Die Verhandlungen zwischen großen Studios wie Disney und Netflix und der Gewerkschaft SAG-AFTRA wurden nach Angaben beider Seiten abgebrochen.
HollywoodEnde von Schauspieler-Streik nicht in Sicht – Verhandlungen ausgesetzt
Die Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Streiks der Hollywood-Schauspielerinnen und -Schauspieler haben einen heftigen Dämpfer bekommen: Die Verhandlungen zwischen den großen Studios wie Disney und Netflix sowie der zuständigen Gewerkschaft über ein Ende des Arbeitskampfes wurden nach Angaben beider Seiten abgebrochen und vorerst ausgesetzt. Damit stehen die Dreharbeiten im US-Filmgeschäft auf unbestimmte Zeit weiter still.
„Nach ernsthaften Gesprächen ist es klar geworden, dass der Graben zwischen den Positionen beider Seiten zu groß ist“, erklärte der Branchenverband AMPTP am Mittwochabend. „Die Verhandlungen bringen uns nicht spürbar weiter.“ Deshalb seien sie ausgesetzt worden.
Hollywood: Schauspielergewerkschaft wirft Studios „Mobbing-Taktiken“ vor
Die in dem Branchenverband organisierten Studios warfen der Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA vor, zu hohe Forderungen zu stellen. Diese fordere unter anderem eine Neuverteilung der Einnahmen von Streaming-Plattformen, welche die Branche „allein mehr als 800 Millionen Dollar pro Jahr kosten würde“.
Alles zum Thema Netflix
- 120 Millionen Zuschauer bei Netflix So lief der Kampf zwischen Mike Tyson und Influencer Jake Paul
- Rücktritt von Schauspiel-Rente Trailer zu Cameron Diaz' Comeback-Film „Back in Action“ erschienen
- Comeback von Box-Ikone Mike Tyson bekommt Vermögen für Kampf gegen verschmähten Influencer
- Hollywood-Star Lady Gaga steigt wohl in TV-Horrorserie ein
- „Eintauchen“ in Serien Netflix kündigt Erlebniswelten in zwei US-Einkaufszentren an
- Filme, Serien, bald auch Sport? Netflix trotzt Prognose – neun Millionen neue Abos
- So teuer sind die Abos jetzt Streaming-Anbieter Netflix erhöht Preise in Deutschland
Die SAG-AFTRA wies die Vorwürfe zurück und warf ihrerseits den Filmstudios „Mobbing-Taktiken“ vor. Zudem verbreite die AMPTP „irreführende Informationen“ über die Verhandlungen, hieß es am Donnerstag in einer Erklärung der Schauspielergewerkschaft. Die Filmstudios hätten in der vergangenen Woche ein Angebot vorgelegt, „das schockierenderweise weniger wert war, als das, was sie vor dem Streik angeboten haben“.
Die SAG-AFTRA vertritt die Interessen von rund 160.000 Schauspielenden, Stuntleuten, Tänzern und anderen Darstellenden im Filmgeschäft. Sie hatte ihre Mitglieder in Juli zum Streik aufgerufen, seitdem ruhen in Hollywood die Dreharbeiten. Es ist der erste Streik der US-Schauspieler seit 1980. Weil bereits vor diesem Arbeitskampf die US-Drehbuchautoren die Arbeit niedergelegt hatten, erlebte Hollywood zudem erstmals seit mehr als 60 Jahren einen Doppelstreik.
Die Drehbuchautoren hatten ihren Streik allerdings vor rund zwei Wochen beendet. Eine zugrundeliegende Einigung mit der AMPTP wurde inzwischen von den Mitgliedern in einer Urabstimmung abgesegnet, wie die Autorengewerkschaft WGA am Montag verkündete. Die Einigung bei den Drehbuchautoren hatten Hoffnungen geweckt, dass nun auch die Schauspielerinnen und Schauspieler bald zu den Drehorten zurückkehren - dies passiert nun offenbar vorerst nicht. (afp)