AboAbonnieren

Bis 2025Shell beendet Rohölverarbeitung in Wesseling

Lesezeit 2 Minuten
Industrieanlage Symbol

Symbolbild

Köln/Wesseling – Shell will die Rohölverarbeitung seiner Rheinland-Raffinerie am Standort Wesseling einstellen und nur noch im Werksteil Godorf weiterführen. Das kündigten Shell-Deutschland-Chef Fabian Ziegler und Standortchef Marco Richrath, Geplant ist das zum Beginn des Jahres 2025.

Statt dessen will Shell an dem Standort, an dem jetzt noch pro Jahr acht Millionen Tonnen Rohöl destilliert werden, CO2-freie oder -arme Produkte herstellen. Eine Investitionsentscheidung für diesen Umbau, der laut Ziegler sehr große Milliardenbeträge erfordern würde, sei aber noch nicht gefallen.

Durch den Umbau in Wesseling will Shell eine Million Tonnen CO2-Emissionen einsparen. Der Konzern will bis 2050 klimaneutral werden und auf dem Weg dahin die Emissionen deutlich reduzieren. „Als Raffinerie haben wir in den vergangenen Jahrzehnten auf dem fossilen Energiemarkt eine wichtige Rolle gespielt. Diese wollen wir künftig mit einem völlig veränderten Produktportfolio auch als Energy and Chemicals Park Rheinland übernehmen“, sagte Standort-Chef Marco Richrath.

Den Umbau des Raffinerie-standortes hatte Shell im Februar angekündigt. Dabei wurde auch der neue Name Energy and Chemicals Park Rheinland vorgestellt. Den will Shell weiter betreiben, es können sich aber Partner hier ansiedeln.

Das könnte Sie auch interessieren:

Im Juli wurde in Wesseling bereits Europas größte PEM-Wasserstoff-Elektrolyse zur Herstellung von grünem Wasserstoff, mit einer Kapazität von zehn Megawatt (MW) offiziell eingeweiht. Die Errichtung einer 100-MW-Elektrolyse-Anlage ist ebenso geplant wie der Bau einer Bio-PTL-Anlage, in der aus grünem Strom und Biomasse synthetische Flugkraftstoffe und Rohbenzin hergestellt werden. Beide Projekte sind laut Shell in einem fortgeschrittenen Planungsstadium. Eine endgültige Investitionsentscheidung ist aber noch nicht gefallen. Festgezurrt ist dagegen bereits der Bau einer Anlage zur Herstellung von Bio-Flüssiggas für den Schwerlastverkehr.

„Die Transformation von den bislang noch energieintensiven Industrien hin zu klimaneutralen Unternehmen ist ein wichtiger Beitrag, um möglichst schnell den Ausstoß von klimaschädlichen Gasen zu reduzieren, den Klimawandel zu bremsen und einen aktiven Ressourcenschutz zu betreiben“, sagte die nordrhein-westfälische Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) in einer Video-Botschaft. Sie begrüßte den von Shell angekündigten Umbau und die damit verbundene CO2-Neutralität des Raffineriestandortes sowie eines Großteils der dort erzeugten Produkte. NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) sprach von einem Leuchtturmprojekt. Shell sei Vorreiter bei der Energiewende nicht nur in der Region.