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Autos zum TeilenWipperfürth und Lindlar nehmen an Carsharing-Projekt teil

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Carsharing-Station: In der Stadt längst Alltag.

Lindlar/Wipperfürth – Dass sich mehrere Menschen ein Auto teilen, ist die Grundidee von Carsharing. In Großstädten ist das inzwischen weit verbreitet, doch im ländlichen Raum schwierig. Ein Test in Lindlar-Linde 2016 mit einem Dorfauto war ernüchternd. Aber die in Linde gewonnenen Erfahrungen, die unter anderem auch von der RWTH Aachen ausgewertet wurden, könnten nun wertvolle Dienste leisten.

Denn: Die Idee, dass sich mehrere Menschen auch auf dem Land ein Auto teilen, soll wieder aufgenommen werden. Diesmal auf breiterer Basis, denn die Gemeinde Lindlar und die Stadt Wipperfürth haben sich mit Marienheide, Engelskirchen und Radevormwald zusammengetan. Im Zukunftsnetz Mobilität NRW wollen die Oberbergischen Kommunen am landesweiten Wettbewerb „Teil.Land NRW“ teilnehmen. Den Wettbewerb hat das Zukunftsnetz gemeinsam mit dem Ministerium für Verkehr des Landes ausgelobt, um Carsharing im ländlichen Raum zu fördern – das berichtet der Verkehrsbund Rhein-Sieg (VRS), bei dem die Geschäftsstelle von Zukunftsnetz Mobilität NRW angesiedelt ist.

Aufbau eines Carsharing-Systems

Wie in sieben anderen Städten und Gemeinden im Land soll auch hier in Oberberg mit professioneller Hilfe ein Carsharing-System aufgebaut werden. „Nachhaltige Mobilität kann nur funktionieren, wenn die ländlichen Gebiete gut erschlossen und an die Ballungsgebiete angebunden sind“, sagt Dr. Robert Reinkober, Geschäftsführer des VRS. „Daher möchten wir, dass Carsharing ausgeweitet und auch außerhalb der Innenstädte etabliert wird“, so der Bus-und-Bahn-Chef. Diesen Ansatz hatte in Linde der Bürgerverein ebenfalls verfolgt. Mit einem E-Auto im Dorf sollten gerade die kurzen Fahrten zum Einkaufen, zum Arzt und zur Apotheke in Lindlar aufgefangen werden.

Denn genau diese Kurzstrecken sind in vielen Familien der Grund für das Zweit- oder Drittauto.Doch nach knapp einem Jahr wurde das Projekt Dorfauto abgewickelt und ausgewertet. „Der Kostenfaktor spielte eine wichtige Rolle“, berichtet Wolfgang Schröder, der im Bürgerverein auch am Linder Mobilitätskonzept mitgearbeitet hat. Mit 4,90 Euro pro Stunde war die Fahrt im E-Auto nicht eben ein Schnäppchen – zumindest auf den ersten Blick und wenn schon das Zweitauto angeschafft ist.

Rheinenergie spendiert Ladesäulen

Doch günstiger konnten die Carsharing-Pioniere in Linde damals nicht werden – sie mussten die Dienstleistungen wie das Buchungsportal und das Auto extern einkaufen, die Rheinenergie spendierte zwar eine Ladesäule, aber dennoch war „der Kostendruck enorm“, erinnert sich Schröder.

Hinzu kam vor knapp fünf Jahren, dass die Aktiven des Vereins auch vielfach Aufklärungsarbeit in Sachen Elektromobilität leisten mussten. „Elektromobilität war damals noch nicht so akzeptiert“, so Schröder, der das Dorfauto selbst nutzte. Doch dass der Bürgerverein ein E-Auto statt eines Verbrenners als Dorfauto angeschafft hat, war eine bewusste Entscheidung. Denn das E-Auto sollte ja vor allem auf den Kurzstrecken eingesetzt werden – auf dem Trip in den Ort, bei dem der Verbrenner noch nicht mal warm läuft.

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Wie genau das nun angestoßene Konzept der oberbergischen Kommunen zum Carsharing auf dem Land konkret umgesetzt wird, darüber hat das Zukunftsnetzwerk Mobilität NRW bislang aber noch nichts verlauten lassen.