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Solaranlage auf den HallendächernSo will die Kölner Messe klimaneutral werden

Lesezeit 3 Minuten
Solarmodule sind auf dem Dach der Halle 11 zu sehen.

Über den Dächer der Messe wird künftig mehr Solarstrom produziert.

Die Kölner Messe will bis 2030 klimaneutral werden. Dafür wurde nun die größte innerstädtische Solaranlage in Betrieb genommen.

Es ist ein ehrgeiziges Ziel für eine internationale Großmesse. Bis 2030 will die Kölnmesse Klimaneutralität für das Unternehmen und die eigenen Veranstaltungen erreichen. Was bei einem hoch technisierten Veranstaltungsgelände naturgemäß nicht ganz einfach ist, die Verantwortlichen wollen den Energieverbrauch innerhalb der nächsten Jahre um gut ein Drittel nach unten drücken. Was gebraucht wird, soll soweit möglich aus erneuerbaren Energien kommen.

Bereits heute spart die Kölnmesse nach Angaben des Energiekonzerns E.ON durch die Verwendung von 100 Prozent Ökostrom in ihren Gebäuden 15 540 Tonnen Kohlendioxid im Normalbetrieb ein. Im Rahmen einer Energiepartnerschaft mit E.ON und der Rheinenergie will die Messe bis 2028 die Wärmeversorgung des gesamten Geländes auf klimafreundliche Technologien umstellen.

Zwei Millionen Kilowattstunden

Teil des Weges dahin sind natürlich die riesigen Dachflächen, über die die Kölnmesse verfügt — und mit ihnen die Möglichkeiten zur Photovoltaik. Auf dem neu eröffneten Confex verwandeln bereits 500 Module Sonnenlicht in grünen Strom, nun folgt auf dem Dach der Halle 11 die größte innerstädtische Photovoltaik-Anlage Kölns. Mit 4800 Modulen verspricht sie laut Messe einen jährlichen Ertrag von rund zwei Millionen Kilowattstunden. Eine weitere Großanlage ist bereits im Bau.

„Die Inbetriebnahme dieser großen Photovoltaik-Anlage ist ein bedeutender Schritt auf unserem Weg zur nachhaltigen Energieversorgung“, sagt Gerald Böse, CEO der Kölnmesse. Weitere 2100 Solarmodule sind bereits geliefert und werden auf dem Dach der Halle 1 installiert. Noch bis Ende des Jahres will die Messe auf ihren Dächern über 20 000 Quadratmeter Solarmodulfläche betreiben, letztendlich sollen bis zu drei Millionen Kilowattstunden pro Jahr produziert werden.

Signifikante CO2-Einsparungen

Der Solarstrom wird zunächst natürlich unmittelbar auf dem Gelände genutzt. In welcher Form überschüssiger Strom aus den Photovoltaikanlagen in Zukunft genutzt werden könnte, wird derzeit noch mit dem Energiepartner E.ON geprüft. Bis 2028 soll auch die komplette Wärmeversorgung des Areals auf klimafreundliche Technologien umgestellt werden. Dabei beziehen laut Messe die Anlagen ihre Energie aus nachhaltigen Quellen wie Luft, Grundwasser und Sonne. Das Wärme- und Energiekonzept in Kombination mit dem Rheinenergie-Fernwärmesystem sorgt nach Unternehmensangaben so für weitere signifikante CO2-Einsparungen in Höhe von 5800 Tonnen pro Jahr.

Kölns Oberbürgermeisterin und die Aufsichtsratsvorsitzende der Kölnmesse Henriette Reker betont die Bedeutung der neuen Anlagen auch über das Unternehmen hinaus: „Durch die Erzeugung eigenen Solarstroms verfolgt die Kölnmesse ihren nachhaltigen Kurs konsequent weiter und setzt zugleich ein starkes Signal für die Energiewende in Köln und der Region. Dies ist ein weiterer Schritt auf unserem Weg zu einem klimaneutralen Köln.“

Zentrale Rolle im Energiemix

Die Photovoltaik spiele im Energiemix der Messe eine zentrale Rolle, erläutert Horst Harbusch-Geier, Zentralbereichsleiter Infrastruktur. „Durch den selbst produzierten Strom werden wir künftig unseren CO2-Fußabdruck deutlich verringern.“ So ermöglicht allein die heute in Betrieb genommene Anlage auf der Halle 11 eine jährliche Einsparung von 1.200 Tonnen CO2 gegenüber dem bundesweit durchschnittlichen Strom-Mix. Mit dem weiteren Ausbau der Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach der Halle 1 werden ab Ende 2024 insgesamt 1850 Tonnen CO2-Einsparungen pro Jahr erreicht.