KommentarShell geht mit Umbau alternativlosen Weg
Köln – Letztlich ist der Weg, den Shell geht, alternativlos. Rohölförderer und Rohölverarbeiter habe keine Zukunft in einer Welt, die möglichst bald klimaneutral werden muss, um eine Klimakatastrophe zu vermeiden. Da ist es eine gute Idee, den Weg möglichst schnell zu beschreiten.
Der Umbau des Tankstellennetzes auch zu Ladepunkten für E-Autos, Beteiligungen an Windkraftprojekten, der Einsatz von grünem Strom zur Erzeugung von Wasserstoff, Anlagen zu Herstellung von Biokraftstoffen für den Luftverkehr und Rohbenzin aus Abfallstoffen. Das klingt nach Zukunft - auch wenn Investitionsentscheidungen für einzelne Projekte noch ausstehen. Immerhin wird Wasserstoff in einer Anlage in Wesseling, die über das Stadium der Demonstrationsanlage herausgewachsen ist, bereits produziert. Auch sind die Würfel zum Bau einer Anlage zur Herstellung von Bio-Flüssiggas gefallen. Das macht Hoffnung.
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Hoffnung schöpfen können auch die Mitarbeitenden. Es werden womöglich nicht alle Stellen erhalten bleiben. Shell verspricht aber, möglichst auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten, setzt auf die Qualifizierung von Mitarbeitenden für neue Aufgaben. Das bietet Chancen, die es ohne den Umbau des Werkes Wesseling nicht gäbe.
Die gleichen Chancen haben die Mitarbeitenden in Köln-Godorf verdient. Hier wird zwar weiter Rohöl verarbeitet. Die Treibstoffe daraus dürften aber Auslaufmodelle sein. Damit wird es zu einer Frage der Zeit, wann auch hier die Rohölverarbeitung zumindest in großem Maßstab endet. Vielleicht kann Wesseling zur Blaupause für den Umbau einer Raffinerie werden. Gelingt der, gibt es nur Gewinner.