Sanierung in der Kölner Innenstadt zu teuerIHK zieht möglicherweise nach Mülheim
Köln – Die Industrie- und Handelskammer Köln (IHK) hat es offenbar eilig bei der Suche nach einem neuen Domizil. Bereits in der nächsten Sitzung der Vollversammlung soll über die Zukunft des Hauptgebäudes am Börsenplatz in der Kölner Innenstadt beraten werden, teilte die IHK auf Anfrage mit. Eine Möglichkeit ist nach Informationen der Rundschau der Verkauf des Gebäudes und der Umzug in eine neue Zentrale nach Köln-Mülheim.
Das Kammergebäude ist marode und sollte saniert werden. Die Gesamtkosten dafür hatte die Vollversammlung auf 40 Millionen gedeckelt. Doch dafür fand sich kein Generalunternehmer. Lediglich ein Angebot mit Gesamtkosten von 56,9 Millionen Euro ging ein. Und das lehnte die Vollversammlung im Juli ab.
Das Präsidium, so heißt es in dem Beschlussvorschlag zur Sitzung , kann sich „Modelle wie einen Verkauf des Gebäudes und Anmietung von Flächen an einem anderen Standort innerhalb der Stadtgrenzen vorstellen“. Die Vollversammlung fasste sogar einen weitergehenden Beschluss. Die Wirtschaftlichkeit von weiteren Alternativen zur Sanierung sollte erneut geprüft werden. Und die Geschäftsführung sollte Standortalternativen suchen und eine Verwertungsalternative für das Kammergebäude, entschied das Gremium.
Das sei in den vergangenen Wochen geschehen. Die Ergebnisse würden der Vollversammlung am 1. Oktober vorgestellt, so eine Sprecherin der Kammer. Eine Variante: ein Umzug nach Mülheim. 33 Millionen wolle die Kammer hier in eine Immobilie investieren, berichtet Radio Köln. Das Grundstück der jetzigen Zentrale in der Innenstadt soll nach dem Bericht für 13 Millionen Euro verkauft werden.
Nächste Vollversammlung im Oktober
Die IHK wollte das nicht kommentieren. Die Entscheidungshoheit der Vollversammlung respektierend, werde die IHK Köln erst nach der Sitzung öffentlich über die verschiedenen Alternativen berichten, heißt es in einer Stellungnahme.
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Für Diskussionen in der Vollversammlung dürfte schon der mögliche Verkaufserlös für das Gebäude sorgen. Es ist zwar denkmalgeschützt und mit seinen Sälen nicht einfach zu nutzen. Andererseits befindet es sich in bester Innenstadtlage. Und allein für Planungen hat die IHK 6,2 Millionen ausgegeben.
Bei der Sitzung im Juli gab es außerdem sehr unterschiedliche Ideen zum Kammergebäude, wie Wortmeldungen zeigten: Neubau, Kauf oder Mieten, auch auf der „Grünen Wiese“. Eine spätere Sanierung des alten Gebäudes scheint auch noch möglich, vielleicht bei laufendem Betrieb.Ausgemacht ist auch nicht, dass die aktuelle Vollversammlung noch eine Entscheidung trifft. Schließlich laufen ab Oktober Neuwahlen, und im Januar kommt eine neue Vollversammlung zusammen.