 15 meistverkauften Stromer hatten einen Restwert, also einen Gebrauchtwagenpreis, von 79 Prozent, die Plug-Ins einen von 73 und die 30 meistverkauften Verbrenner einen Restwert von 69 Prozent.

Ein dünnes Angebot an Gebrauchtwagen hält die Preise hoch

Und es dauert, bis E-Autos wirklich relevante Größen auf dem Gebrauchtwagenmarkt erreichen, der mehr als doppelt so groß ist wie der Neuwagenmarkt. Auch wenn die Stromer immer mehr Käufer finden. Gut 48.000 reine E-Autos kamen im Dezember etwa erstmals auf die deutschen Straßen. Das entspricht einem Marktanteil von 21,3 Prozent. Der Endspurt sorgte auch für einen Anteil von 13,6 Prozent im Gesamtjahr. Dagegen verlieren die Plug-In Hybride an Boden. 2021 lag ihr Anteil mit 12,4 Prozent knapp unter den reinen E-Autos, bei einem deutlich schwächeren Dezember. Im Januar schließlich legten die reinen E-Autos um 28,1 Prozent zu, während 8,2 Prozent weniger Plug-Ins neu zugelassen wurden. Sie kommen auf Marktanteile von 11,3 beziehungsweise 10,3 Prozent.

Dudenhöffer erwartet sogar, dass der Plug-In ein ähnliches Schicksal erleidet wie der Diesel, wenn seine Förderung eingestellt oder drastisch gekürzt wird. In seiner Analyse geht er vom vollständigen Entfall der Umweltprämie für Plug-Ins aus.

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Auch Verbrenner werden „sehr schnell zu Zitronen für ihre Besitzer“, so Dudenhöffer, wenn die Förderung für E-Autos so bleibt wie derzeit. Wird sie hingegen eingestellt sieht er erhebliche Risiken, dass der Elektroautomarkt in Deutschland eingebremst wird. Denn Preissteigerungen bei Benzin und Diesel durch die CO-2-Steuer könnten das nicht ausgleichen. Und auch nicht, dass Batterien für die E-Autos deutlich billiger werden. Den noch bestehenden Preisabstand zu Verbrennern kompensieren könnte aber eine von Dudenhöffer in Spiel gebrachte Mehrwertsteuer-Erhöhung für Verbrenner. Dies würde dann den weiteren Hochlauf des E-Autos begünstigen.