Die Gewerkschaft Verdi erhöht den Druck auf die Arbeitgeber. Die Warnstreiks werden massiv ausgeweitet. Auch am Flughafen Köln/Bonn wird am Freitag wieder gestreikt.
Flughafen Köln/BonnVerdi ruft Beschäftigte zum Warnstreik auf
Am Freitag dürfte am Flughafen Köln/Bonn der Verkehr weitgehend zum Erliegen kommen. Die Gewerkschaft Verdi ruft zum einen die Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich, die in der Fluggastkontrolle sowie der Personal- und Warenkontrolle am Frachtbereich tätig sind, zum Warnstreik auf.
Auch die Beschäftigten im öffentlichen Dienst, das sind die Bodenverkehrsdienste, die sich etwa um das Be- und Entladen der Flugzeuge kümmern, und die Flughafenfeuerwehr, die aber einen Notdienst anbieten muss, sind zur ganztägigen Arbeitsniederlegung aufgerufen.
Aufgrund von Schichtdiensten beginnt der Streik bei den Bodenverkehrsdiensten und bei den Kontrolleuren vor dem Frachtbereich in Köln/Bonn bereits in der Nacht von Donnerstag, auf Freitag um 22 Uhr. Er dauert bis Freitag um 24 Uhr. Bei den Personenkontrollen wird laut Verdi ab Freitagmorgen um 6.00 Uhr bis Samstagmorgen um 7.00 Uhr gestreikt.
„Gemeinsam geht mehr, daher gehen die Beschäftigten zusammen in den Streik. Der Druck auf die jeweiligen Arbeitgeber ist nötig, weil in den bisherigen Verhandlungen weder im öffentlichen Dienst noch im Luftsicherheitsbereich ein akzeptables Angebot unterbreitet wurde“, betonen die beiden Gewerkschaftssekretäre Frank Michael Munkler und Özay Tarim. Die Beschäftigten brauchten mehr Geld, die hohen Energie- und Lebensmittelpreise lösen existenzielle Ängste bei Beschäftigten aus. Bei den Mitarbeitenden der Personen- und Warenkontrolle, die bei privaten Unternehmen angestellt sind, geht es um Zuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie eine bessere tarifliche Regelung zur Entlohnung von Überstunden.
Tarim rechnet mit einer ähnlich hohen Streikbeteiligung wie bei einem ersten Warnstreik vor gut drei Wochen. Damals war der Luftverkehr in Köln/Bonn nahezu zum Erliegen gekommen.
Warnstreik auch bei der Rheinenergie und der Stadt Köln
Am Donnerstag gehen zunächst auch Bediensteten der Rheinenergie in den Ausstand. Die Gewerkschaft Verdi rechnet mit erheblichen Einschränkungen bei den Kundencentern. Am Freitag sind in Köln die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung, Erzieherinnen und Erzieher in den Kitas sowie das Personal in der Arbeitsagentur und den Jobcentern zum Streik aufgerufen. Die Kitas bleiben geschlossen, bei den Ämtern und den Jobcentern soll es keine Einschränkungen bei den Öffnungszeiten geben.
Am Montag gehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) zwei Tage lang in den Ausstand: Busse und Bahnen bleiben bis auf wenige Ausnahmen durch Fahrten externer Unternehmen im Depot, auch die Linien 16 und 18 der Bonner Stadtwerke verkehren nicht. Am Dienstag folgt dann der ganz große Schlag: Die Gewerkschaft ruft zu einem Generalstreik im öffentlichen Dienst auf. Alle Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst sind zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. KVB, Abfallwirtschaftsbetriebe, die Stadtverwaltung sowie Krankenhäuser und Kitas werden bestreikt.