AboAbonnieren

Ein Toter, 25 VerletzteNach Zugunglück in Hamburg: Lkw-Fahrer festgenommen

Lesezeit 2 Minuten
Ein Gleis ist nach dem Unfall wieder frei und befahrbar.

Ein Gleis ist nach dem Unfall zwischen ICE und Sattelschlepper wieder frei und befahrbar.

Ein ICE rammt in Hamburg einen schwer beladenen Sattelzug. Ein Zugfahrgast wird tödlich verletzt. Was ist zur Ursache bekannt?

Nach dem Zugunglück mit einem Toten und 25 Verletzten im Süden Hamburgs ist der ICE abgeschleppt worden. Eines der betroffenen Gleise ist seit dem frühen Morgen wieder befahrbar, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn mitteilte. Dennoch sollten sich Fahrgäste darüber informieren, ob ihre Züge planmäßig fahren. Auf den Fernverkehr gebe es zunächst keine gravierenden Auswirkungen, hieß es. Züge würden umgeleitet, es komme zu Verspätungen von etwa 15 Minuten.

Wie es zu dem Zusammenstoß auf dem halbbeschrankten Bahnübergang mit Lichtzeichenanlage im Stadtteil Rönneburg kommen konnte, wird noch ermittelt. Der ICE mit 291 Insassen war zum Zeitpunkt des Unfalls am frühen Dienstagnachmittag mit hoher Geschwindigkeit unterwegs und rammte den Lkw mit solcher Wucht, dass vor allem in den vorderen Wagen die Fensterscheiben zerbrachen, wie eine Augenzeugin der Deutschen Presse-Agentur schilderte.

Rettungskräfte arbeiten an der Unfallstelle.

Rettungskräfte arbeiten an der Unfallstelle.

Der plötzlichen Vollbremsung des ICE sei unmittelbar der harte Zusammenstoß gefolgt, sagte die Frau, die auch als Ersthelferin einem der Schwerverletzten geholfen hatte. Viele Fahrgäste hätten sich schnell um andere gekümmert und geschaut, dass es allen gut gehe, sagte sie weiter. Panik habe es nicht gegeben.

ICE-Fahrgäste harrten stundenlang im Zug aus

Bei dem Todesopfer handelt es sich laut Bundespolizei um einen 55-jährigen Fahrgast des Zuges. Rettungskräfte hätten versucht, ihn wiederzubeleben, sagte ein Feuerwehrsprecher. 6 Insassen aus dem ICE wurden laut Bundespolizei wegen mittelschwerer Verletzungen behandelt, 19 leicht verletzt. Einige der Fahrgäste mussten nach dem Unfall noch stundenlang im Zug ausharren, bevor sie mit Bussen nach Hamburg-Harburg gebracht wurden. Die Aufräumarbeiten an der Unfallstelle dauerten am Morgen an.

Die Hamburger Feuerwehr war mit rund 80 Kräften im Einsatz, die Bundespolizei hatte 70 Beamte vor Ort. Außerdem schickte die Bahn mehrere Mitarbeitende aus dem Notfallmanagement zur Unfallstelle. Der Fahrer des Lastwagens wurde am Dienstagabend festgenommen. Noch in der Nacht sollte er in Untersuchungshaft kommen. Die Vorwürfe der Ermittler: fahrlässige Tötung und gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr. (rnd)