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Ina Müller sieht Plattdeutsch künstlich am Leben gehalten

Lesezeit 2 Minuten

Hamburg – Die TV-Talkerin Ina Müller (56) sieht ihre Muttersprache Plattdeutsch vom Aussterben bedroht. Wenn die Sprache nicht mehr gebraucht werde, sterbe sie aus, sagte die Sängerin der „Neuen Osnabrücker Zeitung”.

„Das Plattdeutsche wird in meinen Augen heute eher künstlich am Leben gehalten. Auf der einen Seite finde ich das gut, weil es meine Muttersprache ist und ich mir wünsche, dass sie erhalten bleibt”, sagte Müller. Auf der anderen Seite, entwickle sich die Sprache nicht mehr richtig. „Die ganzen neuen Ausdrücke fehlen oder sie werden künstlich hergestellt. Eine CD heißt dann "Spegelplatt", und so geht es mit vielen Wörtern.”

Mistforken und Hühner

Die aus Köhlen bei Cuxhaven stammende Künstlerin sprach bis zu ihrer Einschulung nur Plattdeutsch. In dem Interview kritisierte Müller die Kommerzialisierung und den Umgang mit Plattdeutsch. „Mich stört auch, dass Platt oft mit Mistforken und Hühnern inszeniert wird”, sagte Müller. „Leute in meinem Alter, die mit Platt aufgewachsen sind, gucken heute doch auch Netflix und hören Spotify. Da muss man doch das Plattdeutsche nicht ständig in diesen Kontext einbetten.”

Plattdeutsche Lesungen gebe sie nicht mehr. „Ich hätte auch gerne mit meinen Plattdeutsch-Lesungen und Geschichten weitergemacht, aber ich habe gemerkt, dass ich dadurch zu doll auf dieses Heimatthema festgenagelt wurde”, sagte Müller, die heute in Hamburg lebt.

© dpa-infocom, dpa:220722-99-120093/2 (dpa)