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Handelskammer zu KölnVerfahren gegen Ex-Hauptgeschäftsführer Weltrich eingeleitet

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Ortwin Weltrich

Köln – Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen den früheren Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Köln, Ortwin Weltrich, sowie seinen ehemaligen Stellvertreter Peter Panzer eingeleitet. Behördensprecher René Seppi sagte, nach Prüfung habe sich der Verdacht der Untreue gegen „zwei ehemalige Verantwortliche der Handwerkskammer“ erhärtet.

Weltrich und Panzer haben im März Aufhebungsverträge unterschrieben, nachdem es Unregelmäßigkeiten bei der Verrechnung von Leistungen zwischen der Kammer und einer Tochter für Entwicklungshilfe gegeben hatte. Die Handwerkskammer bezahlte einen Mitarbeiter, der aber teils für die Tochter Bildungs- und Beratungsgesellschaft arbeitete.

Diese Kosten sind laut Kammer der Tochter aber nicht in Rechnung gestellt worden. Dadurch erzielte die Tochter Gewinne, die sie versteuerte. Andererseits erhielten Weltrich und Panzer Tantiemen von insgesamt 89 000 Euro für 2009 bis 2018. Auch eine Spende der Tochter für die Stiftung der Kammer wertet ein Wirtschaftsprüfer als Schaden. Hätte die Tochter nicht so hohe Gewinne gemacht, hätte sie dieses Geld nicht ausgeben können, argumentiert Heribert Warken. Er errechnet einen Schaden von insgesamt 1,1 Millionen Euro.

Weltrich bestreitet die Schadenshöhe

Weltrich bestreitet das. „Allenfalls ist ein Schaden von etwa 100.000 Euro angefallen“, sagte Weltrich am Donnerstag. Der resultiere aus Steuerzahlungen der Tochter, und dafür habe er die politische Verantwortung übernommen. Strafrechtlich sieht er sich nicht in der Verantwortung.

Das Abrechnungsverfahren sei bereits 1995 eingeführt worden. Die Kammer-Mitarbeiter seien davon ausgegangen, dass das Verfahren mit dem Präsidenten abgestimmt gewesen sei. Es sei auch in der Gesellschafterversammlung der Tochter nicht moniert worden. Hier war auch Hans Peter Wollseifer zeitweise Mitglied, der 2010 Präsident der Handwerkskammer Köln wurde. Weltrich wurde 2007 Hauptgeschäftsführer.

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Ein Verschulden sieht Weltrich eher bei dem Kammermitarbeiter, der keine Rechnung für seine Tätigkeit schrieb, bei Abteilungsleitern, Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern, die den Fehler nicht entdeckten.

Offenbar habe die Staatsanwaltschaft den Vorgang nicht geprüft, sondern sich auf das Gutachten des Wirtschaftsprüfers sowie eine Darstellung eines Anwalts verlassen. Sein Anwalt habe jetzt Akteneinsicht beantragt. „Ich hoffe auf ein zügiges Ermittlungsverfahren“, sagte Weltrich.