Vor gut 300 Zuschauern fehlten im Spitzenspiel der Fußball-Mittelrheinliga zwischen den Aufstiegsfavoriten Hohkeppel und Bonn nur die Tore
MittelrheinligaEintracht Hohkeppel und der Bonner SV trennen sich torlos im Spitzenspiel
Schon eine Stunde vor dem Anpfiff des Spitzenspiels der Fußball-Mittelrheinliga zwischen den Meisterschaftsfavoriten Eintracht Hohkeppel und dem Bonner SC war kaum ein Durchkommen auf der Straße zum Achim-Lammers-Waldstadion in Köttingen. Auf etwaig künftige Regionalliga-Verhältnisse einstellen durften sich die Verantwortlichen der Gastgeber. Es gab Wächter auf dem Parkplatz. Ordner, die auch körperliche Durchsuchungen durchführten. Der Gäste-Block wurde als solcher ausgewiesen. Mit einem handgemalten Schild wurde darauf hingewiesen, dass es sich um Stehplätze im Gäste-Block handelt. Sitzplätze gibt es ohnehin nur „gefühlte“ zehn auf der ganzen Anlage. Das Spiel, in dem es für beide Vereine um so viel ging, blieb über die gesamte Zeit friedlich. Polizei aus der Region und aus Bonn sowie Beamte des Ordnungsamtes Lindlar waren vor Ort.
Die Partie war eines Spitzenspiels in der Mittelrheinliga würdig
Eintracht Hohkeppel – Bonner SC 0:0. Wie erwartet setzte Hohkeppels Cheftrainer Mahmut Temür auf das siegreiche Team vom letzten Sonntag. Lediglich der wiedergenesene Rechtsverteidiger Nils Teixeira rückte für Ansgar Pflüger ins Team. Kevin Jackmuth blieb die Nummer eins. Die Innenverteidigung bildeten Matti Fiedler und Firat Tuncer, links verteidigte Janos Löbe, auf der Doppel-Sechs Cenk Durgun und Dino Bisanovic. Jannes Hoffmann spielte im Mittelfeld. Den Angriff bildeten Enzo Wirtz, David Bors und Ömer Tokac.
Die Partie war eines Spitzenspiels der Mittelrheinliga jederzeit würdig. Und endlich war auch einmal Stimmung auf den Rängen. Gut 300 Zuschauer drängten sich dicht an dicht. Der Fanclub der Gäste sorgte auf den Stehplätzen mit Dauer-Gesang für gute Stimmung ebenso wie die heimischen Fans.
Vor der Pause verzeichnete Hohkeppel etliche Torchancen
Das Spiel lebte von der Spannung und etlicher Chancen der Eintracht vor der Pause. So verzog David Bors nach Cenk Durguns Ballgewinn in der 14. Minute, setzte den Ball über die Querlatte. Nur eine Minute später wurde David Bors von Dino Bisanovic in die Gasse geschickt, hatte nur noch den Keeper vor sich, legte sich aber den Ball zu weit vor. In der 22. Minute tauchte er wieder frei vorm Keeper auf. Martin Michel wehrte den Ball mit einem Fuß ab. Cenk Durguns Schuss wurde von der Linie gekratzt (26.). Ömer Tokac köpfte vorbei (34.) und traf den Außenpfosten (43.).
Nach dem Wiederbeginn tauchten die Gäste mehrfach vor der Box der Eintracht auf. Doch der Defensiv-Verbund hielt die Null. Zwei technisch immens versierte Teams neutralisieren sich weiterhin gegenseitig. Es blieb beim torlosen Remis.
„Wenn dieser Gegner ebenso wie wir Top-Favorit auf den Aufstieg ist, bin ich für den weiteren Verlauf der Saison guter Dinge. Übers gesamte Spiel gesehen waren wir die bessere Mannschaft“, zog Hohkeppels Trainer Temür sein Fazit. „Wir sahen zwei unterschiedliche Hälften. Zu Beginn war Eintracht klar spielbestimmend. Dann hat sich die Partie beruhigt. Nach der Pause konnten auch wir in Führung gehen. Unterm Strich geht das Remis in Ordnung“, erklärte sein Gegenüber Pepe Brunetto vom Bonner SC.
Tore: Fehlanzeige
Eintracht Hohkeppel: Jackmuth, Teixeira, Fiedler, Tuncer, Löbe, Durgun, Bisanovic (82. Lubaca), Hoffmann, Bors (63. Owuso), Tokac, Wirtz.
Neben dem Platz
Eintrachts Vorsitzender Hakan Ekmen hat klare Vorstellungen, wie das Achim-Lammers-Waldstadion einmal aussehen kann und soll. Aber einstweilen ist dies noch Zukunftsmusik. Sollte der Aufstieg in die Regionalliga West wie gewünscht am Ende dieser Saison gelingen, wird sein Verein in der neuen Saison auswärts daheim spielen. „Im Stadion von Viktoria Köln oder beim Siegburger SV“, plant Hakan Ekmen. Ein Wechsel in das Stadion in Bergisch Gladbach fragt er nicht an.
Vor dem Anpfiff gab es freundliches Händeschütteln zwischen ihm und Dirk Mazurkiewicz, dem Vorsitzenden des Bonner SC. Beide Offizielle sind sich einig, dass der Aufstieg nur unter ihren beiden Mannschaften Teams entschieden wird. „Ich gehe das sehr sportlich an. Wir wollen schließlich beide aufsteigen“, so Mazurkiewcz. (er)