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Finanz-TippsViele Unternehmen locken mit Dividenden – was Anleger beachten sollten

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Einkommen Symbolbild

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Frankfurt – Vier Euro Dividende zahlt die Siemens AG an ihre Aktionäre, 50 Cent mehr als für 2020. Und das schon bald: Denn der Münchner Industrieriese hat in dieser Woche wie jedes Jahr den Reigen der Hauptversammlungen der 40 Dax-Unternehmen eröffnet, auf denen die Anteilseigner über den Dividendenvorschlag abstimmen. Den Auftakt bei den im MDax-notierten Firmen hatte ein paar Tage vorher schon Thyssenkrupp gemacht.

Da allerdings werden die Aktionäre auch in diesem Jahr leer ausgehen. Doch dürfte der Stahlkonzern eher die Ausnahme bleiben in dieser Dividendensaison. 66 der insgesamt 100 Dax- und MDax-Unternehmen werden nach Schätzungen der Deka jedenfalls ihre Dividende in diesem Jahr erhöhen, nur drei dürften weniger zahlen, voraussichtlich vier Dax- und neun MDax-Werte gar nichts ausschütten.

„Nach Dividendenkürzungen oder sogar Streichungen in den Jahren 2020 und 2021 ist es jetzt nur konsequent, die Aktionäre angemessen am Unternehmenserfolg teilhaben zu lassen“, meint Joachim Schallmayer, Leiter Kapitalmärkte und Strategie bei der Dekabank. Außerdem blieben die Aussichten für dieses Jahr gut, die Gewinne dürften wieder im hohen einstelligen Prozentbereich gegenüber 2021 zulegen. Und dieser Dividendentrend dürfte bis 2024 anhalten. Schallmayer rechnet für die Dax-und MDax-Unternehmen insgesamt mit einer Ausschüttungssumme von gut 55 Milliarden Euro – im Vorjahr waren es noch gut 39 Milliarden Euro.

Viele Unternehmen arbeiten nach der Krise effizienter

Die Weltwirtschaft hat sich 2021 deutlich erholt, und nicht nur das: Die Unternehmen haben wegen der Krise auch Kosten eingespart und sind effizienter geworden. Das sind gute Voraussetzungen für Dividendenausschüttungen. Die kommen recht in einer Zeit, in der die Aktienmärkte vor einem Umbruch stehen. Denn in den USA dürfte die amerikanische Notenbank FED schon bald die Zinsen erhöhen, um der Inflation entgegenzuwirken. Höhere Zinsen aber bedeuten auch, dass viele Anleger Gelder umschichten, etwa in Anleihen. Real aber dürften die Zinsen dann immer noch negativ sein. Deshalb werden Dividendenzahlungen dann wichtiger für die Rendite, die man mit seinen Aktienanlagen macht.

Kursverluste können kompensiert werden

Dividenden stabilisierten die Portfolien, sagt Hans-Jörg Naumer, Leiter Kapitalmarktanalyse der Allianz Global Investors. Das gelte vor allem in Jahren mit negativer Kursentwicklung, weil sie dann Kursverluste ganz oder teilweise kompensieren könnten. Es gelte nun, stärker auf das Geschäftsmodell zu achten, sagt Robert Halver, Kapitalmarktstratege der Baader Bank: „Da trennt sich jetzt die Spreu vom Weizen.“ Waren bisher vor allem Unternehmen gefragt, die auf Wachstum in der Zukunft setzen, sind es jetzt Firmen mit Substanz. Dazu gehören in Deutschland die alten Industriewerte – eben Siemens, aber auch die Autohersteller oder der Chemiekonzern BASF. Die Versicherungskonzerne Allianz und Munich Re aber dürften mit 10,50 Euro bzw. 10,40 Euro die höchsten Dividenden je Aktie zahlen.

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Die Ausschüttungen aber sollten nicht alleiniger Maßstab für die Auswahl einer Aktie sein. Denn die sogenannte Dividendenrendite – also die Rendite gemessen am Kurs – kann zwar hoch sein. Doch wenn das Geschäftsmodell nicht stimmt, dann sinkt der Aktienkurs, und zudem kann sich das Unternehmen die Ausschüttungen dann nicht lange leisten.

Kommentar: Aktienfonds als Option

Die Dividende sollte nicht der alleinige Maßstab sein für die Auswahl einer Aktie. Aber in unruhigen Zeiten wie diesen kann sie einen großen Teil zum Ertrag beitragen. Lange war das nicht gefragt; deutlich mehr Geld verdiente man mit den Kurssteigerungen etwa junger Start-ups. Nun werden die Notenbanken wahrscheinlich etwas vom Gas gehen. Es fließt also nicht mehr so viel Geld in die Märkte. Und damit haben die Unternehmen, die derzeit noch keine Gewinne erzielen, einen schwereren Stand.

Daher ist es keine schlechte Idee, auf Aktien zu setzen, die zuverlässig Geld ausschütten. Während Investoren gezielt Firmen auswählen, ist es für Kleinanleger vielleicht ratsamer, sich entsprechende Fonds mit dieser Zielsetzung herauszusuchen. Insgesamt aber müssen die Anleger ihre Ertragserwartungen an dieses Aktienjahr wohl etwas zurücknehmen.

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