AboAbonnieren

AutobauerFord schreibt operativ schwarze Zahlen in Europa

Lesezeit 3 Minuten
Ford Logo

Das Logo von Ford

Dearborn/Köln – Ford hat im ersten Quartal des Jahres in Europa zwar weniger verdient als im Vorjahresquartal, aber dennoch schwarze Zahlen geschrieben. Das operative Ergebnis (Ebit) lag bei 204 (341) Millionen Dollar, wie der Konzern am Mittwochabend in Dearborn mitteilte.

Dabei sanken die Verkäufe um neun Prozent auf 254000, der Umsatz um zwei Prozent auf 6,9 Milliarden Dollar. Ford hat also im Produktmix mehr teure Autos verkauft als im Vorjahresquartal. Der Konzern verwies auf anhaltende Probleme mit Teilen von Zulieferern.

Der Chipmangel ist ein großes Problem für Ford

Ford leidet heftig unter dem Mangel an Chips. In diesem April stoppten zusätzlich fehlende Teile wegen des Ukraine-Kriegs die Fertigung von Fiesta in Köln und Focus in Saarlouis. Eigentlich hätte die Produktion am Montag nach Kurzarbeit und Werksferien wieder anlaufen sollen. Doch auch in dieser Woche wird nicht gefertigt, bestätigte eine Sprecherin. Weil der Betriebsrat keiner weiteren Kurzarbeit zustimmte, werden die Mitarbeitenden jetzt mit Servicearbeiten beschäftigt oder geschult. Der Chipmangel bremste bereits Mitte Januar des abgelaufenen Jahres erstmals die Fertigung des Focus, beim Fiesta ab März 2021. Seitdem gab es immer wieder Produktionsunterbrechungen in Saarlouis, und in Köln. In Saarlouis etwa wurden im ersten Quartal dieses Jahres nach einer Gewerkschaftsübersicht nur an 28 Tagen Autos gefertigt, teils auch nur im Ein-Schicht-Betrieb. Kurzarbeit gab es an 34 Tagen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Von Januar bis März kamen nur gut 30000 Ford-Pkw erstmals auf Deutschlands Straßen, 12,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das entsprach einem Marktanteil von 4,8 Prozent. Der Marktanteil von Ford in Europa sank um 0,5 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent, wobei Ford die Stärke des Geschäfts mit leichten Nutzfahrzeugen herausstellte.

Verlust von 3,1 Milliarden

Weltweit verkaufte Ford im ersten Quartal 966000 Autos, neun Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Der Umsatz im Autogeschäft sank um vier Prozent auf 32,1 Milliarden Dollar. Unter dem Strich wies Ford einen Verlust von 3,1 Milliarden aus. Zur Begründung verwies das Unternehmen auf eine Sonderabschreibung von 5,4 Milliarden auf seine Aktien des E-Autobauers Rivian. Das bereinigte operativ Ergebnis erreichte 2,3 (3,9) Milliarden. Ford bekräftigte, dass das operative Ergebnis für das Gesamtjahr zwischen 11,5 und 12,5 Milliarden Dollar liegen soll, 15 bis 25 Prozent über dem Vorjahreswert. Dabei rechnet der Konzern mit stabileren Chip-Lieferungen in der zweiten Jahreshälfte.

Ford bestätigte, dass die Fertigungskapazität für E-Autos bis Ende 2023 auf 600000 Einheiten hochgefahren werden soll. Ende 2026 soll die jährliche Kapazität bei zwei Millionen E-Autos liegen. Nach dem Produktionsstart des E-Transit hat Ford für den 9. Mai die Präsentation eines zweiten E-Nutzfahrzeug für Europa angekündigt.