Ruth LoahHelmut Schmidts letzte Lebensgefährtin gestorben
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Hamburg – Gut 15 Monate nach dem Tod von Altkanzler Helmut Schmidt ist dessen letzte Lebensgefährtin Ruth Loah gestorben. „Frau Loah ist letzten Freitag beigesetzt worden“, sagte ein Sprecher des Friedhofs in Hamburg-Tonndorf am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Sie sei bereits am 23. Februar im Alter von 83 Jahren gestorben. Zuerst hatte die „Bild am Sonntag“ darüber berichtet. Loah hatte zuletzt in einer Seniorenresidenz direkt an der Elbe in Hamburg gelebt. Auf dem Friedhof in Tonndorf ziert nur die Aufschrift „Loah“ den Grabstein ihrer letzten Ruhestätte.
Der am 10. November 2015 gestorbene Schmidt hatte sich im August 2012 öffentlich zu der neuen Frau an seiner Seite bekannt - knapp zwei Jahre nach dem Tod seiner Ehefrau Loki. Die Nachricht, dass der SPD-Politiker mit seiner langjährigen Mitarbeiterin zusammen ist, löste seinerzeit großen Wirbel aus.
Eine „selbstverständliche Entwicklung“
In der ARD-Talksendung „Menschen bei Maischberger“ sagte Schmidt damals, die Beziehung zu Loah sei eine „selbstverständliche Entwicklung“ gewesen. Schon viele Jahre sei sie seine Vertraute gewesen. „Wir waren aneinander gewöhnt seit Jahrzehnten“, sagte Schmidt. Seine Lebensgefährtin, die seiner Frau Loki ähnlich sah, bezeichnete er in der Sendung als „meine Freundin Frau Loah“.
Ruth Loah - Jahrgang 1933, geboren in Hannover, Tochter eines Facharbeiters - gehörte jahrzehntelang zu Schmidts engster Umgebung. 1962, als Schmidt als Hamburger Innensenator durch die große Sturmflut zu bundesweiter Bekanntheit gelangte, war sie bereits seine Sekretärin. Später arbeitete sie für ihn nicht nur bei der Wochenzeitung „Die Zeit“, sondern auch in seinem Privatarchiv.
Auch in seinen Büchern bedankte sich Schmidt immer wieder bei Loah für ihre Mitarbeit. Zusammen mit Loki und vier anderen Weggefährten gaben die beiden 1998 auch ein gemeinsames Buch heraus, den Sammelband „Kindheit und Jugend unter Hitler“.
Mit Loki Schmidt war der Altkanzler fast sieben Jahrzehnte verheiratet gewesen. Beide waren Hamburger Ehrenbürger. Schmidt war zwischen 1974 und 1982 Bundeskanzler. Dabei erlangte er Ansehen als umsichtiger Krisenmanager, sein Wort hatte bis zu seinem Tod Gewicht. (dpa)