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Rheinisches RevierRWE baut Solar-Speicheranlage im Tagebau Hambach

Lesezeit 2 Minuten
Ein Solarpark im Rheinischen Revier

RWE nutzt Abraumflächen in den Braunkohletagebauen für Solaranlagen.

RWE baut in den Tagebauen im Rheinischen Revier Solarparks. Die können Strom liefern, bis aus den Tagebauen Seen geworden sind - also rund 40 Jahre. Im Tagebau Hambach war jetzt Baubeginn.

22.000 Solarmodule sollen im Braunkohlentagebau Hambach zusammen mit einem integriertem Batteriespeicher Strom liefern. Jährlich mehr als 3.100 Haushalte könnten so klimafreundlich mit Strom versorgen, teilte RWE am Donnerstag mit. Der Versorger plant, die Solarprojekte im Tagebau Hambach in Kooperation mit der Neuland Hambach GmbH zu betreiben. Diese koordiniert und gestaltet den Strukturwandel um den Tagebau maßgeblich mit. Der Projektname der neuen Solar-Speicheranlage ist so „RWE Neuland Solarpark“.

In Hambach realisiert RWE bereits das vierte Solarprojekt

Der Solarpark hat eine ähnliche Größenordnung wie der vor wenigen Wochen vorgestellte Solarpark im Tagebau Inden mit seinen 26.500 Modulen. „Es ist bereits das vierte große Solarprojekt, das wir in kurzer Zeit im Rheinischen Revier anstoßen, auch diesmal in Kombination mit einem Speicher“, sagte Katja Wünschel, CEO RWE Renewables Europe & Australia. Bis 2030 will RWE deutschlandweit Erneuerbare-Energien-Projekte mit 1.000 Megawatt realisieren, davon mindestens 500 Megawatt im Rheinischen Revier, und dafür vier Milliarden Euro brutto investieren.

„RWE Neuland Solarpark“ werde auf einer rekultivierten Tagebaufläche errichtet, so Lars Kulik, für die Braunkohle zuständiges Vorstandsmitglied der RWE Power. Die Anlage liege in der Uferzone des künftigen Hambacher Tagebausees und werde erst in Jahrzehnten von dessen Wasserspiegel erreicht. Bis der Hambacher See voll ist, dauert es rund 40 Jahre. In der Zeit ist das Gelände temporär sinnvoll für Solarparks zu nutzen.

Weiterer Solarpark in Hambach ist geplant

Fertiggestellt werden soll der Solarpark Ende 2023. Verbaut werden laut RWE sogenannte bifaziale, von beiden Seiten lichtempfindliche Module. Zusätzlich zur direkten Einstrahlung fangen sie auch das vom Boden auf die Rückseite der Module reflektierte Sonnenlicht auf. Das macht diese Module sehr effizient. Der Stromspeicher sei auf eine zweistündige Stromaufnahme und -abgabe von über 8 Megawattstunden ausgelegt. Damit fungiere er als Puffer zwischen Stromerzeugung und Netz.

Die Anlage entsteht in direkter Nachbarschaft zu einem weiteren Solarprojekt, dem „RWE Neuland 1 Solarpark“ mit einer deutlich höheren Leistung. Wenn die Baugenehmigung schnell komme, könnte noch in diesem Jahr mit der Errichtung begonnen werden, so RWE. Im Tagebau Garzweiler sind zwei Solar-Speicheranlagen in der sogenannten Inbetriebnahmephase.