Um die Klimaziele zu erreichen, fordert die deutsche Autoindustrie von der Bundesregierung mehr Anreize für den Einsatz von E-Fuels.
KlimazieleAutoindustrie fordert mehr Anreize für E-Fuels und Bio-Kraftstoffe
Die deutsche Automobilindustrie hat von der Bundesregierung mehr Anreize für den Einsatz von synthetischen Kraftstoffen, sogenannten E-Fuels, und von Bio-Kraftstoffen gefordert. Diese Alternativen zu Diesel und Benzin würden „dringend benötigt“, um den Kohlendioxidausstoß im Straßenverkehr zu senken und die Klimaziele zu erreichen, erklärte am Mittwoch der Verband der Automobilindustrie (VDA). Die Kraftstoffe könnten demnach die CO2-Emissionen von Bestandsfahrzeugen reduzieren.
Bei Neuwagen setzen Deutschland und die EU auf Elektroautos. Dies werde in den kommenden Jahren zwar „erhebliche CO2-Einsparungen ermöglichen“, erklärte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Es sei aber „nicht ausreichend, da es in Deutschland noch lange Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor geben wird.“ Der VDA rechnet 2030 mit noch 40 Millionen Verbrenner-Pkw und Lkw auf den deutschen Straßen.
Mehr Anreize für E-Fuels und Bio-Kraftstoffe
Diese Fahrzeuge sollen nach Ansicht des VDA verstärkt mit alternativen Kraftstoffen betankt werden, die Diesel und Benzin auch beigemischt werden könnten. Eine Möglichkeit sind demnach Bio-Kraftstoffe, die etwa aus Abfällen gewonnen werden und bereits auf dem Markt sind. Der Verband sprach sich zudem dafür aus, die gesetzlich vorgeschriebene Quote für die sogenannten E-Fuels und für Antriebe mit Wasserstoff deutlich anzuheben.
Alles zum Thema Volkswagen
- Neuer „Masterplan“ IG Metall und Betriebsrat bieten VW Einsparungen an – und drohen mit Streiks
- Bundesliga Die VW-Krise verunsichert Wolfsburg – und auch den VfL
- Tarifverhandlung Volkswagen fordert massive Entgeltreduzierung – IG Metall will weiter verhandeln
- Autobauer VW plant laut Betriebsrat mindestens drei Werksschließungen in Deutschland
- Wirtschaftspolitik Habeck sucht mit Autobranche nach Auswegen aus der Krise
- Interview mit DIW-Präsident Wie gelingt der Umstieg auf E-Mobilität, Herr Fratzscher?
- Auto-Expertin über VW „Es ist utopisch, hier ein 20.000-Euro-E-Auto zu produzieren“
E-Fuels sind bislang allerdings sehr teuer und damit nicht massentauglich, die Herstellung ist sehr energieintensiv. Vor allem nach Wünschen der FDP sollen sie in Zukunft auch eine Rolle bei den Neuwagen spielen. In der Europäischen Union sollen ab 2035 zwar keine neuen Verbrenner-Pkw zugelassen werden, die EU-Verordnung hält jedoch die Möglichkeit einer neuen Kategorie für Verbrenner-Pkw offen, die ausschließlich mit den synthetischen Kraftstoffen betankt werden.
Ein Vorschlag aus Brüssel für eine solche Fahrzeugkategorie liegt bislang nicht vor, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach sich im Juli aber dafür aus. Kritiker schlagen vor, nur Schiffe und Flugzeuge mit E-Fuels zu betanken - im Gegensatz zu Autos können diese nicht auf Elektroantriebe umsteigen. (AFP)