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„Zeremonielle Atombombe“Russischer Analyst droht König Charles mit nuklearem Angriff

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Der britische König Charles III. und seine Ehefrau Königin Camilla.

Der britische König Charles III. und seine Ehefrau Königin Camilla. (Archivbild)

Russlands Analyst Kornilov droht König Charles mit Atomschlag – Anlass sind Diskussionen über britische Truppen in der Ukraine.

Der russische Politikanalyst Vladimir Kornilov hat in einer Fernsehsendung des staatlichen Senders Rossiya 1 eine nukleare Drohung gegen König Charles III. ausgesprochen. Dabei sprach er laut dem „Daily Express“ von einer „zeremoniellen Atombombe“ und fragte in einem später veröffentlichten Social-Media-Beitrag, ob der britische Monarch bereits seinen „72-Stunden-Notfallkoffer“ gepackt habe.

Putins Staats-TV: Debatte über Rolle westlicher Staatsoberhäupter bei Militäreinsätzen

Die Äußerungen fielen im Kontext einer Diskussion über mögliche westliche Truppeneinsätze in der Ukraine. Kornilov war in der Sendung von Moderator Wladimir Solowjow zu Gast, der sich ebenfalls kritisch über die Rolle Großbritanniens äußerte.

Wladimir Solowjow mit Mikro.

Wladimir Solowjow gehört zu den prominentesten TV-Moderatoren in Russland. Er drohte bereits Deutschland und Friedrich Merz in seiner Sendung. (Archivbild)

Hintergrund der Aussagen ist eine Debatte innerhalb russischer Medien über die Rolle westlicher Regierungen und deren mögliche militärische Unterstützung der Ukraine. Dabei wird in Russland vielfach von einer direkten Bedrohung durch NATO-Mitglieder gesprochen. Kornilov erklärte im Gespräch, es sei wünschenswert, wenn französische und britische Truppen von ihren jeweiligen Oberbefehlshabern angeführt würden.

Russische Rhetorik reagiert auf Debatte um Truppeneinsatz

Dabei verwies er auf König Charles als nominellen militärischen Oberkommandierenden Großbritanniens. Während Solowjow die Rolle des Monarchen als überwiegend zeremoniell bezeichnete, stellte Kornilov die Behauptung auf, Charles könne im Konflikt dennoch eine zentrale Position einnehmen – eine bewusst falsche Annahme, da der britische König keine operative Befehlsgewalt über das Militär ausübt.

Der bekannte russische Ideologe Alexander Dugin erklärte in einem weiteren TV-Beitrag, Europa begehe mit einer Konfrontation gegen Russland einen „selbstmörderischen Schritt“. Historische Vergleiche mit Kriegen gegen Napoleon und Hitler wurden dabei ebenfalls thematisiert. Russische Staatsmedien interpretieren westliche Militärhilfe regelmäßig als Angriff auf die Souveränität Russlands.

König Charles III. steht hinter der Ukraine

König Charles III. hat mehrfach seine Unterstützung für die Ukraine zum Ausdruck gebracht und die russische Invasion verurteilt. Anlässlich des zweiten Jahrestags des Konflikts erklärte er: „Die Entschlossenheit und Stärke des ukrainischen Volkes sind weiterhin inspirierend, da der provokationslose Angriff auf ihr Land, ihr Leben und ihre Existenzgrundlagen in ein drittes, tragisches Jahr geht.“

König Charles III. empfängt den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf dem Landsitz Sandringham in Norfolk.

König Charles III. empfängt den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf dem Landsitz Sandringham in Norfolk. (Archivbild)

In einer Rede vor dem Deutschen Bundestag im März 2023 betonte König Charles die Bedeutung der deutsch-britischen Zusammenarbeit und lobte Deutschlands Entscheidung, militärische Unterstützung für die Ukraine bereitzustellen, als „bemerkenswert mutig, wichtig und geschätzt“.

Zudem traf König Charles im März 2025 den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf dem Landsitz Sandringham, um Solidarität mit der Ukraine zu zeigen. (jag)